Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg hat das Betreuungsangebot an der Lindenschule in Cölbe als „Haus der kleinen Forscher“
zertifiziert. Hintergrund ist die dauerhafte Förderung frühkindlicher Bildung im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Überreicht
wurde die Auszeichnung von Landrätin Kirsten Fründt und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg, Oskar Edelmann.
„Kinder sind geborene Forscher, Entdecker und sind allem Neuen gegenüber sehr aufgeschlossen“, sagte Landrätin Kirsten Fründt. „Kinder bringen von Anfang
an einen Forschergeist mit. Mit großer Neugier erkunden sie Neues und nehmen unbekannte Dinge in die Hand, um sie auszuprobieren“, stellte die Landrätin
fest. „Die eindrucksvollen Ergebnisse unserer Nachwuchsforscherinnen und –forscher zeigen, wie wichtig solche Angebote für die Entwicklung von Kindern
sind“, sagte Landrätin Fründt. Neben den Kenntnissen naturwissenschaftlicher Zusammenhänge würden zugleich die Sprach- und Sozialkompetenz, aber auch
ein Gewinn an Selbstbewusstsein gefördert. „Das was Kinder für ihren späteren Lebensweg benötigen“, betonte Fründt.
„Seit 2012 sind wir als Industrie- und Handelskammer aktiver Partner der Stiftung ‚Haus der kleinen Forscher‘ in ganz Nordhessen“, so Oskar Edelmann. „Wir
unterstützen pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte, damit sie frühzeitig den Forschergeist der Drei- bis Zehnjährigen wecken und fördern können und
freuen uns, dass dies hier im Betreuungsangebot an der Grundschule in Cölbe im Alltag so gut gelingt. Viele Unternehmen in der Region machen sich heute
schon Sorgen um qualifizierten Nachwuchs. Deshalb engagieren wir uns als IHK langfristig in der frühkindlichen Bildung“, sagte Edelmann. Mädchen und
Jungen könnten so naturwissenschaftlich-
technische Interessen entwickeln und ihre Talente entfalten, die dann später auch den Weg in den Beruf unterstützen könnten.
Uwe Pöppler, Leiter des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales, wies darauf hin, dass es sich hier deutlich zeige, wie viel Spaß es machen kann, mit
den Kindern gemeinsam die Welt der Naturwissenschaften zu entdecken. „In dem Betreuungsangebot wurden Projektideen gemeinsam kreativ umgesetzt, es
wurde fröhlich beobachtet und geforscht. An einem Nachmittag fand im Rahmen des Forschungsprozesses ein Elterncafé statt, dabei wurde zum gemeinsamen
Ausprobieren und Forschen eingeladen, daran erinnern sich alle Beteiligten sehr gerne“, sagte Uwe Pöppler, Leiter des Fachbereichs Familie, Jugend
und Soziales.
Auch Sabine Otto, Fachdienstleiterin der Betreuungsangebote an Grundschulen in der Kreisverwaltung, freut sich über die Zertifizierung. Sie wies darauf
hin, dass es Kindern natürliche Freude bereite, wenn sie die Natur mit den Methoden der Wissenschaft für sich neu erfahren.
„Im Betreuungsangebot in Cölbe wurden Projektideen gemeinsam kreativ umgesetzt. Es wurde fleißig getüftelt, experimentiert und geforscht“, sagte Betreuer
Markus Klück. „Das gemeinsame Forschen hat uns allen sehr viel Freude bereitete und war eine Bereicherung für unseren Alltag. Die Grundschulkinder
waren mit viel Motivation und Engagement dabei, Papier innerhalb unseres Projektes selbst herzustellen“, so Klück. „Ich hatte selber sehr viele ‚Aha-Momente‘
während des Forschungsprozesses“, betonte Klück.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betreuungsangebote an Grundschulen bilden sich regelmäßig fort, um mit den Kindern auf Entdeckungsreise durch
die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gehen zu können. Die Fortbildungen werden in Marburg von der IHK Kassel-Marburg
„IHK Forscherkids“ und lokalen Netzwerkpartnern der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ angeboten. „Damit tragen wir dazu bei, das pädagogische Personal
weiter zu professionalisieren und so die Qualität der Betreuungsangebote insgesamt weiter voran zu bringen“, sagte Landrätin Fründt. Das Betreuungsangebot
in Cölbe ist nach Amönau, Bürgeln-Betzisdorf und Wetter der vierte Betreuungsstandort, der diese Auszeichnung erworben hat.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Ausstellung des Forschungsprozesses, in dem auch die Geschichte des Papieres aufgegriffen wurde. In einer Galerie wurden
die einzelnen Stationen der Papierherstellung gezeigt und als Glanzlicht konnten alle Anwesenden selbst Papier schöpfen.
Die Zertifizierung als „Haus der kleinen Forscher“ ist an feste Qualitätskriterien gebunden, die sich am Deutschen Kindergarten-Gütesiegel und den „Prozessbezogenen
Qualitätskriterien für den naturwissenschaftlichen Unterricht“ orientieren. Sie wird für zwei Jahre verliehen, dann können sich die Einrichtungen neu
bewerben. Mit dem Zertifizierungsverfahren möchte die Stiftung das Engagement der pädagogischen Einrichtungen wertschätzen und sie bei ihrer Qualitätsentwicklung
unterstützen. Zudem können so der Entdeckergeist gefördert und die Bildungschancen der Kinder verbessert werden.