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Außergewöhnlicher Buchbestand zur Geschichte der Fotografie kommt nach Marburg

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 4 min. Lesezeit

 Objekte aus der „Bibliothek zur Photographie, Collection Dr. H. Krauss“. Foto: Thomas Scheidt / Philipps-Universität Marburg, Bildarchiv Foto Marburg.Mit rund
66.000 Euro fördert die Hessische Kulturstiftung den Ankauf der „Bibliothek zur Photographie,
Collection Dr. H. Krauss“ durch das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK).
Das hat der Stiftungsrat unter Vorsitz des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier in seiner Frühjahrssitzung in Wiesbaden beschlossen.

Die außergewöhnliche Privatsammlung aus dem Besitz des Stuttgarter Fotoforschers und -sammlers Dr. Rolf H. Krauss ergänzt das Archiv und die Bibliothek
des DDK, dessen Bildarchiv mit 2,2 Millionen Objekten eine der größten Sammlungen von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur in analoger
und zunehmend auch digitaler Form bewahrt. 1913 vom Kunsthistoriker und ersten Ordinarius für Kunstgeschichte Richard Hamann gegründet, ist das „Bildarchiv
Foto Marburg“ als DDK seit 2009 ein Forschungszentrum an der Philipps-Universität Marburg.

„Durch den Ankauf wird der medienspezifische Schwerpunkt in Mittelhessen weiter ausgebaut und ein einmaliger Buchbestand zur Geschichte der Fotografie
Forschenden, Lehrenden und Lernenden zur Verfügung gestellt“, hob Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Marcel Baumgartner hervor. Die Präsidentin der
Philipps-Universität, Prof. Dr. Katharina Krause, dankt der Hessischen Kulturstiftung für die Förderung, durch die die wertvolle Sammlung nun von
der Staatsgalerie Stuttgart nach Marburg gelangt.

Seit 1994 befand sich die „Collection Dr. Rolf H. Krauss“ in der Bibliothek der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie, die ab 2002 im Erweiterungsbau
der Alten Staatsgalerie ihren Ort fand. Dort wurde sie bibliothekarisch vorbildlich betreut, erschlossen und stand Fachbesuchern zur Verfügung. Die
Büchersammlung findet nun in Marburg einen neuen Standort in einem lebendigen Forschungsumfeld. Sie ergänzt die hier vorhandenen Bestände und wird
langfristig weitergeführt.

Die Bibliothek stellt Quellen für die Erforschung und wissenschaftliche Bearbeitung der Fotografie als genuin neuem Medium der Moderne zur Verfügung. Sie
ist das Ergebnis einer fast fünfzigjährigen Sammeltätigkeit mit rund 16.000 Einzeltiteln. Die frühesten Bände datieren von 1846, die spätesten von
2011. Neben Künstler- und Fotografen-Monografien, Ausstellungs- und Sammlungskatalogen, Auktionskatalogen, Literatur zur Fototheorie und Fotogeschichte
Nachschlagewerken sowie Zeitschriften und Jahrbüchern des 19. und 20. Jahrhunderts vereint die Bibliothek wichtige Publikationen zur Farbfotografie
im Buch bis 1945 sowie nur selten gesammelte technische Literatur zu Apparaturen und Anwendungsbereichen der Fotografie sowie Firmenschriften. Besonders
wertvoll sind die mit Originalfotografien bestückten Mappenwerke und Alben des 19. Jahrhunderts sowie in kleinen Auflagen gedruckte Fotobücher der
1960er Jahre, die auf Auktionen Höchstpreise erzielen.

Die „Forschungsbibliothek Dr. Rolf H. Krauss“ wird als Teil der Universitätsbibliothek der Philipps-Universität Marburg geführt und betreut werden. Der
Bestand wird voraussichtlich ab 2020 in dem von Bund und Ländern mit rund 19 Millionen Euro geförderten Forschungsneubau des DDK präsentiert werden.