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Achim Schäfer, Dipl.-Ing. Architekt und einer der geschäftsführenden Gesellschafter von KuBuS architektur + stadtentwicklung in Wetzlar, Juliana Müller, bundesbeste Bauzeichnerin 2017, Dr. Gerd Hackenberg, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Lahn-Dill (von rechts nach links) beim Gespräch über die Erfolgsgeheimnisse der Bundesbesten und ihres Ausbildungsbetriebs. Foto: IHK Lahn-DillBereits zum zwölften Mal fand Anfang Dezember die jährliche Ehrung der bundesbesten
IHK-Azubis in Berlin statt. Knapp 200 IHK-Ausbildungsbeste 2017 wurden hier feierlich ausgezeichnet, von insgesamt 300.000 Ausbildungsabsolventen bundesweit.
Mit dabei waren auch zwei Bundesbeste aus der IHK-Region Lahn-Dill: Juliana Müller; Bauzeichnerin
und Angelique Gräfe, Werkstoffprüferin Kunststofftechnik.

Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), und Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, überreichten
den Preisträgern Urkunden und Pokale. Moderatorin Barbara Schöneberger führte in Berlin durch die Veranstaltung, die auch live im Internet übertragen
wurde.

„Den Bundesbesten gebührt meine größte Anerkennung und mein Respekt“, betonte Schweitzer in Berlin. „Dennoch ist der Blick auf unseren deutschen Ausbildungsmarkt
nicht ungetrübt: Für junge Menschen wird es zwar immer leichter, einen Ausbildungsplatz zu finden. Für Unternehmen aber wird es immer schwerer, ihre
offenen Ausbildungsplätze zu besetzen.“ In jedem dritten Betrieb blieben inzwischen Ausbildungsplätze unbesetzt, berichtete der DIHK-Präsident. Fast
jeder zehnte IHK-Ausbildungsbetrieb habe im vergangenen Jahr nicht einmal eine einzige Bewerbung erhalten.

„Eine abwechslungsreiche und von Anfang an praxisorientierte Ausbildung sowie die Unterstützung durch alle Kolleginnen und Kollegen – Architekten und Ingenieure
– war meine beste Vorbereitung auf die Bauzeichner-Prüfung“, erklärte Juliana Müller zu ihrem überragenden Prüfungsergebnis, mit 98 von 100 Punkten.
Ihr Chef Achim Schäfer, einer der geschäftsführenden Gesellschafter von KuBuS architektur + stadtentwicklung in Wetzlar ergänzte dazu: “Die Ausbildung
hat sich in den letzten 25 Jahren durch die Einführung der CAD dramatisch verändert; früher gab es für die Azubis noch viel mehr „Nebentätigkeiten“,
heute sind sie schon nach kürzester Zeit unmittelbar an den Projekten beteiligt und Juliana Müller war dabei ganz besonders schnell in ihrer Auffassungsgabe
und von Anfang an bereit, Verantwortung zu übernehmen.“ Ein Höhepunkt der Ausbildung war für Müller daher auch ihr erster eigenständig bearbeiteter
Bauantrag.

Für den erfolgreichen Einstieg in eine berufliche Karriere erklärten Juliana Müller und Achim Schäfer unisono, dass nach einer ersten Orientierung unbedingt
mehrere kurze Praktika in verschiedenen Berufsfeldern erfolgen sollten – auch und gerade in den Ferien. „Hierbei können die Schüler feststellen, ob
der Beruf zu ihnen passt und der Betrieb kann feststellen, ob der junge Mensch sogar als Azubi ins Team passen würde,“ erläuterte Schäfer und ergänzte:
„Wichtig ist uns, dass Bewerber bereit und in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen sowie Eigeninitiative zu ergreifen und auch schon über eine
gewisse persönliche Reife verfügen.“

„Gerade für ein Studium ist die duale Berufsausbildung die bestmögliche Basis“, erklärte Juliana Müller, die für sich diesen Weg der Weiterbildung gewählt
hat und ihr Chef fügte noch hinzu, “wünschenswert wäre ein ebenfalls duales Architekturstudium.“ Die Kombination aus (hoch-)schulischer Theorie und
betrieblicher Praxis wäre auch hier die optimale Lösung, was durch das Ergebnis der dualen Ausbildung bereits überdeutlich belegt wurde.