Hi Konrad, bitte stell‘ Dich mal selbst vor: wo kommst Du her, was hast Du bisher gemacht und was machst Du heute?
Hi,mein Name ist Konrad Mayer, ich bin 21 Jahre alt und wohne in Grünberg. In den letzten zehn Jahren habe ich zusammen mit Freunden alles Mögliche entwickelt, und dabei vieles ausprobiert. Ob Minecraft-Server, Link-Kürzer, Websites für Firmen, ein viel zu aufwändiges soziales Netzwerk, ein verrückter Website-Baukasten oder eine Corona-App am Anfang der letzten Pandemie.Wie man merk: Ich liebe es, Projekte von Grund auf zu entwickeln, deswegen habe ich mich auch direkt nach meiner Ausbildung selbstständig gemacht. Heute arbeite ich mit meinem Unternehmen dashdesign e.K. zum Großteil an kommunalen Apps und verdiene mein Geld mit Webentwicklung für Firmen und Vereine.
Welche Apps gehören zu Deinem Portfolio, wie sind sie entstanden und wie laufen sie?
Zu unserem Portfolio gehören nicht nur Apps. Seitdem ich mich 2020 selbstständig gemacht habe, habe ich zusammen mit meinen Kollegen über 30 Websites auf die Beine gestellt. Dennoch sind unsere bekanntesten Projekte wohl die offizielle Grünberg App und die Mücke-App. Die Grünberg-App läuft inzwischen richtig gut. Wir haben meines Wissens nach im Verhältnis zur Einwohnerzahl die besten Nutzerzahlen. Wobei ich nicht sicher sein kann, denn die Konkurrenz veröffentlicht die Zahlen leider nicht.Mit der Mücke-App haben wir noch keinen Cent verdient, aber wir konnten zahlreiche Erfahrungen sammeln. Durch die Herausforderungen in der Mücke-App ist dann erst die Idee zur Mittelhessen-App entstanden.
Deine Spezialität sind also Apps für Kommunen und Regionen: Was fasziniert Dich an Smartphone-Apps und warum glaubst Du, dass dies der beste Weg der Kommunikation für und mit den Menschen ist?
Naja, das Smartphone ist ja so eine Art Werkzeug für alles, das (fast) jeder Mensch bereits besitzt! Klassische Computer werden zwar nicht verschwinden, aber ein Smartphone ist für unterwegs viel praktischer.Im letzten Jahr habe ich viele Menschen gefragt, ob Sie mit der Digitalisierungen deutscher Kommunen zufrieden sind – ich erinnere mich an zahlreiche Antworten, aber an kein einziges „Ja“.Viele alltägliche Probleme der Menschen lassen sich mit einer App einfach
lösen. Also war es für mich irgendwie logisch, dass wir eine App brauchen, um Mittelhessen zu digitalisieren.
Du planst eine App für Mittelhessen, die dennoch individuell für jede:n Nutzer:in ist. Mit welcher Technik realisiert Du das?
Beim ersten Start der Mittelhessen-App fragen wir die User nach ihrem Wohnort. Zusätzlich kann man auch die Standordermittlung aktivieren, dann erkennt die App, wenn man eine andere Stadt besucht und reagiert intelligent darauf.Außerdem finden wir mit der Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer relativ schnell die Interessen raus. Das funktioniert mit Algorithmen, ähnlich wie bei sozialen Netzwerken. Durch die Interessen können wir die Veranstaltungen, Neuigkeiten und alle weiteren Informationen für jeden User individuell zuschneiden.
Welche Vorteile bietet die App?
Unsere App bietet zunächst einmal die klassischen Stadt-App Funktionen: Abfuhrplan, Neuigkeiten von der Stadt/Gemeinde, Mängelmelder, Flyer, Kontaktdaten, Firmen, Gutscheine, Vereine, Veranstaltungen, amtliche Warnungen, Termine vereinbaren usw.Ein weiterer Fokus liegt bei uns auf Bürgerbefragungen und weiteren Funktionen, die gewissermaßen Richtung „Soziales Netzwerk“ gehen. Hier wird es lauter interaktive Funktionen geben, die einzelne Kommunen niemals selbst auf die Beine stellen könnten.Das Schönste an einer zentralen Mittelhessen-App ist allerdings, dass man nur noch eine App benötigt, und nicht sieben Stück, um beispielsweise seine Nachbardörfer abzudecken. Das macht die App nicht nur für Einwohnende interessant, sondern auch besonders für Touristen! Selbst für internationale, denn wir planen, die App in 28 Sprachen zu veröffentlichen.
Was bedeutet für Dich „Mittelhessen“ und warum möchtest Du auch weiterhin genau hier aktiv sein?
Mittelhessen ist meine Heimat. In Weitershain konnte ich meine Kindheit genießen und jeden Tag kleine Abenteuer erleben. In Grünberg ging ich zur Schule und dort gibt es immer noch den besten Döner. Und in Gießen war ich am liebsten Einkaufen, mit Freunden und das AquaMar in Marburg ist mein Lieblingsschwimmbad. Zwar gibt es in Mittelhessen keine Großstadt, aber dafür alles andere!In Mittelhessen hab ich einfach das Gefühl, mich auszukennen und deswegen sehe ich hier die beste Möglichkeit, etwas zur Digitalisierung beizutragen.
Danke für das Gespräch!
Sehr gerne, und wer dabei sein und mitmachen will, erreicht mich hier.