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Digitale Behördengänge analysieren, vereinfachen und verbessern

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 5 min. Lesezeit

Marburg. Immer mehr Services der Kommunen sind online nutzbar. So stellt auch die Stadt Marburg aktuell rund 80 Online-Dienste auf der Plattform www.marburg.de/digital zur Verfügung. Um die Nutzung der Dienste analysieren und somit stetig für die Bürger*innen verbessern zu können, haben die Kommunen Marburg, Fulda, Gießen, Limburg, Offenbach und Wetzlar in den vergangenen zwei Jahren ein eGovernment Service- und Analyse-Dashboard (eGovSAD) entwickelt. Dieses soll nun allen hessischen Kommunen und Landkreise zur Verfügung gestellt werden.

„Für uns als Verwaltung ist das Tool eine große Bereicherung, denn genau so einfach, wie Bürgerinnen und Bürger unsere Online-Dienste nutzen, können wir nun nachverfolgen, wie sie angenommen werden. Noch wichtiger ist für uns jedoch, dass wir auch nachvollziehen können, was noch verbessert werden muss“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.

Das Projekt wurde vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation mit 868.320 Euro gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus sagte dazu: „Behördengänge quasi vom Sofa aus sind unser Ziel. Aber diese müssen auch komfortabel und einfach zu nutzen sein. Daher ist es äußerst sinnvoll, ein Tool zu haben, das Rückschlüsse zum Beispiel auf Nutzungszahlen und abgebrochene Vorgänge oder Zahlungsarten zulässt oder Feedback der Nutzenden ermöglicht. Denn nur so können Prozesse verbessert und die Verwaltungsdigitalisierung zu einem wirklichen Erfolgsprojekt werden.“

Ziel des neuen Dashboards ist es, Nutzungskennzahlen und das Feedback von Nutzenden zu den Online-Services übersichtlich darzustellen und so eine tiefergehende Analyse leicht verständlich zu ermöglichen. Zudem können auf der Plattform, die vom kommunalen IT-Dienstleister ekom21 betrieben wird, Self-Service-Reports in Form von Dashboard-Ansichten durch Kommunen und Landkreise für alle Online-Services erstellt werden. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden sich jeweils die Kennzahlen und Analyse-Daten auf einen Blick selbst zusammenstellen können, die sie im Blick behalten möchten oder gerade benötigen. Mit dem Dashboard als Schnittstelle ist es folglich jeder Kommune möglich, Nutzungszahlen aus vielen verschiedenen technischen Umsetzungen auf Knopfdruck und ansprechend grafisch aufbereitet direkt zu interpretieren. Dies ermöglicht eine Qualitätskontrolle der Online-Dienste und bietet somit neue Wege für eine Verbesserung der digitalen Angebote. „Dank der Analyse-Tools können wir nun genau sehen, welche Dienste gut angenommen werden, aber auch, an welcher Stelle viele Bürger*innen abspringen und den Vorgang abbrechen. Das ist eine immense Hilfe, da wir so genau wissen, an welcher Stelle wir ansetzen und nacharbeiten müssen, um den Service zu verbessern“, sagte Dr. Karen Verbist, Fachdienstleitung Digitalisierung der Stadt Marburg. Am häufigsten genutzt werden zum Beispiel die Bestellung der Geburtsurkunde, Online-Terminvereinbarungen beim Stadtbüro und der Ausländerbehörde sowie die Anmeldung für das Betreuungsangebot an Grundschulen. Außerdem ist es den Nutzer*innen möglich, eine Online-Bewertung und ein direktes, anonymes Feedback zu hinterlassen. So haben Bürger*innen beispielsweise angemerkt, dass ihnen bei manchen Online-Diensten ein freies Textfeld fehlt, wenn die zur Auswahl stehenden Optionen nicht passend sind.

Das Analyse-Dashboard können künftig alle Kommunen und Landkreise in Hessen nutzen, da dieses nun Teil der landesweit allen Kommunen bis Ende 2024 zur Verfügung stehenden Digitalisierungsplattform civento ist. Hessenweit sind ungefähr die Hälfte der angebotenen Onlinedienst technisch via civento realisiert. Das Analyse-Dashboard kann sofort darstellen, ob und wie die Onlinedienste genutzt werden und so zu Verbesserungen bei den angebotenen Onlinediensten führen. Die Kommunen versprechen sich dadurch einen Mehrwert an Transparenz, Optimierung und Standardisierung sowie an Partizipation in den Fachämtern, bei Bürger*innen und Unternehmen.