Was haben ein Roboter,
der Weizenbier einschenken kann, eine 360°-Kamera und eine Tischlampe, bei der sich das Farbspektrum individuell einstellen lässt, gemeinsam? Es sind
alles Bestandteile der kreativen und zukunftsorientierten Projekte junger Auszubildender mittelhessischer Unternehmen, die am HESSENMETALL-Nachwuchswettbewerb
„M+Eine Zukunft“ im Haus der Wirtschaft Frankfurt teilgenommen haben.
Innovationspotential, Kreativität und zukunftsorientierte Impulse gehören zu den zentralen Anforderungen des Wettbewerbs. Als Impulsgeber verstanden sich
auch die drei Teams und begeisterten mit ihren spannenden Projekten und einer hervorragenden Präsentation das Publikum und die Jury gleichermaßen.
In der Kategorie „Administration und Personalmangement“ trat das Team der Firma Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG, Dillenburg,
unter Leitung von Ausbildungsleiter Mario Hofmann mit dem vielversprechenden Thema „RoboServe“ an. Der RoboServe ist ein Azubi-Projekt von David Dobner,
Robin Kneller, Niklas Kring und Moritz Weber, das ursprünglich als Attraktion für den Familientag der Isabellenhütte konstruiert und gebaut wurde.
Der selbst programmierte Roboter kann spektakulär ein 0,5l Bier in ein Weizenglas einschenken – und das mit perfekter Schaumkrone und ohne einen Tropfen
zu vergeuden. Das imponiert nicht nur den Besuchern des Familienfestes, sondern erwies sich auch als absoluter eye-catcher, über den das Publikum mit
Begeisterung spricht.
In gleicher Kategorie stellten die Auszubildenden Alexander Hof, Laura Koppers, Frederik Will, Kevin Abdulaev und Ausbilder Wolfgang Hoffmann, der WESO-Aurorahütte GmbH,
Gladenbach, ihr Projekt mit dem spannenden Namen „Digital und Innovativ – Ausbildungsentwicklung bei WESO“ vor. Das Team rund um Ausbildungsleiter
Wolfgang Hoffmann sieht in der fortschreitenden Digitalisierung aller Prozesse des Unternehmens – auch der Ausbildungsentwicklung – eine Chance, Jugendliche
für eine Ausbildung in ihrem Unternehmen zu gewinnen. Mit einer 360°-Kamera erstellten die Azubis deshalb einen ansprechenden und informativen, virtuellen
Rundgang durch Ausbildungswerkstatt, Verwaltungsabteilung und Fertigungsbereiche, um die Firma z. B. auf Bildungsmessen über VR-Brillen digital und
realitätsnah zu präsentieren.
Zum Thema „HYPERION-LIGHT“ präsentierte das Team der Limtronik GmbH, Limburg, unter Ausbildungsleiter Michael Schwertel, in der Kategorie
„Einzelne Produkte und Dienstleistungen“ ihre innovativen Ideen. Philemon Huber, Daniel Sacher, Awet Foto Habtay und Sedrick Faber haben sich der Farbsehschwäche
angenommen. Für Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie ist das ein großes Problem, weil Farbcodierungen sehr verbreitet und sicherheitsrelevant
sind. Das Team entwickelte eine Tischlampe, die es jedem Mitarbeiter ermöglicht das Farbspektrum seiner Lampe individuell einzustellen. So kann die
Farbsehschwäche ausgeglichen werden und die Qualität an den optischen Kontroll-/Reparaturplätzen verbessert sich. Im nächsten Schritt soll eine professionelle
Arbeitsplatz-Leuchte zur Marktreife gebracht werden.
Trotz der interessanten Projekte und den hervorragenden Präsentationen mussten sich die drei Teams leider in ihren jeweiligen Kategorien knapp geschlagen
geben. Dr. Dirk Hohn, Geschäftsführer HESSENMETALL Mittelhessen, zeigte sich dennoch beeindruckt: „Es bedarf ein hohes Engagement und Interesse der
jungen Auszubildenden, um sich die Kenntnisse anzueignen, die für solche Projekte notwendig sind und die über das in der Ausbildungszeit vermittelte
Wissen hinausgehen. Auch wenn es am Ende nicht für die Auszeichnung gereicht hat, sind alle drei Projekte das eindrucksvolle Ergebnis kreativer Teams
und deren unterstützenden Unternehmen.“
Hintergrund: Impulsgeber für die Industrie
Der Wettbewerb „M+Eine Zukunft“ wird jährlich von HESSENMETALL ausgerichtet, um das Innovationspotential
und die Kreativität von hessischen Nachwuchskräften zu fördern. 59 Jugendliche, Azubis und dual Studierende aus 16 Mitgliedsunternehmen hatten sich
in diesem Jahr beteiligt. Außerdem bietet der Wettbewerb eine Plattform, um die besten Ideen in Hessens größter Industrie dem Fachpublikum zu präsentieren
und damit auch kreative Impulse in die Unternehmen zu tragen. Der Wettbewerb soll Anregung und Ansporn sein, vorgestellte Ideen zu übernehmen und neue
zu entwickeln. Denn Ideen sind auch in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie die wichtigste Währung der Zukunft.
Die Jury bildeten:
Vorsitzender Ulrich Schumacher (Mitglied des Vorstands von HESSENMETALL)Prof. Dr.-Ing. Christina Berger (Technische
Universität Darmstadt); Heinz Günter Decker (Ausbildungsleiter HESSENMETALL), Jörg Froharth (Universität Kassel),
Bernhard Jöckel (Jöckel Innovation Consulting GmbH) und Prof. Dr. Anita Röhm (Wissenschaftliches Zentrum Duales Hochschulstudium
Wetzlar).