Der Deutsche Startup Monitor trug letzten Monat die Ergebnisse der Erhebung 2020 in seiner neuen Studie vor. Mit rund 1.946 teilgenommenen deutschen Startups erreichte der Monitor neue Höchstwerte in der Reichweite. Wir bringen die wichtigsten Fakten auf den Punkt.
Startups in Hessen
Mit rund 3,3% verzeichnet Hessen den höchsten Zuwachs an Startups im Vergleich zum Vorjahr. Damit stößt Hessen auf Rang 5 im nationalen Vergleich der Bundesländer. Bemerkenswert ist auch, dass sich die hessischen Startups über das gesamte Bundesland verteilen und nicht einer dominierenden Metropolregion zugeordnet werden können.
Personal
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl über alle Startups konnte um 1 gesteigert werden. Im Schnitt beschäftigen die deutschen Startups 14,3 Mitarbeiter*innen. Der Trend wird auch nicht durch COVID-19 gebremst. 90% der Befragten Startups planen Neueinstellungen in den kommenden 12 Monaten. Frauen bleiben leider unterrepräsentiert. Der Frauenanteil bei Startups konnte sich nur leicht verbessern auf einen Wert von 15,9% (Vorjahr 15,1%). Hoffnungen macht jedoch die Sparte der Existenzgründerinnen. Hier liegt der weibliche Anteil bei 36%.
Ausbildung
Die Anbindung zur Hochschule bleibt ein entscheidender Wegbereiter für das eigene Unternehmen. Sowohl für die eigene Gründung als auch zur Personalerweiterung. In der Bewertung des eigenen Ökosystems nehmen die Hochschulen bei den Befragten eine tragende Rolle ein. 84% der Gründer*innen haben einen akademischen Abschluss. Als tragende Qualifikationen haben sich die MINT- Studiengänge und Wirtschaftliche Studiengänge herauskristallisiert. Erste machen 44,5% des Gründer*innen Hintergrunds aus, letztere 40,5%.
Startups als Brückenbauer
30,3% der befragten Startups gaben an, dass die Arbeitssprache im Betrieb Englisch ist. Damit bilden die deutschen Startups einen wichtigen Ankerpunkt für internationale Fachkräfte.
IT bleibt die dominierende Größe
Die IT Branche dominiert die deutsche Startuplandschaft nach wie vor. Weniger als 10% der befragten Unternehmen sind im analogen Bereich tätig. Technologieintensive und digitale Geschäftsmodelle stellen die große Mehrheit. Der Einfluss von Künstlicher Intelligenz für das eigene Geschäftsmodell erreicht bei den befragten einen Spitzenwert. 42,8% gaben an, dass KI die Schlüsseltechnologie in Ihrem Betrieb ist.
Umsatz
68,8% der Umsätze deutscher Startups werden im Business to Business Geschäft generiert. Dieser Wert bestätigt die Relevanz der Vernetzung zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Den geringsten Umsatz generieren Startups aus der Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor (4,7%).
Finanzierung
40,7% der befragten Startups äußerten den Wunsch nach einem Business Angel Investment. Vorweisen können ein solches Investment rund 31,5%. Eine deutlichere Abweichung ist bei Venture Capital Investments zu erkennen. 42,3% der Startups streben nach einem VC Investment. VC investiert sind nur 18,6%
Covid 19
Die Pandemie trifft auch die deutschen Startups wirtschaftlich hart. 74,2% gaben an, dass ihr Geschäftsmodell negativ beeinflusst wird. Trotzdem ist Personalabbau die am wenigsten verbreitete Maßnahme für die Kostenreduktion bei den Startups. Stattdessen wird die Zeit vorwiegend zur Weiterentwicklung der eigenen Produkte genutzt. Als klare Gewinner stechen Startups im Bildungsbereich aus der Krise hervor 28,4% der Startups aus dem Bildungsbereich gaben an positive Auswirkungen der Pandemie erlebt zu haben.
Politik
Einig waren sich mit einer deutlichen Mehrheit von etwa 50% der Befragten, dass der Aufwand bei staatlichen Verwaltungsmaßnahmen zu hoch ist. Ferner wünschen sich rund 40% der Befragten einen Ausbau der staatlichen VC Finanzierungsangebote. Rund 30% sehnen sich nach Programmen, die Startups den Austausch mit der etablierten Wirtschaft und anderen Startups erleichtert.
Die gesamte Studie ist frei verfügbar unter https://deutscherstartupmonitor.de/wp-content/uploads/2020/09/dsm_2020.pdf