Handwerk und Politik gehören in
Mittelhessen zusammen. Das zeigte die bereits 9. Regionalpolitische Gesprächsrunde der Handwerkskammer Wiesbaden, zu der hochrangige Vertreter der
Kommunen und Landkreise, unter anderem Kammerpräsident Klaus Repp, Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich und Kammerhauptgeschäftsführer Harald
Brandes, sowie die Kreishandwerksmeister aus Mittelhessen erschienen. Schon seit 2007 existiert die Gesprächsrunde, mittlerweile ist sie zu einer festen
Institution geworden, um die Situation des Handwerks in der Region auch auf Spitzenebene zu besprechen.
Das Handwerk in Mittelhessen zeigt Stabilität und wächst. „Es freut uns sehr, dass das Handwerk und sein Leistungsangebot derzeit so gefragt sind“, wie
Kammerpräsident Klaus Repp betont. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer verlaufe die handwerkliche Konjunktur äußerst positiv.
Über 86 Prozent der Handwerksunternehmer in Mittelhessen beurteilten ihre Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“. In mehr als 90 Prozent der Handwerksbetriebe
sei die Zahl der Beschäftigten größer geworden oder zumindest konstant geblieben. Die Ausbildungsquote der Betriebe liegt derzeit bei über 8 Prozent.
„Kein anderer Wirtschaftsbereich kann eine so hohe Quote vorweisen“, sagte Brandes. Statt Lehrstellenmangel herrscht Bewerbermangel – mit rund 1.500
neuen Lehrverträgen in mittelhessischen Ausbildungsbetrieben zum neuen Ausbildungsjahr bleibt das Handwerk stärkster Ausbilder der mittelständischen
Wirtschaft. Und die Betriebe würden sogar gerne noch mehr junge Menschen ausbilden, so Brandes weiter.
Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich würdigte die enge Kooperation zwischen Handwerk und Politik. Beispielhaft sei auch die Arbeit der Regionalmanagement
Mittelhessen-GmbH, die in der Handwerkskammer Wiesbaden größter Gesellschafter und wichtiger Akteur sei. Der mittelhessische Wirtschaftsraum umfasst
nach Betriebszahlen zwei Fünftel des Bezirks der Handwerkskammer, rund 9.700 der mehr als 25.000 Mitgliedsbetriebe der Kammer sind in den Landkreisen
Gießen, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg und Vogelsberg angesiedelt. Sie beschäftigen rund 47.000 Menschen und setzen jährlich etwa 4,4 Milliarden Euro
um.
Handwerk und Politik auch beim Thema Integration einig
Zum derzeit alles beherrschenden Thema der Integration von Flüchtlingen machte Dr. Ullrich klar, dass die Zahl der vielen Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten,
die in Deutschland Asyl suchen, für Mittelhessen natürlich eine große Herausforderung sei. Im Hinblick auf die Ausbildung und Beschäftigung von Flüchtlingen
erklärte Kammerpräsident Klaus Repp, dass das Handwerk wie in der Vergangenheit bereit sei, jungen Menschen, die auf der Flucht nach Hessen kommen,
eine Perspektive durch Ausbildung zu bieten. „Unsere Betriebe haben immer gezeigt, dass sie Verantwortung tragen wollen. Wichtig ist aber das rechtzeitige
Erlernen der deutschen Sprache und eine intensive Berufsvorbereitung. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine dauerhafte Bleibeperspektive
müssen stimmen“, so Repp.