Die mittelhessischen Agenturen für Arbeit haben Bilanz für das Ausbildungsjahr 2020/2021 gezogen. Wir haben die Zahlen für die Region in diesem Artikel zusammengefasst. „Die Corona-Pandemie hat auch in diesem Jahr Einfluss auf den Ausbildungsmarkt genommen. Dennoch haben sich viele Jugendliche ihren Ausbildungswunsch erfüllen können“, skizzierte die Vorsitzende der Geschäftsführung Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, die Entwicklung des Ausbildungsmarktes von Oktober 2020 bis 30. September 2021.
Insbesondere die Lockdowns und Kontaktbeschränkungen von Oktober bis ins neue Jahr hätten die Auswahlprozesse erschwert und Praktika zur Berufsfindung zum Teil unmöglich gemacht.
In der Region Mittelhessen wurden seit Oktober 2020 6836 Ausbildungssuchende registriert und beraten. Das waren 671 junge Menschen weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In der Gesamten Region Mittelhessen beläuft sich der Auszubildendenrückgang auf 8,94%
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Eine wesentliche Ursache für den kontinuierlichen Rückgang sei neben dem demografischen Wandel auch das geänderte Bildungsverhalten der jungen Leute, die vermehrt Abitur und Studium anstreben.
Dabei erlange man in Hessen auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung für viele Studienfächer die Studienberechtigung und könne dann später neben dem abgeschlossenen Studium auch eine Berufsausbildung vorweisen, gab Frau Berbuir zu bedenken.
Zum Ende des Berichtsjahres im September waren in der gesamten Region noch 482 Lehrstellen unbesetzt.
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Seit Oktober 2020 meldeten Arbeitgeber aus der Region Mittelhessen 6594 offene Ausbildungsstellen, 277 Stellen weniger im Vergleich zum Vorjahr.
„Für die jungen Menschen, die sich seit Oktober des vergangenen Jahres bei der Berufsberatung zur Beratung und Unterstützung auf der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle gemeldet haben, war es in vielerlei Hinsicht kein normales Jahr“, kommentiert Michael Beck, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Gießen. „Gerade die Ausbildungssuche stellte die Jugendlichen vor neue Herausforderungen. Praktika zur Berufsfindung wurden kaum angeboten, präferierte Unternehmen meldeten Kurzarbeit an, Vorstellungsgespräche fanden Online statt. All diese Umstände erzeugten Unsicherheit bei den Lehrstellensuchenden. Ungewissheit und fehlende Planbarkeit herrschte auch bei vielen Betrieben vor. Dennoch haben sich viele Arbeitgeber dazu entschieden, weiterhin Fachkräfte im eigenen Betrieb auszubilden. Ein Großteil der Ausbildungssuchenden konnte ins erste Ausbildungsjahr starten oder bereitet sich auf einen Ausbildungsbeginn im kommenden Jahr vor.“