Es gibt einen neuen Bachelorstudiengang an der Philipps-Universität Marburg.
Alle Interessierten der Naturwissenschaft können sich über einen Studiengang freuen, der nicht nur die naturwissenschaftlichen Aspekte lehrt, sondern
auch betriebswirtschaftliche Themen beinhaltet. Der Studiengang kombiniert Physik und Wirtschaft. Damit ihr detaillierte Informationen zu dem Studium
erhaltet, haben wir Professor Lenz aus dem Fachbereich Physik interviewt und Ihn zu dem Studiengang ausgefragt.
Wie ist der Studiengang entstanden, schließlich gibt es den Studiengang Physik sowie Wirtschaft bereits?
In den letzten Jahren hat sich das Berufsbild des Physikers stark verändert. So hat es sich in der Wirtschaft herumgesprochen, dass Physiker Allrounder
sind, die ihre Kenntnisse und ihr Denkvermögen interdisziplinär einsetzen können. Viele Physiker finden heute Anstellungen in den klassischen Bereichen
der Wirtschaft, also Banken, Versicherungen etc. Für den klassisch ausgebildeten Physiker ist es dann aber erforderlich, sich die notwendigen wirtschaftswissenschaftlichen
Kenntnisse nebenbei selber beizubringen. Genau hier setzt der neue Studiengang Physik und Wirtschaft an, bei dem die Studierenden nicht nur die Grundlagen
von Physik und Wirtschaft erlernen, sondern auch befähigt werden, diese beiden Bereiche zu verknüpfen, so dass sie für ihren zukünftigen Beruf gut
ausgebildet sind.
Was erwartet die Studierenden neben den Standardfächern?
Der Studiengang bietet eine vollständige Ausbildung in der Physik und in einem Schwerpunkt in den Wirtschaftswissenschaften (Accounting and Finance, Marktorientierte
Unternehmensführung, Informations- und Innovationsmanagement oder Volkswirtschaftslehre). Spezielle Lehrveranstaltungen sowie ein Berufspraktikum vermitteln
ihnen fächerübergreifende und persönliche Schlüsselkompetenzen. Mit Blick auf die zunehmend international ausgerichtete Berufspraxis und Wissenschaft
werden englischsprachige Lehrveranstaltungen und mögliche Auslandssemester angeboten.
Was fordern Sie von den Studierenden?
Die Studierenden sollten Interesse haben, naturwissenschaftliches/mathematisches/ theoretisches und wirtschaftswissenschaftliches Wissen zu verknüpfen.
Vorkenntnisse aus der Schule sind auch nicht unbedingt erforderlich (aber natürlich von Vorteil), da in allen relevanten Fächern (Physik, Wirtschaftswissenschaften
und Mathematik) die Ausbildung bei den Grundlagen beginnt.
Wie sehen Sie die Karrierechancen des Studiengangs nach erfolgreichem Abschluss? Wo kann ein/e Absolvent/in arbeiten?
Die Karrierechancen für die Absolventen sind ganz hervorragend. Der Studiengang eröffnet ihnen die Chance auf verantwortungsvolle Tätigkeitsbereiche in
Quant-Abteilungen von Banken oder Versicherungen, in Controlling-Bereichen von Unternehmen und Konzernen, im Risikomanagement von Industrieunternehmen,
bei denen technische und wirtschaftliche Risiken kompetent eingeschätzt werden müssen, in der beruflichen Selbstständigkeit oder Geschäftsführung eines
technologisch begründeten Start-ups, im Management naturwissenschaftlicher Großprojekte bei Behörden oder Forschungseinrichtungen, im Hochschulbereich
durch die Weiterqualifikation zum Master Physik und BWL, Master Quantitative Accounting and Finance, Master Economics and Institutions oder im Zuge
einer Promotion.
Was erhoffen Sie sich von dem Studiengang?
Viele interessierte Studierende, die sich für Neues begeistern können.
Warum sollte man diesen Studiengang wählen? Was macht ihn besonders?
Der Studiengang ist in dieser Form einzigartig. Er verknüpft grundlegende Fertigkeiten und berufsbildende Kompetenzen aus beiden Bereichen. Die Studierenden
haben mit 8 Semestern auch ausreichend Zeit für ihr Studium. Durch die gleichberechtigte Kombination von Physik und Wirtschaft stehen ihnen nach dem
Bachelorstudium verschiedene Möglichkeiten offen: sie gehen mit besten Aussichten den direkten Weg in die Berufswelt oder sie vertiefen Ihr Wissen
im Rahmen eines Masterstudiums in Physik oder BWL/VWL.
Vielen Dank Herr Lenz für das Interview und die detaillierten Informationen zu dem Studiengang.