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Beeindruckende LEADER-Projekte -von der Klimatechnik zum Eventhaus

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 11 min. Lesezeit

Jede Menge Gäste begrüßte Katja Gischel (hier im Gespräch mit Dr. Ullrich) in ihrem Grebenhainer Eventhaus. (Foto: Traudi Schlitt)Mittelhessen ist eine Bildungs- und Wirtschaftsregion – davon zeigt sich Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich
überzeugt und macht sich in diesem Sommer auf den Weg, gelungene wirtschaftliche Entwicklungen in seinem Regierungsbezirk zu besuchen. Ein Schwerpunkt
liegt dabei auf Projekten, die von Mitteln des LEADER-Programms, einer Förderung der EU und des Landes Hessen, profitieren konnten und geeiget sind,
in ihrer Region sowohl Wirtschaft als auch Lebensqualität voranzubringen.

Auch der Vogelsberg ist eine der 24 hessischen LEADER-Regionen, deren Regionalmanagement bei der Vogelsberg Consult GmbH in Alsfeld angesiedelt ist. Deren
Geschäftsführung hatte gleich zwei hochinteressante Unternehmen für den Besuch des Regierungspräsidenten ausgewählt, den eine Gruppe von LEADER-Akteuren
begleitete. Darunter der Wirtschaftsdezernent des Vogelsbergkreises und 1. Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak, Edwin Schneider, Bürgermeister der Stadt
Ulrichstein und Vorsitzender des LEADER Entscheidungsgremiums Vogelsberg, sowie weitere Mitglieder dieses Gremiums, der Grebenhainer Bürgermeister
Sebastian Stang, Thomas Schaumberg (Geschäftsführer der Vogelsberg Consult GmbH) sowie Mitarbeiter des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum
des Vogelsbergkreises.

Die Firma Eichenauer Kälte- und Klimatechnik lernte der Regierungspräsident als
erstes kennen. Geschäftsführer Oliver Raatz präsentierte den Besuchern ein Unternehmen, das – seitdem der 26-Jährige die Firma vor gut anderthalb Jahren
übernommen hat – stetig gewachsen ist; ein Anbau auf dem Firmengelände unterstreicht die Ambitionen des jungen Inhabers nachdrücklich. Dieser beeindruckte
sowohl den Regierungspräsidenten als auch dessen Begleitung mit seiner Zielstrebigkeit und Begeisterung, die er für sein cooles Business an den Tag
legt. Raatz skizzierte kurz seinen Werdegang, der ihn von Ottrau in der Schwalm über die Schweiz nach Angersbach geführt hat, wo er Anfang 2018 das
alteingesessene Unternehmen von dem damaligen Inhaber als Nachfolger übernahm. „Es kamen damals viele glückliche Umstände zusammen“, resümierte Raatz,
der auch nicht verschwieg, dass die Zeit der Übernahme aus vielen Gründen sehr fordernd war. Dass er in dem ganzen Prozess auf die LEADER-Förderung
stieß, bezeichnete er als großen Glücksfall, ermöglichte diese doch zum einen eine größere Planungssicherheit und ein schnelleres und qualitativ hochwertiges
Wachstum. Peter Sukdolak, der im Rahmen der Regionalentwicklung des Vogelsbergkreises das Projekt begleitet hat, unterstrich diesen Eindruck, der auch
für andere geförderte Betriebe zutreffend sei.

In der Zwischenzeit hat der junge Unternehmer seinen zweiten Förderbescheid erhalten, bei dem er ebenfalls auf die Kooperation mit Vogelsberg Consult zählen
konnte, wie Thomas Schaumberg ausführte: Mit dem Anbau vergrößert Raatz zum einen seine Lagerkapazität, zum anderen wird hier eine moderne Metallbearbeitungsanlage
installiert, die ihn bei den Bedarfen an Lochblechen und anderen Vorrichtungen für die Aufbauten der Klimaanlagen unabhängig von Zulieferern macht.
„Ich habe seit der Firmenübernahme auch aus kleinen Fehlern gelernt“, gab der sympathische Chef zu, „nun möchte ich mich multitechnisch aufstellen,
möglichst viel aus einer Hand anbieten und die Abläufe intern optimieren.“ Darüber hinaus ist es Raatz mindestes ebenso wichtig, dass in seinem Unternehmen
das Klima stimmt. Mit einigen Maßnahmen wie gemeinsamen Frühstücken, Fortbildungen und Reisen zu Veranstaltungen von Geschäftspartnern unterstützt
er dies. Derzeit plant er einen Tag der offenen Tür, um sein Unternehmen auch in den Köpfen der Angersbacher präsenter zu machen. Langfristig möchte
er für gemeinsame Aktionen auch die anderen Unternehmen im Angersbacher Industriegebiet begeistern und rennt damit beim Regierungspräsidenten offene
Türen ein: „Wir haben in unserer Region so viele gute Unternehmen, die wir viel mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken müssen. Wir müssen sie
bekannter machen und ihre Leistungsfähigkeit herausstellen“, so Ullrich, der dies nicht nur mit Blick auf mögliche Nachfolgeregelungen und die Wettbewerbsfähigkeit
äußerte, sondern auch auf die Fachkräftegewinnung. Und auch hier beeindruckte Oliver Raatz einmal mehr: Er wirbt intensiv auf den Social-Media-Kanälen
um neue Mitarbeitende und konnte sich in diesem Jahr über acht Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz freuen. Nun fangen zwei junge Leute bei ihm eine
Ausbildung an – ein Wagnis bei der Gesamtzahl der Mitarbeitenden, aber auch eine große Chance, so Raatz. Von seiner Innovationskraft profitieren nicht
nur die Mitarbeitenden direkt, sondern auch die Region, wie der Regierungspräsident kundtat – eine Intension, die ganz klar hinter der Förderung steht
und die der Delegation auch beim nächsten Projekt direkt ins Auge fiel.

Dieses führte sie nach Grebenhain, wo Katja Gischel in einem alten denkmalgeschützten kleinen Anwesen direkt an der Kirche ein Eventhaus der besonderen
Art eröffnet hat. Die Inhaberin des Catering-Unternehmens „was-euch-schmeckt“ will hier
einen Treffpunkt schaffen für Menschen, die gemeinsam feiern, tagen oder kochen wollen. Sie bietet Platz für Workshops und Kooperationen aller Art,
hat Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen und erweckt „die alte Dame“, wie sie ihr Haus liebevoll nennt, mit vielen schönen Kleinigkeiten und hochwertigen
Ausstattungen zum Leben. Mit wieviel Herzblut sie das tut, wurde allen Besuchern klar, als sie und ihre Assistentin Tina Ballas mit gemeinsamem Gesang
auf zu erwartende Events und Workshops einstimmten. Vom Dachboden bis zum Keller nahm Gischel den Regierungspräsidenten und seine Begleiter mit durch
ihr Haus, in dem es noch viel zu tun gibt, das aber jetzt schon über viel Charme und noch mehr Esprit verfügt. Auch Gischel unterstrich die Bedeutung
der LEADER-Förderung für dieses Projekt, das den ganzen Ort aufwerten soll: „Ohne diese Gelder hätte ich ganz anders planen müssen, weniger hochwertig
ausstatten können und das Haus nicht zu dem machen können, was ich mir vorstelle“, so die engagierte Frau, die mit allen Besuchern schnell ins Gespräch
kam – über die Bedeutung von Regionlität und Ursprünglichkeit, die Qualitat von kleinen, überschaubaren Einheiten, die ein gutes und sorgfältiges Arbeiten
ermöglichen, und vom respektvollen und achtsamen Miteinander, das sie – neben ihrer Begeisterung und der Leidenschaft für ihr Projekt – mit Oliver
Raatz teilt und das offenbar eines der Grundprinzipien erfolgreicher Unternehmen ist.

Neben diesem Konzept war es auch die Tatsache, ein altes, so gut wie unverkäufliches Haus in der Ortsmitte wiederbelebt zu haben, der Ullrich viel Lob
zollte. Josef Michael Ruhl, als Architekt für dieses Bauvorhaben verantwortlich, unterstrich die Bedeutung von kreativen Ideen für die Zukunft von
dörflicher Infrastruktur. Von der inspierenden Kraft dieses Hauses konnten sich alle Besucher direkt überzeugen: Bewirtet mit kleinen Köstlichkeiten
aus der Küche von Katja Gischel und angeregt durch die vielen kleinen Impulse, kamen viele engagierte und schöne Gespräche in Gang – ganz so, wie die
Gastgeberin es sich auch in Zukunft für ihr Haus vorstellt.

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig, dass die Bandbreite von der Klimatechnik bis zum Eventhaus die Wirtschaftsregion Mittelhessen und auch den Vogelsberg
auszeichnet. Diese Vielfalt und die Wirtschafts- und Innovationskraft, die sich daraus ergeben, will der Regierungspräsident auf weiteren Reisen durch
seinen Bezirk nun noch besser kennenlernen und der Öffentlichkeit vorstellen.