Sich verändernde Berufs- und Lebenswelten – Arbeiten 4.0, der demografische Wandel und wachsende Fachkräfteengpässe –
das sind die Herausforderungen, die in Zukunft den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt maßgeblich bestimmen werden. Damit Jugendliche bei ihrem Einstieg
in die Arbeitswelt gut informiert sind und die richtige Entscheidung treffen können, haben die Schulen in Hessen über alle Schulformen hinweg ihre
Bemühungen für eine fundierte Berufliche Orientierung in den letzten Jahren nochmals intensiviert.
So arbeiten das Hessische Kultusministerium und die Regionaldirektion Hessen seit 2013 beim Übergang von Schule und Beruf Hand in Hand. Jetzt bauen beide
Partner ihre bisherige Zusammenarbeit noch weiter aus: Mit der Einführung der Lebensbegleitenden Berufsberatung vor dem Erwerbsleben (LBB) bei der
Bundesagentur für Arbeit startet die Berufliche Orientierung ab dem neuen Schuljahr noch frühzeitiger. Zudem wird das Orientierungs- und Beratungsangebot
der Arbeitsagenturen an den Gymnasien deutlich ausgebaut. Dazu haben heute Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, in der Theodor-Fliedner-Schule in Wiesbaden die erweiterte „Vereinbarung zwischen Schule und Berufsberatung in der Beruflichen Orientierung“ unterzeichnet.
„Die Stärkung der beruflichen Orientierung in allen Schulformen ist eine wichtige Voraussetzung für die Qualität und Leistungsfähigkeit unserer Schulen
in Hessen und trägt zum langfristigen Bildungs- und Berufserfolg bei. Es gibt heute eine Vielzahl von Berufen, die es vor zehn Jahren noch nicht gab
und in naher Zukunft wird es wiederum viele neue Berufe geben. Hierauf die Schülerinnen und Schüler durch eine gute Beratung schulformübergreifend
und möglichst früh vorzubereiten, sehen wir als gemeinsames Ziel an“, erklärte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz.
„Der Übergang von der Schule in den Beruf ist ein wichtiger Schritt. Jedes Jahr stehen junge Menschen vor der einschneidenden Entscheidung, welchen Beruf
oder welchen Studiengang sie wählen sollen. In Hessen unterstützen nun rund 270Berufsberaterinnen und Berufsberater direkt an den Schulen. Wir freuen
uns, dass wir dabei bereits von vielen Schulen durch die Bereitstellung von Beratungsräumen unterstützt werden. Das ist wichtig, um die Jugendlichen
unmittelbar in ihrem Umfeld zu beraten. Ich bin mir sicher, dass wir damit einen wichtigen Beitrag leisten, um junge Menschen vor der Arbeitslosigkeit
zu bewahren. Gemeinsam mit unserem Partner, dem Kultusministerium, möchten wir so noch mehr für die Schülerinnen und Schüler erreichen“, ergänzte Dr.
Frank Martin.
Hintergrundinformation
Die Bundesagentur für Arbeit hat ihr Beratungsangebot für Schülerinnen und Schüler erweitert und wird ab dem Schuljahr 2019/20 das Angebot der „Lebensbegleitenden
Berufsberatung“ (LBB) flächendeckend anbieten. Das erweiterte Dienstleistungsangebot am Übergang Schule – Beruf beinhaltet:
Berufsorientierende Veranstaltungen starten im Sekundarbereich I zukünftig bereits in der 7. Jahrgangsstufe für Hauptschülerinnen und Hauptschüler,
in der 8. Jahrgangsstufe für Realschülerinnen und Realschüler und an Gymnasien bereits in der Mittelstufe in der Jahrgangsstufe 9.
Ausweitung der beruflichen Orientierung an Gymnasien.
Einführung und Erweiterung von Beratungsräumen für Schülerinnen und Schüler in Abstimmung mit den Schulen und Schulträgern.
Weiterentwicklung und Verbesserung des Medienangebotes der Bundesagentur für Arbeit.