„Dem
Handwerk geht es gut – aber es könnte noch besser sein. Der Fachkräftemangel im Handwerk ist sehr deutlich zu sehen. Auch wenn noch kein flächendeckender
Fachkräftemangel festzustellen ist, so treten Engpässe in Bezug auf bestimmte Qualifikationen, Regionen und Branchen auf. Daher ist und bleibt die
Gewinnung von Nachwuchs und damit die Sicherung des Fachkräftebedarfs von Morgen ein zentrales Thema des Handwerks und seiner Betriebe“, erläuterte
der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, Bernhard Mundschenk, bei der siebten arbeitsmarktpolitischen Gesprächsrunde des Handwerks in
Mittelhessen.
Im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Lahn-Dill „Arnold-Spruck-Haus“ in Wetzlar, trafen sich Vertreter der Handwerkskammer Wiesbaden, der regionalen
Kreishandwerkerschaften, der Agenturen für Arbeit sowie der regionalen Jobcenter, um über die arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen an das Handwerk
sowie die Bedeutung der Integration von Geflüchteten aus gesellschaftspolitischer und arbeitsmarktorientierter Sicht zu diskutieren.
Mittelhessischer Arbeitsmarkt hat sich positiv entwickelt
„Die Handwerksbetriebe bleiben der Ausbildungsmotor der mittelhessischen Wirtschaft“, betonten die Handwerksvertreter. Dem stimmte die Vorsitzende der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gießen,
Eckart Schäfer, zu und betonten, dass die allgemeine Situation am Arbeitsmarkt auf einem guten Stand sei, jedoch könne die Zahl der Arbeitslosen in
den nächsten Monaten steigen, da erste Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung spürbar wären.
Das Handwerk als Integrationsmotor
Deutlich zugenommen habe der Anteil an ausländischen Lehrlingen. Ursächlich hierfür sei vor allem die große Bereitschaft vieler Handwerksbetriebe, mit
jungen Flüchtlingen einen Lehrvertrag abzuschließen. „Das Handwerk im Kammerbezirk trägt damit in zunehmendem Maße zur erfolgreichen Integration von
Geflüchteten bei“, so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer, Dr. Martin Pott. In einer abschließenden Diskussion mit allen Gesprächsteilnehmern
wurden Vorgehensweisen für eine weiterhin wirksame arbeitsmarktpolitische Zusammenarbeit beschlossen.