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MAGIE weht durch Gießen – das zweite Kapitel des Makerspace

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 7 min. Lesezeit

Nils Seipel (Foto: Daniel Körber)Am 15. Oktober öffnete der Makerspace Giessen (MAGIE) seine Pforten an der neuen Wirkungsstätte in der Walltorstraße 57. Johannes Schmid und Nils Seipel sind
die kreativen Köpfe des Projekts. Dabei profitieren Sie von Ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz, den sie sich mit Ihrer eigenen Kreativ-Agentur flux
– impulse aufgebaut haben. Für den Aufbau des Makerspace haben die beiden mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und dem Technologie- und Innovationszentrum Gießen (TIG) starke Partner an ihrer Seite, die das Projekt
mitgestalten und bereits in der Pilotphase 2018 getragen haben.

Ein Makerspace versteht sich dabei als offene Werkstatt, die neue Technologien für alle Interessierten „erfahrbar“ macht. Ausgestattet mit 3D-Druckern,
Lasercuttern, Kleinstcomputern und Virtual Reality Brillen sowie CNC-Fräsen und mehr bietet der MAGIE alles, was das Tüftlerherz begehrt. Wir haben
mit Nils und Johannes über ihr Engagement und die Faszination für Innovation gesprochen.

Woraus zieht ihr eure Energie für das Projekt MAGIE?

„Wir sind beide begeisterte „Maker“. Wir schrauben, bauen und tüfteln gerne und wollen diese Leidenschaft anderen Menschen näherbringen. Außerdem sind
wir fasziniert von der Gemeinschaft, die sich im Internet rund um Open Source bildet. Dort finden Entwicklungen statt, die aus unserer Sicht extrem
innovativ und beachtenswert sind, und wir wollen hier eine Brücke in die reale Welt schlagen. Die neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz, Robotik,
Internet of Things etc. gehen uns alle an. Wir wollen hier unseren Beitrag dazu leisten, dass eine fundierte gesellschaftliche Diskussion stattfinden
kann“, so Nils.

Ihr bietet ein enormes Angebot an Maschinen und Technologien an. Seid ihr selbst Experten auf all diesen Gebieten?

„Auf gar keinen Fall. Wir sind beide Autodidakten. Nils hat zwar in Darmstadt für einige Semester Maschinenbau studiert, aber wir sehen unser „Nicht-Wissen“
als großen Vorteil an. So sind wir selbst immer erst in der Position, uns Dinge selbst erschließen zu müssen. Auf diesen Erfahrungen können wir didaktische
Konzepte aufbauen und Hürden im Lernprozess nehmen. Wir laden zu den einzelnen Themen aber auch immer Experten ein, um das Thema von vielen Seiten
zu beleuchten“, beteuert Johannes.

Die Hürden sind gering. Man muss sich nur trauen, mitzumachen. Aufgrund der Partner und zahlreicher Unterstützer bieten Nils und Johannes ihr ganzes Produktportfolio
und die benötigten Materialien kostenfrei an. Das Kredo lautet „ausprobieren“. Ziel ist es, neue Technologien für jedermann zugänglich zu machen. Wer
nach dem Einstieg Lust bekommt, die eigenen Kleinstfertigungen in höherer Stückzahl herzustellen, profitiert von dem weitreichenden Netzwerk des MAGIE.

Neben den regulären Öffnungszeiten veranstaltet der Makerspace regelmäßig abendfüllende Events. Hier werden beispielsweise Einführungsworkshops zum Thema
3D-Druck angeboten, Podiumsdiskussionen über neue Technologien abgehalten, Impulsvorträge angeboten oder auch Ausstellungsstücke aus der Region präsentiert.
Die Einführungsworkshops dauern jeweils nur 90 Minuten, es sind keine Vorkenntnisse nötig, und danach kennt man die Grundzüge einer neuen Technologie
und kann bspw. selbstständig 3D-Drucke erstellen. Auch diese Angebote sind dank der Projektpartner, Sponsoren und Unterstützer komplett kostenfrei.
Der Charme liegt dabei ganz klar in der Atmosphäre, die die Location mit sich bringt. Alles lädt zum Tüfteln, Experimentieren und Ausprobieren ein.

Die Räumlichkeiten in der Walltorstraße sind der Auftakt zum zweiten Kapitel des Makerspace Gießen. 2018 starteten Nils und Johannes bereits einen 10-wöchigen
Testdurchlauf mit ihrem Konzept. Damals noch auf kleinerer Fläche in der Georg-Philipp-Gail-Straße. Die Resonanz fiel positiv aus. Menschen aller Altersgruppen,
sozialen Schichten und mit den verschiedensten Absichten waren vor Ort. So konnten Gründer erste Prototypen herstellen, Unternehmen ihre Prozesskette
erweitern und Schulklassen sowie Interessierte einen ersten Einblick in neue Technologien erhalten.

Wo seht ihr noch Optimierungsbedarf? Was wollt ihr diesmal besser machen als in eurer Pilotphase?

„Natürlich gibt es immer einiges zu verbessern. Bereits in der Pilotphase haben wir eine kontinuierliche Datenerhebung mittels Fragebogen durchgeführt.
Hier wollen wir noch genauer hinschauen und die Bedarfe und Hintergründe der Besucherinnen und Besucher besser kennenlernen. Auch fiel im Pilot viel
Inhaltliches hinten runter. Mit der Verstetigung freuen wir uns auch auf die ganzen Themen, die wir jetzt wieder auspacken können“, so Johannes.

Mehr Informationen zum Projekt, wie Öffnungszeiten, Programm und den Möglichkeiten vor Ort finden Sie unter www.makerspace-giessen.de.