Nach einer Abriss-, Bau- und Renovierungszeit von rund drei Jahren ist er nun fertiggestellt und
technisch auf das neueste Niveau gebracht. Der Neubau der Gewerblichen Schulen Dillenburg, das B-Gebäude, bietet moderne Räumlichkeiten, die mit freundlichen,
neuen Lernzonen ein effektives Lernklima schaffen sollen. „Die gesamte Um- und Neubauphase ist reibungslos verlaufen. Das ist der guten Zusammenarbeit
von Kreis und Schule zu verdanken. Auch die Unterstützung der angrenzenden Firma Wendel war extrem wichtig. Jetzt ist es geschafft“, sagt Landrat Wolfgang
Schuster. Die neuen Unterrichts-, Demo- und Werkstatträume für die Metall-, Fahrzeug und Holztechnik seien mit modernster Technik ausgestattet. Herzstück
des Neubaus: die sogenannte „Lernfabrik 4.0“.
Das Besondere: Die neue Lernfabrik, auch intelligente Fabrik oder Smart-Factory genannt, ist in den Gewerblichen Schulen Dillenburg erstmals an einer hessischen
Berufsschule zu finden. „Wir sind stolz, diese Vorreiterrolle in Hessen einzunehmen. Damit bieten wir im Lahn-Dill-Kreis ein modern ausgerichtetes
Lernen für verschiedene handwerkliche Ausbildungsberufe an. Ein absoluter Gewinn für unsere Wirtschaftsregion“, freut sich Landrat Wolfgang Schuster.
Mit Baukosten – einschließlich Sanierungskosten für Teile des Altbaus sowie Kosten für den Abriss – in Höhe von 12,5 Millionen Euro plus Ausstattungskosten
für Mobiliar, Panels, Maschinen, Werkzeug und Werkbänken von 1,7 Millionen Euro, entsteht eine Gesamtinvestition des Lahn-Dill-Kreises als Schulträger
von insgesamt von 14,2 Millionen Euro. Die ausgemusterten Maschinen, Werkzeuge und Utensilien, die Anfang August in einer Auktion verkauft wurden,
haben knapp 50.000 Euro in die Kasse gespielt. Dieses Geld soll nun zusätzlich in neue Ausstattung für die Werkzeugräume investiert werden.
Lernen 4.0
Die neue Lern-Anlage simuliert die reale Welt der Produktion. Die Auszubildenden und Studierenden der Gewerblichen Schulen können somit praxisnah und auf
sehr anschauliche Weise am neuen Gerät arbeiten. Die moderne Steuerung ermöglicht es, auf der Anlage u. a. ein an den individuellen Kundenwünschen
orientiertes Objekt, beispielsweise ein Smartphone-Gehäuse, zu produzieren. Die „Lernfabrik 4.0“ konnte mithilfe der finanziellen Förderung der Friedhelm
Loh Group und der Unterstützung des Fördervereins der Beruflichen Schulen angeschafft werden. Professor Dr. Friedhelm Loh zeigte sich mehr als zufrieden
am Einweihungstag. Er hat die Anlage offiziell an Schulleiter Jonas Dormagen übergeben. „Mit der Digitalisierung ändern sich die technischen Anforderungen
in der Produktion. Dank dieser innovativen Anlage können wir einen entscheidenden Beitrag zur Modernisierung der Gewerblichen Schulen leisten und damit
den Nachwuchs am Wirtschaftsstandort Mittelhessen stärken und fördern“, so Loh.
Die „Lernfabrik 4.0“ stellt einen Schlüsselbaustein in der zukünftigen Ausrichtung der Schule als regionales
Kompetenzzentrum für die Industrie 4.0. dar. „Als Schulträger freuen wir uns, den Auszubildenden mit der neuen Anlage eine zukunftsorientierte Ausbildung
ermöglichen zu können“, so Heinz Schreiber. Mit der Anlage wird die praxisnahe Umsetzung der Industrie-4.0-Inhalte didaktisch sinnvoll und auf schülermotivierendem
Niveau umgesetzt. Aktuell werden die Lehrkräfte der Industrie-4.0-Arbeitsgruppe an der Anlage geschult. Außerdem ist die Nutzung der Anlage durch die
Mitarbeiter der heimischen Betriebe sowie die schulischen Kooperationspartner ausdrücklich von der Schule erwünscht.
Am 22. November 2018, dem „Tag der Technologien“ haben die heimischen Ausbildungsbetriebe sowie die Partner der Schule die Möglichkeit, sich die neue Lernfabrik
anzuschauen. Alle anderen Interessierten sind zum „Tag der offenen Tür“ am 24. November 2018 eingeladen. Mehr Informationen gibt es unter www.gs-ldk.de.