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Bund-Land-Institut stärkt Gießener Lungenforschung mit einer weiteren Einrichtung.

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 5 min. Lesezeit

 Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung an der JLU haben Volker Bouffier (3.v.l.) und Dr. Michael Meister (r.) die Gründung eines Bund-Land-Instituts für Lungengesundheit besiegelt. Anwesend waren unter anderem Boris Rhein (l.), Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (2.v.r.), Prof. Dr. Werner Seeger (3.v.r.) und Prof. Dr. Wolfgang Weidner (2.v.l.). (Foto: Rolf K. Wegst)Der Bund und das Land Hessen finanzieren die Kosten in Höhe von 14 Millionen Euro für die dreijährige
Aufbauphase des Instituts von 2019 bis 2021 jeweils zur Hälfte. Mit der Gründung des Bund-Land-Instituts ist ein weiterer Neubau für die Gießener Lungenforschung
verbunden, der in der Nähe des Biomedizinischen Forschungszentrums Seltersberg (BFS) entstehen soll. Geplant ist, dass die dauerhafte Finanzierung
nach der Aufbauphase zu 90 Prozent durch den Bund und zu 10 Prozent durch das Land Hessen erfolgen soll.

„Es freut mich sehr, dass sich mit dem Institut für Lungengesundheit eine weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Gießen ansiedelt, die den
Wissenschaftsstandort Mittelhessen weiter stärkt“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Für dieses besondere Engagement bin ich dem Bund
und dem Land Hessen sehr dankbar. Und insbesondere gilt mein Dank den Lungenforscherinnen und -forschern der JLU, die durch ihre herausragenden Forschungsleistungen
die nationale und internationale Sichtbarkeit der JLU enorm gestärkt haben.“

Lungenkrankheiten gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen – jeder fünfte Todesfall wird durch eine Lungenkrankheit oder deren Folgen verursacht.
„Um bei Lungenerkrankungen nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern möglichst eine Heilung zu erreichen, werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
im Institut für Lungengesundheit erforschen, was eine gesunde Lunge widerstandsfähig macht, welche Prozesse in der Lunge bei Erkrankung ablaufen und
wie gesundes Lungengewebe wiederhergestellt werden kann“, erläutert der Gießener Lungenforscher Prof. Dr. Werner Seeger, Sprecher des Exzellenzclusters
CPI an der JLU sowie Vorsitzender des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), der die wissenschaftliche Koordination des Instituts für
Lungengesundheit übernehmen wird. Für Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger, den Mitbegründer des Lungenschwerpunktes und Sprecher des LOEWE-Zentrums
University of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC), ist der
Universität und der hessischen Wissenschaftspolitik die Vollendung einer einzigartigen Forschungsarchitektur gelungen: „Nur wenn es wie in Gießen gelingt,
alle interdisziplinäre Kompetenz in einem regionalen Wissenschafts- und Versorgungscluster zu bündeln, kann die Innovationsführerschaft in der modernen
Lungenmedizin gefestigt und die Entwicklung dringend benötigter Therapien beschleunigt werden“, so Grimminger.

Auf dem Gebiet der Lungenforschung sind Gießener Medizinerinnen und Mediziner bereits seit Jahren national wie international an der Spitze. Schon seit
der ersten Programmphase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im Jahr 2006 wird an der JLU in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut
für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und der Goethe-Universität Frankfurt am Main ein Exzellenzcluster im Bereich der Herz-Lungen-Forschung
(Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System, ECCPS) gefördert. Das ECCPS bildet den Vorläufer des jetzt in der Exzellenzstrategie bewilligten CPI.

Weitere Einrichtungen haben die Gießener Lungenforschung seit dem Erfolg in der Exzellenzinitiative gestärkt: Neben dem LOEWE-Zentrum UGMLC ist die JLU
Hauptsitz des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL). Auch in der baulichen Entwicklung spiegelt sich die Stärke der Gießener Lungenforschung
wider. Das ECCPS erhielt einen Neubau; für das im Campusbereich Seltersberg / Medizin entstehende Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL),
das jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Hessen finanziert wird, wurde Anfang Juli Richtfest gefeiert.

Vernetzt sind die Gießener Lungenforscherinnen und -forscher nicht nur in der Region Mittelhessen und Rhein-Main, sondern auch international. So kooperieren
sie beispielsweise in der auch für die Breitenmedizin wichtigen Höhenforschung mit Forscherteams in der autonomen Region Tibet (VR China), in China,
Kirgistan, Chile, Peru und in den USA.

Zu welchen Leistungen sie fähig sind, zeigt nicht zuletzt der vom Bundespräsidenten verliehene Zukunftspreis für den Gießener Lungenforscher Prof. Dr.
Ardeschir Ghofrani.