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Ausblick auf den Arbeitsplatz der Zukunft

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 5 min. Lesezeit

Mit Hilfe einer Spezialbrille konnten die Studierenden in virtuelle Realitäten eintauchen. Foto: TH MittelhessenWir stehen am Beginn einer neuen industriellen Epoche“ – das sagte Norbert Müller zum Auftakt des eintägigen „Smart-Teaching“-Workshops
von StudiumPlus zum Thema Digitalisierung in der Wetzlarer Stadthalle Anfang Oktober.
Als Vorstandsvorsitzender des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD) und somit als Vertreter von über 750 Partnerunternehmen
des dualen Studienprogramms der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) weiß er, dass die
digitale Transformation ein Megathema ist, das Chancen bietet – Unternehmen, die sich nicht damit beschäftigen, aber auch enorme Wettbewerbsnachteile
beschert.

Den Smart-Teaching-Workshop besuchten über alle 300 dual Studierenden des fünften Semesters. Erstmals bot das duale Studienprogramm im Zuge der intensiven
Vermittlung von Inhalten dieses Themenbereichs eine solche Veranstaltung an. Die Studierenden konnten in Vorträgen und praktischen Demonstrationen
viele Facetten der Digitalisierung kennenlernen, bereits bestehende Anwendungsmöglichkeiten ebenso wie Zukunftsvisionen. Dabei wurden wie stets bei
StudiumPlus Theorie und Praxis verbunden: Neben Vorträgen beispielsweise zum Arbeitsplatz der Zukunft, zu Möglichkeiten des 3D-Drucks, der „Smart Factory“
oder digitalen Kundenbeziehungen konnten die Studierenden an Ständen von Unternehmen der Region hautnah erleben, wie die neuen Technologien heute schon
eingesetzt werden. So stellten verschiedene Partnerunternehmen ihr technisches Know-how vor. Dabei reichte die Bandbreite von der komplett digitalisierten
Fertigung von Schrauben für die Automobilindustrie, über das komplexe System zur Erhebung von digitalen Messdaten in der Sicherheitstechnik, bis hin
zur Handysteuerung für Vakuumpumpen.

„Die Informationstechnologie in Deutschland hat Aufholbedarf“, sagte THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems. Die THM habe es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam
mit den Unternehmen Zukunft zu gestalten und die Studierenden in ihrem jeweiligen Berufsumfeld auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. „Ihre Partnerunternehmen
warten mit Spannung darauf, mit welchem neuen Wissen Sie von dieser Veranstaltung zurückkommen, war sich Norbert Müller sicher, denn zukünftig werde
es völlig neue Geschäftsmodelle geben, aber: „Wer zu spät startet, der kommt zu spät an, das gefährdet Erfolge und letztlich
Arbeitsplätze.“

Dass Digitalisierung nichts Abstraktes ist, bewies THM-Vizepräsident Prof. Olaf Berger als Keynote Speaker: Er veranschaulichte, wie im „Schwimmbad 4.0“
Daten zu Feuchtigkeit, Luftströmungen und Temperatur so erfasst werden können, dass Lüftungssysteme optimal und kosteneffizient gesteuert werden können.
Ergebnis: Klima zum Wohlfühlen, niedrigere Kosten, höhere Kundenzufriedenheit.

„Die Digitalisierung ist keine Modewelle, die vorübergeht und die man aussitzen kann“, betonte Prof. Dr. Andreas Wiesehahn in seiner Eröffnungsrede. Die
Verarbeitung von Daten verändere Geschäftsprozesse, mit ihrer Hilfe könnten Voraussagen getroffen werden und Strategien entwickelt werden. Der Befürchtung,
dass Menschen an den Arbeitsplätzen der Zukunft nicht mehr gebraucht würden, traten die insgesamt 13 Fachleute entschieden entgegen. Zwar werde der
Arbeitsplatz der Zukunft anders aussehen, für Verständnis, Kreativität und Entscheidungen bleibe der Mensch aber unabdingbar. Die Botschaft für die
Studierenden: Sie werden auf jeden Fall gebraucht, dürfen sich vor den neuen Technologien aber nicht verschließen, so die Experten.

Dass sie das nicht tun, bewies das rege Interesse an den vielen Fachvorträgen und an den Praxisdemonstrationen. Weitere Themen waren IT-Sicherheit und
Künstliche Intelligenz in der Industrie, Hacking sowie Lean Management. Mit Spezialbrillen ausgerüstet konnten die Studierenden auch einmal einen Ausflug
in die virtuelle Realität erleben. Bei einer interaktiven Befragung am Ende der Veranstaltung kam klar heraus, dass so mancher Studierende sich durchaus
vorstellen kann, sich demnächst seine neuen Schuhe zu Hause auszudrucken – und dass dabei die wenigsten befürchten, dass die Digitalisierung sie arbeitslos
machen könnte. Alle Beteiligten waren sich einig, dass das Thema Digitale Transformation auch in Zukunft Hochschule und Unternehmen umtreiben werde.