131 Unternehmen schaffen 1206 Arbeitsplätze. Die Bewerbungen von Frauen wurden verdoppelt. Rhein-Main und Südhessen liegen vorne.
„Mehr als ein Drittel der Bewerbungen kommt von Existenzgründerinnen, 47 Frauen haben ihre Unterlagen eingereicht, fast eine Verdoppelung
im Vergleich zu 2017, als sich 25 Frauen beworben hatten“, erklärt Projektleiterin Elisabeth Neumann. „Außerdem haben wir viele Existenzgründerinnen
und -gründer, die eine Migrationsgeschichte haben und einige Unternehmen mit internationalen Geschäftsmodellen. Das zeigt, dass auch Start-Ups sich
von Anfang an für neue Märkte in aller Welt interessieren und so Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen“, so Neumann weiter.
In der regionalen Verteilung der Bewerber liegen, wie 2016 und 2017, das Rhein-Main-Gebiet und Südhessen deutlich vorne: 95 Bewerbungen kommen aus Frankfurt
und dem engeren Rhein-Main-Gebiet, Darmstadt und Südhessen sowie Wiesbaden. Alleine aus Frankfurt haben sich 22 junge Unternehmen beworben, ebenso
viele aus der diesjährigen Partnerstadt des Hessischen Gründerpreises, der Landeshauptstadt Wiesbaden. Weitere acht Unternehmen kommen aus Westhessen
(ohne Stadt Wiesbaden), mit zehn Bewerbern zeigt sich auch Osthessen erneut gründungsstark. Kräftig aufgeholt hat Mittelhessen und die Region um Marburg
und Gießen, von dort haben sich 15 Unternehmen beworben. Dem engeren Rhein-Main-Gebiet (ohne Frankfurt, Darmstadt/Südhessen und Wiesbaden) lassen sich
27 Bewerbungen zuordnen. Nur Nordhessen hat leider weiter Nachholbedarf: Nachdem die Region bereits 2017 bei der Zahl der Bewerber auf Platz drei abgerutscht
war (elf Unternehmen, 2016: 24), erreichte in diesem Jahr nur eine Bewerbung aus dieser Region den Hessischen Gründerpreis.
Eine Jury aus Vertretern der Stadt Wiesbaden, IHK Wiesbaden, Naspa, KPMG und KIZ hat gleich nach Bewerbungsschluss aus den eingereichten Unterlagen die
Halbfinalisten ausgewählt. Auch hier ist, abgesehen von Nordhessen, jede Region vertreten. Die 48 Halbfinalisten (12 je Kategorie) werden sich am 20.
September mit Kurzpräsentationen (Pitches) einer großen Jury stellen, die dann die Finalisten bestimmt. Unternehmen, die sich um den Preis bewerben,
profitieren schon vor dem Finale. Sie werden vom führenden deutschen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG mit Trainings und Netzwerkmöglichkeiten
unterstützt. Teilnehmer der letzten beiden Wettbewerbsrunden werden aktiv in die Pressearbeit einbezogen, was zu vielen Veröffentlichungen in lokalen,
regionalen und nationalen Medien sowie Radio und Fernsehen führt. Die Finalisten gewinnen zudem die Produktion eines kostenlosen Videofilms über ihr
Unternehmen.
Bewerbungsverfahren und Kategorien
Der Hessische Gründerpreis wird in vier Kategorien vergeben: Mutige Gründung für
den Start aus schwieriger persönlicher Situation, Gesellschaftliche Wirkung für Unternehmen, die Verantwortung übernehmen,Innovative Geschäftsidee
für Innovative Produkte oder neuartige Dienstleistungen sowie in diesem Jahr erstmals an Gründungen aus der Hochschule für kreative Ideen und Gründungen
in frühem Stadium. Bewerben können sich alle hessischen Unternehmen, die nicht länger als fünf Jahre am Markt sind. Konzepte oder Gründungsideen werden
nicht ausgezeichnet und die Gründer dürfen für den Lebensunterhalt nicht auf staatliche Mittel angewiesen sein. Davon ausgenommen ist die Kategorie
„Gründungen aus der Hochschule“. Die von einer kleinen Jury in der Vorauswahl ausgesuchten Gründer müssen im Halbfinale binnen fünf Minuten eine Juryvon
sich überzeugen. Im Finale präsentieren sie sich einem großen Publikum aus der Wirtschaft. Die feierliche Preisverleihung findet mit dem Hessischen
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir statt.
Hessischer Gründerpreis
Der Hessische Gründerpreis wird seit 2003 verliehen, seit 2006 ist der „Initiativkreis“ Veranstalter. In ihm sind Akteure der hessischen Gründungsförderung
zusammen-geschlossen. Ziel ist Information über und Sensibilisierung für das Thema, damit mehr Menschen erfolgreich eine selbstständige Existenz aufbauen.
Auch dem Erfahrungsaustausch und der Netzwerkpflege unter Experten der Gründungsförderung dient das Projekt. Um einen Impuls für das regionale Gründungsklima
zu geben, finden sie jährlich in einer anderen hessischen Region statt. Im Rahmen der Gründertage gibt es auch eine Fachtagung für Gründungsförderer.
Berichte über den Preis stärken junge Unternehmen aus Ihrem Erscheinungsgebiet und so den gesamten Wirtschaftsstandort.