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Der mittelhessische Weg zum Dr.-Ing.

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 6 min. Lesezeit

Unter dem Dach des Forschungscampus Mittelhessen bieten die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU),
die Philipps-Universität Marburg (UMR) und die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) dem ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs künftig im partnerschaftlichen Verbund die Möglichkeit, sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren.

Zu diesem Zweck haben die drei Hochschulen das „Promotionszentrum für Ingenieurwissenschaften am Forschungscampus Mittelhessen“ gegründet. Der 2016
eröffnete und vom Land Hessen finanziell geförderte Forschungscampus dient dem Ziel, die Position von Mittelhessen als Standort der Spitzenforschung
zu festigen und einen strukturellen und strategischen Mehrwert für die beteiligten Partner und die gesamte Region zu schaffen. Das neue Promotionszentrum
stellt einen wichtigen Schritt bei dessen weiterer Ausgestaltung dar.

„Wir beschreiten mit dem hochschultypübergreifenden Promotionszentrum einen neuen Weg und setzen dabei konsequent unsere Strategie der regionalen Verbundbildung
zur Ausschöpfung von Synergiepotenzialen um. Dass der Wissenschaftsrat diesen Weg honoriert und den Forschungscampus Mittelhessen in seinen jüngst
erschienenen ‚Empfehlungen zu regionalen Kooperationen wissenschaftlicher Einrichtungen‘ als beispielgebendes Modell für hochschultypübergreifende
Zusammenarbeit hervorhebt, bestärkt uns zusätzlich“, erklärt Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der JLU.

Prof. Dr. Matthias Willems, Präsident der THM, bewertet die Gründung des gemeinsamen Promotionszentrums aus Sicht seiner Hochschule als schlüssigen
Folgeschritt der über zwanzigjährigen Tradition der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit in Mittelhessen: „Das novellierte Hessische
Hochschulgesetz hat uns die Möglichkeit gegeben, in forschungsstarken Fachgebieten das Promotionsrecht im Alleingang wahrzunehmen. Aber
die Zusammenarbeit zwischen den mittelhessischen Hochschulen hat eine lange Tradition und sich bei vielen gemeinsamen Projekten bewährt.
Deshalb hat das Präsidium der THM auch auf dem

Feld der Promotion den kooperativen Kurs beibehalten und auf die jetzt realisierte Verbundlösung hingearbeitet. Das gemeinsame Promotionszentrum
bietet jedoch auch Anknüpfungspunkte für die Beantragung eines eigenständigen Promotionsrechts der THM in weiteren ingenieurwissenschaftlichen
Fachrichtungen unter dem Dach des Forschungscampus Mittelhessen.“

Die „Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Ingenieurwissenschaften durch die Organisation und Abwicklung ingenieurwissenschaftlicher
Promotionsverfahren“ nennen die JLU, die UMR und die THM in der Satzung des gemeinsamen Promotionszentrums als Ziel. Als Mitglieder
gehören dem Promotionszentrum Professorinnen und Professoren der drei Hochschulen an, deren Forschung ingenieurwissenschaftlich-technisch
ausgerichtet ist. Von den Mitgliedern aus den Reihen der THM wird zusätzlich erwartet, sich im Sinne des HHG durch Leistungen in
Forschung und Entwicklung als forschungsstark
ausgewiesen zu haben.

Ihre Initiative zur kooperativen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in technologieorientierten Disziplinen verstehen
die Partner auch als Beitrag zur Regionalentwicklung, denn das Promotionszentrum schließt eine Lücke im akademischen Qualifikationsspektrum
des Landes Hessen. Erstmals besteht jetzt auch in Mittelhessen die Möglichkeit, den Doktorgrad der Ingenieurwissenschaften
zu erwerben. Der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, prognostiziert positive Effekte für die Region:
„Durch die Schaffung der Möglichkeit, den Doktorgrad der Ingenieurwissenschaften in Mittelhessen zu erwerben, wird die Anziehungskraft
der Region gesteigert und zugleich der Tendenz entgegengewirkt, dass ambitionierte Nachwuchskräfte, die fachlich auf Zukunftstechnologien
spezialisiert sind, in Richtung der Metropolen abwandern. Das stärkt den technologiebasierten Wirtschaftsstandort Mittelhessen.“

Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der UMR, legt die Vorteile für alle Beteiligten dar: „Die Gründung des Promotionszentrums
für Ingenieurwissenschaften ist ein ideales Beispiel dafür, wie wir im Forschungscampus Mittelhessen unsere Stärken bündeln,
um unser Potenzial noch besser zu entfalten und gemeinsam mehr zu erreichen: Durch Zentren wie dieses schöpfen wir das
Potenzial unseres Hochschulverbundes in Richtung Nachwuchsförderung optimal aus und wirken dem drohenden Fachkräftemangel
bei den Unternehmen in der Region entgegen.“

Weitere Informationen
Der Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) ist eine hochschulübergreifende
Einrichtung nach § 47 des Hessischen Hochschulgesetzes der Justus-Liebig- Universität Gießen, der Philipps-Universität
Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen zur Stärkung der regionalen Verbundbildung in der Forschung und
Nachwuchsförderung. Der FCMH fördert Netzwerke, gemeinsame Forschungsprojekte, unterstützt den Transfer des Wissens
in die Gesellschaft und schafft durch den Aufbau zukunftsweisender Kooperationsstrukturen Synergien zwischen den Hochschulen.
Das Ziel ist, gemeinsam noch erfolgreicher in der internationalen Spitzenforschung und der exzellenten Nachwuchsförderung
zu sein.