Skip to main content

Gelungene Beispiele für die „Nachqualifizierung zum Maschinen- und Anlagenführer (MAF)“

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 8 min. Lesezeit

Nach erfolgreicher Nachqualifizierung; Maschinen- und Anlagenführer, dazu Akteure/Kooperationspartner im Kontext der Gestaltung und Förderung der Nachqualifizierung (Foto: Agentur für Arbeit MarburgDie Agentur für Arbeit Marburg informiert: Nach dem Motto „Bildung ist der Rohstoff
für berufliche Zukunft“ ist es gut, wenn Menschen jeden Alters verstärkt motiviert und gefördert werden, einen Berufsabschluss anzustreben bzw. nachzuholen.
Im Hause des C+P-Bildungszentrums absolvierten
etliche, einst im Hinterland beschäftigte Maschinenbediener eine sogenannte Nachqualifizierung zum Maschinen- und Anlagenführer, kurz MAF, unterstützt
durch eine Förderung via Arbeitsagentur gemeinsam mit der Transfergesellschaft.

Sie konnten heute ihre Facharbeiterbriefe von Axel Bäcker, Ausbildungsberater und stellvertr. Abteilungsleiter der IHK Lahn-Dill, und dem Prüfungsausschussvorsitzenden Bernd Feige, Geschäftsführer der C+P Bildung GmbH, entgegennehmen. Zuvor waren
sie im Hause der Firma Johnson Controls/Adient tätig gewesen und waren von dort in die Transfergesellschaft MyPegasus übergegangen, um einen neuen beruflichen Start zu finden; der Ausgangspunkt dafür war die Entscheidung, bei der C+P Bildung GmbH nochmal „die Schulbank
zu drücken“.

Insgesamt 23 Männer (im Alter von 32 bis 58 Jahren) aus dem Marburger Hinterland und der Region Frankenberg absolvierten erfolgreich die Qualifizierung
zum MAF. Abschließen konnten sie ihre fünfmonatige Weiterbildung im Dezember mit der Externenprüfung vor der IHK Lahn-Dill; die dazugehörige praktische
Prüfung konnte im Januar/Februar 2019 abgelegt werden. Die ersten Teilnehmer sind mittlerweile an einer neuen Arbeitsstelle angekommen, die anderen
erleben noch die weitere Unterstützung und Betreuung bei der Arbeitsplatzsuche durch die Transfergesellschaft MyPegasus.

Im Zuge der Bewerbungen werden einige der Qualifizierten sich auch fachkräftesuchenden Betrieben im regional angrenzenden NRW vorstellen. Peter Schneider,
Trainer bei MyPegasus, weiß, wie wichtig es ist, schnell eine neue qualifizierte Aufgabe zu finden, wenn der bisherige Arbeitsplatz verloren geht –
aus rein betrieblichen Gründen, wie in diesem Falle. „Wir haben mit den Männern im Rahmen eines individuellen Profilings erarbeitet, wie es beruflich
weitergehen kann. Nach Klärung von Interessen und Kompetenzen konnte die Qualifizierung zum MAF angebahnt werden, was gut ankam; viele haben sehr schnell
die Chance erkannt und die Qualifizierung offensiv angenommen“ betont er.

Der Weg hin zu MyPegasus und zu C+P wurde zudem ganz maßgeblich begleitet von Silke Völk, Arbeitsvermittlerin in der Arbeitsagentur Biedenkopf, und damit
eine der ersten Ansprechpartner nach Bekanntwerden der Änderungen in Sachen Arbeitsplatz. „Es waren neue Perspektiven gefragt für diese Menschen, die
teilweise schon sehr lange Berufserfahrung hinter sich hatten. Die Einschaltung der Transfergesellschaft MyPegasus und die Qualifizierung bei C+P eröffnen
ganz neue Perspektiven, schnell ein neues Beschäftigungsverhältnis zu bekommen und sein Einkommen zu sichern“ sagt Silke Völk.

Marktnahe Qualifizierung wird im C+P Bildungszentrum in Breidenbach angeboten. Das C+P Bildungszentrum gehört zur Christmann & Pfeifer-Gruppe,
existiert seit 1999 und ist seit 2009 als C+P Bildung GmbH ein eigenständiges Unternehmen. Dort machen nicht nur junge Erwachsene ihre Erstausbildung
in anerkannten Metallberufen, auch Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung können sich dort qualifizieren. Bernd Feige, Geschäftsführer der C+P Bildung
GmbH, ist sich der Chancen, die aus Qualifizierung erwachsen, und zwar sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber bewusst: „Als Bildungszentrum,
aber auch als ganze Unternehmensgruppe sind wir im Kontext der Personalfindung und -entwicklung daran interessiert, auch Erwachsene zu qualifizieren.
Die kontinuierliche Weiterbildung von Menschen mit entsprechendem Potenzial zu Fachkräften schafft gute Möglichkeiten am Markt, sie ist die Grundlage
für die Weiterentwicklung und Konkurrenzfähigkeit von Unter- nehmen“ sagt der Geschäftsführer.

„Ein großer Vorteil bei der Weiterbildung von Erwachsenen ist es, dass diese Menschen Lebenserfahrung mit einfließen lassen können und einen ausgeprägten
Willen zum Erfolg mitbringen“ betont Feige. „Eine abschlussorientierte Qualifizierung macht immer Sinn“ sagt Volker Breustedt, Leiter der Agentur für
Arbeit Marburg. „Fachkräfte werden knapper, und die Wirtschaft sucht gut qualifiziertes Personal, und das mit steigender Tendenz. Mut für eine zweite
Chance ist angesagt – es ist uns wichtig, dass Menschen, und zwar in jedem Alter, die Chance zur Weiterbildung bekommen. Am besten aufbauend auf das,
was sie schon beruflich praktiziert haben, wie in diesem Fall. Arbeitgeber profitieren schließlich perspektivisch davon, wenn qualifiziertes Wissen
vorhanden ist und am Arbeitsplatz eingesetzt werden kann“ weiß Breustedt.

Es lässt sich hochrechnen: Das Erwerbspotenzial wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren erheblich reduzieren, in einigen
Branchen ist gut ausgebildetes Personal jetzt bereits knapp. Andererseits wird weiterhin mit Langzeitarbeitslosigkeit und prekärer Beschäftigung von
Gering-qualifizierten zu rechnen sein. Diese Entwicklungen in Einklang zu bringen stellt für die Zukunft eine große Herausforderung dar, weiß man in
der Marburger Arbeitsagentur, fehlende Qualifikation und Arbeitslosigkeit gehen immer wieder miteinander einher.

Wer kann im Einzelnen gefördert werden? Gering qualifizierte Arbeitslose sowie Arbeitnehmer/innen ohne Berufsabschluss Gering qualifizierte Arbeitslose
sowie Arbeitnehmer/innen mit Berufsabschluss, wenn sie seit mindestens vier Jahren eine an- oder ungelernte Tätigkeit verrichten und ihre erlernte
Tätigkeit nicht mehr ausüben. Die Marburger Arbeitsagentur möchte einen Beitrag leisten zur Lösung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen:
Sicherung des lokalen Fachkräftebedarfs, Förderung von dauerhafter, existenzsichernder Beschäftigung sowie Vorbeugung vor Altersarmut.