Die
Unternehmen im Landkreis Limburg-Weilburg wollen in den nächsten zwölf Monaten
mehr Beschäftigte einstellen. Dabei haben mehr als zwei Drittel der Unternehmen mit Personalbedarf Probleme, diese offenen Stellen auch zu besetzen.
Das zeigt eine aktuelle Umfrage der IHK Limburg unter heimischen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Die IHK setzt sich für die Fachkräftesicherung in der Region ein. Die Beschäftigungsentwicklung ist im heimischen Wirtschaftsraum auch in den nächsten
zwölf Monaten positiv. So zeigt die Umfrage, dass 19 Prozent der befragten Unternehmen den Personalbestand aufstocken wollen; nur elf Prozent wollen
Personal abbauen. Der Anteil der Betriebe, die mehr Personal einstellen wollen, stieg in Vergleich zum Vorjahr leicht an. Bei der Mehrzahl der Unternehmen
(70 Prozent) bleibt die Beschäftigtenzahl gleich.
Die Umfrage zeigt zugleich, dass es für Arbeitgeber immer schwieriger wird, ausscheidende Mitarbeiter durch neue mit den erforderlichen Qualifikationen
zu ersetzen. So melden 43 Prozent der Unternehmen, dass sie derzeit offene Stellen längerfristig (mehr als zwei Monate) nicht besetzen können. Das
sind noch einmal etwas mehr als vor einem Jahr (41 Prozent). Der Anteil der Unternehmen, die keine Probleme bei der Besetzung offener Stellen haben,
sank weiter von 19 auf 18 Prozent. Betrachtet man nur die Unternehmen, die einen Personalbedarf melden, erreicht die Anzahl derer, die Probleme bei
der Stellenbesetzung haben, mit 71 Prozent einen neuen Höchstwert. Die heimischen Unternehmen suchen dabei auf allen Qualifikationsniveaus Fachkräfte,
vom Hochschulabsolventen über den Facharbeiter bis zu ungelernten Arbeitskräften.
Fachkräftesicherung
„Den Mangel an Fachkräften sehen die Unternehmen mittlerweile als das größte Risiko für ihre weitere geschäftliche Entwicklung. Deshalb ist es für die
IHK Limburg eine wichtige Aufgabe, die heimischen Betriebe dabei zu unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und in den Unternehmen zu halten“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin
Monika Sommer.
Dies beginne, so Sommer, mit einer noch stärkeren Werbung der IHK für die duale Ausbildung und der Unterstützung der Unternehmen, passende Auszubildende
zu finden, so dass sie selbst den notwendigen Fachkräftenachwuchs heranbilden können. Auch in der Weiterqualifizierung der Mitarbeiter in den Unternehmen
liege eine Leistungsreserve, die die IHK mit ihren Beratungen und Angeboten fördere. Gerade mit der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt
für neue, höherwertigere Arbeitsaufgaben komme der Weiterbildung eine wichtige Rolle zu.
Auch will die IHK Limburg gemeinsam mit den Unternehmen die Vorzüge der Arbeitgeberregion Limburg-Weilburg noch stärker herausstellen. So sollen insbesondere
die vielen Auspendler aus dem Landkreis (netto pendeln rund 11.000 Beschäftigte mehr aus dem Kreis aus als ein) auf die vielfältigen Jobangebote vor
Ort hingewiesen werden, um die vorhandenen Fachkräfte in der Region zu beschäftigen.
Der Bedarf an weiteren Fachkräften ist in den heimischen Betrieben vorhanden. So liegt laut Umfrage die Ursache für die Nichtbesetzung offener Stellen
bei 70 Prozent der Unternehmen an fehlenden Bewerbern. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erhält Bewerbungen mit zu geringer oder unpassender Qualifikation.
Hohe Gehaltsforderungen, wenig Berufserfahrung oder der Unternehmensstandort spielen dagegen eine untergeordnete Rolle.
Die Umfrage zeigt auch: Die Hälfte der Unternehmen hat keinen Bedarf, Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern einzustellen. Helfen würde einem knappen Viertel
jedoch die Vereinfachung des administrativen Verfahrens, z. B. Visabeantragung oder Arbeitserlaubnis, und einem Fünftel die Unterstützung im gesamten
Einstellungsprozess. 21 Prozent der Unternehmen wünschen sich bessere Sprachkenntnisse der ausländischen Bewerber durch mehr Sprachangebote im In-
und Ausland. Dagegen benötigt ein Viertel der befragten Unternehmen keine Hilfe, um ausländische Fachkräfte einzustellen.
Die IHK Limburg unterstützt hier bei der Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen und bei der Beschäftigung von Flüchtlingen, die immer
stärker den Weg in die Unternehmen finden. Intensiv begleitet die IHK-Organisation auch die Entstehung des Fachkräftezuwanderungsgesetzes.