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Biofleisch aus dem Vogelsberg: Erzeugerzusammenschluss für regionale Schlachtung und Vermarktung

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 3 min. Lesezeit

Betriebsleiter Martin Hornung (li.) führt die Mitglieder des Arbeitskreises „Ökomodellregion Vogelsberg“ durch den Erzeugerschlachthof Kurhessen in Fulda. (Foto: Gaby Richter)Im Juni war die „Ökomodellregion Vogelsberg“ mit dem Ziel gestartet, die Vogelsberger Erzeuger, Verarbeiter
und Vermarkter zusammenzubringen und so einen Mehrwert für die Region zu erzeugen. Bei der Fleischproduktion und Schlachtung sollen bestehende Strukturen
erhalten und weitere aufgebaut werden, speziell im Bio-Bereich. Deshalb waren Mitglieder des Arbeitskreises und Projektleiter Mario Hanisch zu Gast
bei Sven Euen im Erzeugerschlachthof Kurhessen in Fulda.

Für die Biofleisch-Erzeuger wäre dies ein möglicher Vertriebsweg neben schon bestehender Direktvermarktung oder dem Beliefern lokaler Metzger. Für den
Schlachthofleiter, der zugleich auch Vorstandsvorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Kurhessen ist, durchaus vorstellbar: „Als Erzeugerschlachthof
sind wir erst seit dem Frühjahr am Start, wir müssen den Betrieb jetzt wieder aufbauen – freie Kapazitäten haben wir auf jeden Fall.“ Bisher gehören
12 Schweinefleischproduzenten und mehr als 70 Erzeuger von Biosphärenrind zur Erzeugergemeinschaft. 80 bis 100 Stück Großvieh und etwa 1.000 Schweine
werden pro Woche geschlachtet und gehen dann weiter an Verarbeitungsbetriebe nach Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern oder nach Schwäbisch Hall.
Von dort aus läuft auch die Vermarktung über einen Dienstleister der Vieh- und Fleischvermarktung – noch. Denn: „Langfristig wollen wir unser Fleisch
wieder selbst vermarkten“, so der Plan, „dann mit eigenem Personal und direkt hier am Hof.“

Die Führung von Betriebsleiter Martin Hornung beginnt in der Umkleide. (Foto:Gaby Richter)Bis zur
Zerschlagung des einstigen tegut-Schlachthofs 2013 war Euen 22 Jahre lang fürs Qualitätsmanagement bei tegut beschäftigt und zuständig für den Schlachthof
und die nachgelagerten Bearbeitungsbetriebe. Er weiß wovon er spricht, wenn er aus der Geschichte der Erzeugergemeinschaft erzählt, die sich 1998 gegründet
hat und deren Biosphärenrind in den tegut-Märkten verkauft wurde.

„Das Biosphärenrind wurde auch als solches ausgelobt, alle Filialen wollten es haben, es machte 25 Prozent des gesamten Rindfleisches aus“, sagt Euen.
Mit der Ausrichtung auf Regionalität und qualitativ hochwertige Ware stellt der Schlachthof einen möglichen Partner für den geplanten Zusammenschluss
von Vogelsberger Bio-Rinderhaltern dar. In diesem Erzeugerzusammenschluss könnte der Rahmen gesetzt werden, wieviel Schlachtvieh innerhalb eines Jahres
geliefert werden kann. Durch diese Verbindlichkeit und Kontinuität könne man zu einer angemessenen Preisgestaltung kommen.