Das Kreiskrankenhaus Weilburg im Kreis Limburg-Weilburg und die Lahn-Dill-Kliniken im Lahn-Dill-Kreis rücken enger
zusammen: Die Lahn-Dill-Kliniken haben eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von neun Prozent am Kreiskrankenhaus Weilburg erworben. Ziel ist es, die
kommunale Trägerschaft in Zukunft zu stärken.
„Ich freue mich, dass wir unsere vertrauensvolle und erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit weiter ausbauen“, sagte Manfred Michel, Landrat des Kreises
Limburg-Weilburg. Die beiden Landkreise arbeiten bereits bei zahlreichen Projekten wie beispielsweise dem WLAN-Projekt Mittelhessen und der Verkehrsgesellschaft
Lahn-Dill-Weil eng zusammen. „Es war der nächste logische Schritt, auch bei der medizinischen Versorgung zu kooperieren“, so Michel.
Die kommunalen Krankenhäuser tragen wesentlich zur flächendeckenden und wohnortnahen Versorgung sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich bei.
Doch im Krankenhaussektor steigen die Herausforderungen zunehmend: Grund hierfür sind unter anderem die unzureichende Finanzierungder Krankenhäuser,
die stetig steigenden Kosten und der Fachkräftemangel.
„Ein wesentliches Ziel ist es, die kommunale Trägerschaft der Krankenhäuser auch in Zukunft sicherzustellen, da diese für die Versorgung der Bevölkerungunserer
Landkreise unverzichtbar sind“, verdeutlichte Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises. „Diese Kooperation stärkt unsere Krankenhäuser und
gibt uns Spielraum für die Weiterentwicklung der beiden Klinikunternehmen, damit sie auch für die Zukunft gut aufgestellt sind.“
Zur Sicherstellung und Optimierung eines zukunftsfähigen, guten qualitativen und wirtschaftlichen Versorgungsangebots sind Kooperationen im Hessischen
Krankenhausgesetz ausdrücklich vorgesehen. „Wir erwarten künftig auch Vorteile bei der Investitionsförderung durch das Land Hessen“, sagte Peter Schermuly,
Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Weilburg.
Ein großer Vorteil der Kooperation sei auch die Sicherstellung der radiologischen Versorgung am Kreiskrankenhaus Weilburg. „Wir sehen außerdem großes Potential
im Ausbau der teleradiologischen und weiteren telemedizinischen Versorgung, auch hier werden wir zukünftig eng zusammenarbeiten.“ Ebenso sei die IT
ein Bereich, in dem zukünftig eine Zusammenarbeit erfolgen wird. „Das Thema IT-Sicherheit wird uns künftig noch mehr beschäftigen, als das bereits
jetzt der Fall ist. Es ist wichtig, immer auf
dem aktuellen Stand zu sein und vorausschauende IT-Sicherheits- und Datenschutzkonzepte zu entwickeln“, so Schermuly.
Die Kooperation beinhaltet auch die Zusammenarbeit im Bereich Controlling und Budgetverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen. „Ein weiterer Vorteil
der Kooperation ist die Stärkung der Verhandlungsposition gegenüber den Kostenträgern“, ergänzte Richard Kreutzer, Geschäftsführer der Lahn-Dill-Kliniken.
„Wir erwarten außerdem, dass wir die Attraktivität unserer Krankenhäuser für Fachpersonal noch einmal deutlich steigern können, da wir gemeinsam ein
größeres Spektrum mit mehr Entwicklungsmöglichkeiten vorhalten können.“ Dies sei gerade im Zuge des Fachkräftemangels ein wichtiger Faktor für die
Personalgewinnung.