In direkter Nachbarschaft zum Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist am Donnerstag eine Außenstelle des Marburger Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft feierlich eröffnet worden. Die Herder-Filiale im Gebäude des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der JLU stellt einen Baustein zur weiteren
Vernetzung in der Region Mittelhessen dar.
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betonte in seinem Grußwort: „Die Ansiedlung einer Außenstelle des Herder-Instituts in Gießen ist ein sichtbares
Zeichen für die enge und erfolgreiche Kooperation in der Ost- und Mitteleuropaforschung. Dieses Forschungsgebiet ist – nicht nur angesichts der dramatischen
Entwicklungen in der Ukraine – aktueller denn je. Es ist Aufgabe der Wissenschaft, neue Formen der Ost-West-Kommunikation mit zu entwickeln und dadurch
einer erneuten Ost-West-Spaltung entgegen zu wirken.“
Komplementär ist im Herder-Institut ein Liebig-Bereich eingerichtet worden, der für Partner, Kollegen, Forschende aus Gießen zur Verfügung steht.
Dank der Herder-Filiale in Gießen kann die Vernetzung mit dem Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) und dem Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI)
auch räumlich noch enger erfolgen und somit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Osteuropaforschung in Deutschland leisten.
Die strategische Kooperation zwischen einer Universität und einem Leibniz-Institut wird weiter ausgebaut, damit die Zusammenarbeit in Lehre und Forschung
(DAAD-Netzwerk, LOEWE-Schwerpunkt), Postdoc-Ausbildung (Leibniz Graduate School, GCSC) und den Digital Humanities (ZMI) durch die regelmäßige Präsenz
von Herder-Instituts Mitarbeitenden in Gießen noch besser gewährleistet ist. Dies schafft auch die beste Grundlage für weitere Initiativen.
Das außeruniversitäre Forschungsinstitut hat nicht erst seit der gemeinsamen Berufung seines Direktors Prof. Dr. Peter Haslinger und einem Kooperationsvertrag
von 2006 enge und fruchtbare Kontakte zur Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Prof. Haslinger hat in Gießen einen Lehrstuhl für Osteuropäische
Geschichte und pflegt intensive Kooperationsbeziehungen zum Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo). Gemeinsam mit dem GiZo konnte das Herder-Institut
2016 auch den LOEWE-Schwerpunkt „Konfliktregionen im östlichen Europa“ einwerben, dessen Auftakttagung heute ebenfalls beginnt.