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Erfolgreiche Strategie der Berufsorientierung in Hessen wird fortgeführt

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 7 min. Lesezeit

„Junge Menschen stehen heute vor einer großen Zahl an möglichen Ausbildungs- und Studienangeboten. Das heißt, sie benötigen Orientierung, um den für
sie richtigen Start ins Berufsleben nach der Schule zu finden. Viele Unternehmen wiederum suchen händeringend nach Auszubildenden. Unsere sogenannte
OloV-Strategie in Hessen setzt genau hier an und ist darin sehr erfolgreich. Darum wollen wir die gute Arbeit unserer Partner vor Ort weiter unterstützen“,
sagte Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann in Limburg.

Dort eröffnete er die bundesweite Tagung „Gleiches Ziel, vielfältige Ansätze. Strategien und regionale Herausforderungen am Übergang Schule – Beruf“. Insgesamt
230 Fachleute aus dem Ausbildungsmarkt waren vom hessischen Wirtschafts- und hessischen Kultusministerium eingeladen worden.

„OloV“ steht nicht nur für „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf“, sondern auch für flächendeckende Strukturen, in denen
seit 2008 im ganzen Land Fachleute aus Kommunen und Kammern, Agenturen für Arbeit und Jobcentern, Schulämtern und Schulen regional zusammenarbeiten.
„Das Besondere an OloV ist, dass die Akteurinnen und Akteure vor Ort festlegen, wie sie den jungen Menschen bei der Berufsorientierung helfen können.
Denn die Angebote und auch die Bedürfnisse nach Unterstützung sind nicht überall gleich“, betonte der Staatssekretär und verwies zugleich auf einheitlichen
Qualitätsstandards, die für alle OloV-Partner gleichermaßen gelten. „Wir waren 2008 das erste Bundesland, das solche Standards formuliert und festgelegt
hat – das schafft Verbindlichkeit. Auf diese Weise konnte das Thema Berufsorientierung fest in den Schulen verankert werden.“ In Hessen sei auf diese
Weise, so der Staatssekretär, ein tragfähiges Konzept geschaffen, das durch das Engagement der Fachleute in den Regionen lebt und hinter dem das Kultusministerium
und alle Partner des Bündnisses für Ausbildung stehen.

Die aktuelle Förderphase läuft seit 1. Januar 2018 und endet zum 31. Dezember 2019. Damit war die Fachtagung in Limburg zugleich die Abschlussveranstaltung
der fünften Förderphase. „Wir werden OloV weiter finanziell unterstützen“, sagte der Staatssekretär Nimmermann abschließend. „Eine neue Förderperiode
startet zum 1. Januar 2020 und läuft dann weiter bis Ende 2021.“ Gefördert wird innerhalb des Projekts zum Beispiel die Beratung und das Coaching der
regionalen Akteure, regionale Veranstaltungen, zentrale Seminare/Workshops und Öffentlichkeitsarbeit.

Nach Dr. Nimmermanns Eröffnungsrede betonte Dr. Ingo Böhringer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dass der Übergang von der Schule in den
Beruf auch in der Bundespolitik ein wichtiges Thema ist. Wiebke Jessen von der SINUS:akademie zeigte auf, dass für Jugendliche das Image eines Berufes
eine große Rolle spiele. Monika von Brasch vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (INBAS) gab einen Überblick über die
Entwicklung der OloV-Strategie von ihren Anfängen bis heute. Ingrid Schleimer vom Arbeitsministerium in Nordrhein-Westfalen und Anja Stephan vom sächsischen
Kultusministerium stellten dar, welche Strategien ihre Länder für den Übergang von der Schule in den Beruf entwickelt haben.

Am Nachmittag boten drei Foren Gelegenheit zur Vorstellung von Praxisbeispielen und zum landesübergreifenden Austausch. Themen waren: die speziellen Herausforderungen
der beruflichen Orientierung im ländlichen Raum, das Zusammenwirken landes- und bundesweiter Entwicklungen sowie mögliche Synergien zwischen Landes-
und Bundesprogrammen am Beispiel von OloV und dem Kommunalen Bildungsmanagement.

Hintergrund: Die hessenweite Strategie OloV ist die Dachmarke für alle Aktivitäten im Übergang Schule – Beruf in Hessen. OloV steht für „Optimierung
der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf“. Ziel der Strategie ist es, die Qualität der Prozesse zu sichern und Parallelstrukturen
zu vermeiden, so dass Jugendliche den Einstieg in ihre berufliche Zukunft schaffen – ohne unnötige Umwege, Abbrüche und Warteschleifen.

Auf der Landesebene kooperieren alle Institutionen, die für die Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf verantwortlich sind. Sie haben sich
auf verbindliche Qualitätsstandards geeinigt, die im Dialog mit den Akteuren des Ausbildungsmarktes erarbeitet wurden. Die Qualitätsstandards sind
der Handlungsrahmen für die regionalen OloV-Netzwerke in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten sowie in den Sonderstatusstädten Fulda
und Hanau. Sie sind gegliedert in die Themen: „Berufliche Orientierung“, „Akquise von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen“ und „Beratung, Matching und
Vermittlung“. Die Ausbildungsmarkt-Akteure jeder hessischen Region legen ihre strategischen Ziele für mehrere Jahre fest und entscheiden, an welchen
Qualitätsstandards sie schwerpunktmäßig arbeiten. Diese Ziele werden in einer regionalen Strategie dokumentiert, die von den politisch Verantwortlichen
und Spitzen der beteiligten Institutionen in der Region unterzeichnet wird.Die hessenweite Strategie OloV wird von der Hessischen Landesregierung aus
Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, des Hessischen Kultusministeriums und der Europäischen Union – Europäischer
Sozialfonds – gefördert. Die Hessenweite Koordination der OloV-Strategie ist angesiedelt beim INBAS Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt-
und Sozialpolitik GmbH in Offenbach.