„Als Ausrichterstadt des Hessischen Gründerpreises 2019 können wir unseren Standort und die damit verbundenen vielfältigen Aktivitäten noch stärker akzentuieren und die Attraktivität Wetzlars deutlich machen“,
freute sich Manfred Wagner, Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar, als er am vergangenen Mittwoch, den 27. März 2019, den Startschuss für
die Bewerbungsfrist um den Hessischen Gründerpreis 2019 gab. „Wetzlar verfügt über eine vielfältige Industrie-, Dienstleistungs- und Handelslandschaft,
die sich sehr dynamisch entwickelt. Insbesondere die Aktivitäten im Bereich der Nachfolgeregelungen stehen hier derzeit im Fokus“, so Wagner weiter.
Als starker Unterstützer ist die Leica Camera AG aus Wetzlar dabei. Deren Aufsichtsratsvorsitzender
Dr. Andreas Kaufmann war zum Auftakt aus Österreich angereist. „Neugier, Kreativität, Lust auf Erneuerung, das ist es, was uns immer wieder antreibt,
Dinge anders zu sehen, Dinge zu verändern, Dinge neu zu gestalten. Innovation nennen wir das inzwischen, aber es ist wohl ein uralter Drang im Menschen,
Neues zu gestalten. Und in unserer Wirtschaftsordnung geht das oftmals nur durch Gründung, durch Neugründung. Innovation und Neugründung sind eben
Teile der unternehmerischen Triebfedern, mit denen es uns im Ressourcen-armen Europa immer wieder gelingt – etwas Glück sollte manchmal auch dabei
sein – Höchstleistungen zu erzielen und Wohlstand für unsere Gesellschaft zu schaffen“, sagte Kaufmann.
Elisabeth Neumann, die Projektleiterin für den Hessischer Gründerpreis bei KIZ SINNOVA Gesellschaft für soziale Innovationen gGmbH,
stellte die Neuigkeiten der Ausschreibung vor: „Die bisherige Kategorie für mutige Gründungen heißt jetzt zukunftsfähige Nachfolge. Laut einer aktuellen
KfW-Studie suchen fast 230.000 mittelständische Unternehmen in Deutschland bis Ende 2020 einen Nachfolger, davon haben über 40 Prozent noch keine Überlegungen
zu ihrem Fortbestand. Das gefährdet Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft. Einige Preisträger der Vergangenheit haben aber gezeigt, dass man auch aus
einem bestehenden Unternehmen ein tolles, innovatives und neues Unternehmen machen kann.“ Auch neu ist, dass der Hessische Gründerpreis nun vorschlagsberechtigt
ist für den Deutschen Gründerpreis, d.h. passende Bewerber aus diesem Jahr werden
für die erste Runde in diesem Wettbewerb nominiert. Zwei Neuerungen aus 2018 waren so erfolgreich, dass sie fortgeführt werden: Die Preisträger gewinnen
einen professionellen Unternehmensfilm. Und die Kategorie „Gründungen aus der Hochschule“ für junge Unternehmen in einem sehr frühen Stadium wird ebenfalls
fortgeführt.
Markus Schott, Geschäftsführer der Schott Orthopädie-Schuhtechnik GmbH aus Homberg/Efze ist so
ein Gründer, der kein völlig neues Unternehmen aus der Taufe gehoben, sondern das bestehende übernommen und daraus etwas neues geschaffen hat. Er machte
aus einem traditionellen Orthopädie-Schumacher den Hersteller der trendigen myVale-Sandalen,
die von Hollywood-Stars getragen werden und war 2013 Preisträger beim Hessischen Gründerpreis. „Ich habe mich bewusst für den Beruf des Orthopädie-Schuhmachers
entschieden, um den Betrieb meiner Eltern in vierter Generation weiter zu führen. Die Verknüpfung traditioneller Handwerkskunst mit fortschrittlichen
Technologien und der Vertrieb eines Maßproduktes via Internet haben zur Entwicklung einer mittlerweile etablierten Marke geführt. Durch die Nominierung
für den Gründerpreis habe ich mich mit meiner Kernidee neu auseinandergesetzt. Die Effekte durch den Hessischen Gründerpreis sind bis heute deutlich
spürbar. Die Auszeichnung hat uns unterstützt, Menschen zu erreichen und die Bekanntheit der Marke zu steigern. Die Teilnahme an sich ist sehr wertvoll
in Entwicklung und Klärung einer Firmenidee“.
Auch die hessische Landesregierung unterstützt Gründerinnen und Gründer auf vielfältige Weise
und der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat erneut die Schirmherrschaft für den Preis übernommen und wird ihn auch am 1. November verleihen.
„Gründungen sorgen nicht nur für Wettbewerb und Beschäftigung, sie sind auch unerlässlich für die Innovationskraft einer Volkswirtschaft. Deshalb hat
sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt, die Entstehung von Start-ups voranzutreiben. Ob das gelingt, ist auch eine Frage des gesellschaftlichen
Klimas. Es kommt darauf an, Gründerinnen und Gründer zu motivieren, gute Beispiele zu belohnen und ins Scheinwerferlicht zu rücken, um die Kultur der
Selbstständigkeit zu stärken. Veranstaltungen wie die Gründertage Hessen und Auszeichnungen wie der Hessische Gründerpreis leisten dafür einen wertvollen
Beitrag“, so Minister Al-Wazir. Das Ministerium ist schon seit vielen Jahren ein zuverlässiger Partner des Hessischen Gründerpreises.
In den vergangenen 16 Jahren haben sich fast 1200 Unternehmen um den Hessischen Gründerpreis beworben, 138 wurden mit ihm ausgezeichnet. Von den Preisträgern
sind rund 90 Prozent noch am Markt.
Hessischer Gründerpreis
Der Hessische Gründerpreis wird in vier Kategorien verliehen. 2002 von der KIZ gGmbH in Offenbach gegründet, wird er vom Hessischen Ministerium für
Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie mit europäischen Mitteln aus dem Fonds für regionale Entwicklung EFRE gefördert. 2019 findet der Hessische
Gründerpreis in Wetzlar statt. Schirmherr ist der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.