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eCommerce und Logistik: Wie neue Denkstrukturen eine Branche revolutionieren

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 10 min. Lesezeit

Die Logistik-Experten aus Mittelhessen rollen die Branche auf: weLOG GmbH ist ein echter Shooting-Star der Logistikbranche mit Kunden von Lufthansa und CSL-Behring bis zum Chemieriesen Clariant. Gestartet Mitte 2019 mit drei Mitarbeitern hat Gründer Manuel Rupp das Unternehmen binnen zwölf Monaten auf einen rasanten Wachstumspfad geführt: Rund 75 Mitarbeiter an fünf Standorten sorgen heute bereits für einen Jahresumsatz von 2,0 Millionen Euro. Im Interview erklärt der 40-Jährige Betriebswirtschaftler sein Erfolgsrezept. 

Herr Rupp, die weLOG GmbH hat sich in den vergangenen rund 18 Monaten rasant entwickelt. Wie haben Sie das geschafft?

Wichtigster Aspekt und größter Einflussfaktor ist sicher unser innovatives und eher branchenunübliches Geschäftsmodell im eCommerce-Bereich. Unser Internationalisierungs-Ansatz dient in erster Linie dazu, unseren Kunden einen noch besseren und allumfassenden Service zu bieten. Gleichzeitig erfüllen wir damit unsere Verantwortung an Nachhaltigkeit durch kürzere Transportwege. Wir sind froh, dass unsere Kunden diesen Weg mit uns gemeinsam gehen und Sie auf die gleichen Prozesse wie an unseren deutschen Standorten zurückgreifen können. Unsere Kunden spüren aber auch unsere Begeisterung, Dynamik und Kompetenz und so durften wir auch bei unseren Bestandskunden weitere Dienstleistungen übernehmen. Bislang sind wir alleine durch Empfehlungen unserer Kunden gewachsen. Es gab bis Mai 2020 ja noch nicht mal eine Website. Unsere einzigen Werbemaßnahmen waren Anzeigen im IHK Magazin. 

Wie hat sich Ihre Branche in den letzten Jahren gewandelt und wie konnten Sie diesen Wandel zu Ihrem Vorteil nutzen? 

Die Logistikbranche wurde in den letzten Jahren von ökonomischen, sozialen, technologischen und politischen Einflussfaktoren und Trends beeinflusst. Durch die veränderten Rahmenbedingungen haben sich daher neue Anforderungen ergeben. Mit unserem Geschäftsmodell können wir auf diese neuen Herausforderungen individuell reagieren und uns auf die verschiedenen Einflussfaktoren und Trends optimal anpassen. Für uns ist es aber auch essentiell wichtig, dass wir unser Geschäftsmodell stetig hinterfragen und justieren. Denn nur wer den Wandel versteht, besteht im Leben.

Was unterscheidet Sie von anderen Playern Ihrer Branche? Was machen Sie anders bei weLOG und welche Rolle spielt die viel beschworene Agilität dabei?

Unser Alleinstellungsmerkmal ist das innovative Geschäftsmodell im eCommerce-Bereich. Mit unseren Kernkompetenzen eCommerce-Lösungen, Kontraktlogistik, Fracht und Zollservice sowie Werbemittellogistik bieten wir maßgeschneiderte und innovative Full-Service-Lösungen für regionale, überregionale und internationale Unternehmen. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir eine individuelle Strategie zur bestmöglichen Umsetzung ihrer Wünsche. Der Kunde kann sich somit voll und ganz auf das Produkt konzentrieren, während wir den Rest übernehmen. Das heißt zu unseren Leistungen zählen neben Lager- und Logistikmöglichkeiten auch das Designen, Erstellen und Betreiben von Webshops, der Kundenservice für den Endkunden sowie verkaufsfördernde Maßnahmen wie Influencer-Marketing oder Online-Marketing-Aktivitäten. Bei uns gibt es auch keine statischen Kosten, wie Lagerkosten. Zudem haben wir ein Abrechnungsmodell ohne Initialkosten im Angebot. Wir möchten mit unseren Kunden zusammen wachsen und gemeinsam erfolgreich sein. Unser Abrechnungsmodell ist also einen echte Win-Win-Situation, denn wir bekommen für alles, was über den Onlineshop unserer Kunden verkauft wird, einen prozentualen Anteil. Das bedeutet: Unser Modell ist für unsere Kunden berechenbar und risikoarm. 

Zu Ihren Kunden zählen beispielsweise namhafte Firmen wie Lufthansa, CSL Behring und Clariant. Wie konnten Sie so große Unternehmen von Ihrem so jungen Unternehmen überzeugen? 

Wir haben tatsächlich eine breit gefächerte Ziel- und Kundengruppe, sie reicht vom Start-up bis zum internationalen Konzern. Diese Firmen haben erkannt, dass sie heute vor neuen Aufgaben stehen, die nicht nur die Lagerung oder den Versand ihrer Produkte beinhalten. Durch unsere Kunden- und Lösungsorientierung haben unsere Kunden schnell gemerkt, dass wir über den Tellerrand unserer eigentlichen Dienstleistung hinausgehen und auch die komplexen kundenseitigen Prozesse verstehen. Und weil wir diese in unser Lösungskonzept einbauen, haben wir einen Vorteil gegenüber Dienstleistern, die nur eine begrenzte Möglichkeit und ein zu eng gefasstes Portfolio besitzen. Wir entwickeln sogar individuelle Vermarktungsstrategien und setzen sie um. Das unterscheidet uns schon sehr stark vom Wettbewerb. Unser Full-Service-Ansatz gepaart mit unserer Kompetenz im eCommerce hat bei den meisten Kunden den Ausschlag gegeben, sich für uns zu entscheiden. 

Corona hat auch die Logistik infiziert. Wie hat sich die Pandemie auf die Branche im Allgemeinen und Ihre Entwicklung im Besonderen ausgewirkt?

Der Lockdown hat ja zu Schließungen des stationären Handels geführt und damit zu einer starken Veränderung des Kaufverhaltens. Viele Kunden bevorzugen jetzt den Onlinehandel. Dadurch nimmt die Nachfrage nach logistischen Dienstleistungen zur Bereitstellung und Distribution von Waren in ihrer Bedeutung zu. Das spüren wir auch bei weLOG sehr stark. Aktuell liegen die meisten Aufträge bei uns im Bereich Fulfillment-Services. Gleichzeitig befinden sich mehrere Onlineshops und eCommerce-Services für stationäre Händler aus der Region im Aufbau. Das ist ein sehr kompetitives Umfeld und erfordert völlig neue Denkansätze. Hier haben wir ein innovatives Konzept entwickelt, das dem stationären Handel entgegenkommt. Ein einfacher Onlineshop erreicht die Kunden heute schlichtweg nicht mehr. Themen wie SEO, SEA oder Influencer Marketing sind heute gefragte Services – und darin besitzen wir bei weLOG umfassende Kompetenz.

Wagen Sie eine Prognose? Wie wird sich weLOG weiterentwickeln und was sind Ihre nächsten Meilensteine? 

Zunächst möchten wir unser Wachstum hinsichtlich einer Vergrößerung der Lagerfläche vorantreiben. Daher sind wir aktuell auf der Suche nach weiteren Kapazitäten in der Umgebung. Durch unser Bekenntnis zum Standort Mittelhessen möchten wir unseren geografischen Logistikvorteil beibehalten. Zudem werden wir unser Service Portfolio stetig entwickeln und erweitern. Hier sehe ich die größte Herausforderung, weil wir uns bereits jetzt schon ständig neu erfinden. Daran sind auch alle Führungskräfte intensiv beteiligt, denn unsere gemeinsamen Visionen machen unser Unternehmen zu dem, was es heute ist und bald sein wird. Ich habe zwar in 2019 ein Logistikunternehmen gegründet, aber wir sind heute schon wesentlich mehr als das – wir sind ein Lösungsanbieter. Nach Abschluss dieser Neuausrichtung wird auch noch ein Rebranding folgen. Darauf bin ich schon heute sehr gespannt. Außerdem fokussieren wir uns auf unsere Internationalisierung und planen im kommenden Jahr Hubs in Nordamerika und Asien.

(Manuel Rupp Geschäftsführer der WeLOG GmbH Foto: WeLOG GmbH)

Über weLOG GmbH – Klassische Logistik neu gedacht

Die weLOG GmbH bietet maßgeschneiderte Full-Service-Lösungen im Bereich Logistik für regionale, überregionale und internationale Unternehmen. In den Lagern der Firma kommissionieren, verpacken, kontrollieren und versenden die derzeit rund 75 Mitarbeiter mehr als 400.000 Artikel pro Monat.

Website: https://www.welog.de