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Drei Fragen vor der Hessischen Landtagswahl 2023 an … Prof. Dr. Joybrato Mukherjee

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 5 min. Lesezeit

In einer Serie vor der Hessischen Landtagswahl am 8. Oktober 2023 befragen wir die Mitglieder des Aufsichtsrates der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH nach den Herausforderungen in Ihrer Institution und nach den Erwartungen an die kommende Landesregierung. 2023 ist auch das Jahr, in dem  das Regionalmanagement Mittelhessen 20 Jahre alt wird – wie ist die Einschätzung der Aufsichtsräte zum regionalen Zusammenschluss von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik?

Alle Aufsichtsräte haben die gleichen Fragen erhalten. Lesen Sie hier die Antworten von Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Welches ist für Ihre Organisation im Jahr 2023 die drängendste Herausforderung und wie begegnen Sie dieser Herausforderung?

Vor eine der größten Herausforderungen der Justus-Liebig-Universität (JLU) und sicherlich der Hochschulen allgemein stellt uns eine veränderte Nachfragesituation von Seiten der Studierenden. Als Volluniversität mit einem breiten Fächerspektrum bildet die JLU die Fachkräfte von morgen aus und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, beispielsweise in der Human- und Veterinärmedizin oder bei Lehrkräften. Wir wollen einen offenen Raum bieten, sodass möglichst viele Menschen eine Chance auf Bildung erhalten, ihre Potenziale entfalten und erfolgreich studieren können. Die JLU geht dabei zielsicher voran, und zwar mit der Entwicklung innovativer, flexibler, praxisorientierter und internationaler Studienangebote. So beschäftigt sich beispielsweise der interdisziplinäre Bachelorstudiengang „Liberal Arts & Sciences“, der im Winter-semester 2023/2024 startet, mit drängenden Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und gesellschaftlichem Wandel.

Das Regionalmanagement Mittelhessen wird 2023 20 Jahre alt. Sie engagieren sich seit 2013 als Gesellschafter in der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH. Was schätzen Sie am Regionalmanagement am meisten?

Über die Jahre ist im Regionalmanagement ein gefestigtes Netzwerk aus starken Partnern entstanden. Ich schätze insbesondere, dass wir aufgrund der vertrauensvollen Zusammenarbeit und kurzer Wege im Regionalmanagement gemeinsam innovative Projekte und Ideen aus Forschung, Lehre und Transfer wie beispielsweise die Unterstützung im regionalen Startup-Ökosystem gemeinsam umsetzen und somit die Region insgesamt voranbringen.

Am 8. Oktober 2023 finden die hessischen Landtagswahlen statt. Was erwarten Sie aus Sicht Ihrer Institution und der Region von der künftigen Hessischen Landesregierung?

An der Justus-Liebig-Universität wird exzellente und zukunftsorientierte Forschung betrieben, zum Beispiel zu Energiespeicherung, zu Herz-, Lungen- und Infektionskrankheiten, nachhaltigen Ernährungssystemen und Konflikten im östlichen Europa. Dabei ist die Universität Gießen aktuell die erfolgreichste hessische Universität in der laufenden Exzellenzstrategie und Impulsgeberin für Zukunftstechnologien, aber auch in Fragen, die unser Zusammenleben in der Gesellschaft betreffen. Obwohl wir sehr erfolgreich Drittmittel einwerben, sind wir auf die Unterstützung des Landes Hessen angewiesen. Eine auskömmliche Grundfinanzierung ist die Voraussetzung dafür, dass die JLU ihre Erfolge und Planungen in Forschung, Lehre und Transfer fortführen und umsetzen kann. Dies gilt insbesondere für die bauliche Entwicklung, die für die Wettbewerbsfähigkeit mitentscheidend ist. Auch wenn in den letzten Jahren mehrere höchst innovative Neubauten, wie das Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL), die Kleintier- und Vogelklinik oder das Theaterlabor, eingeweiht wurden, stellt uns der Sanierungsstau im Gebäudebestand und die gestiegenen Energie- und Baupreise vor sehr große Herausforderungen. Diese werden ohne massive Unterstützung des Landes nicht zu bewältigen sein.