Am Mittwoch haben Stadträtin und Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach sowie Kulturamtsleiter Dr. Richard Laufner
gemeinsam mit Dr. Christoph Becker vom Fachdienst Kultur und Dekan Burkhard zur Nieden sowie weiteren Beteiligten die Startaktivitäten in das Marburger Reformationsjahr vorgestellt. Eine neue Beschilderung an der Bundesstraße B3a heißt ab sofort den Straßenverkehr willkommen. Dort ersetzt „Marburg Reformationsstadt
2017“ für ein Jahr die touristische Beschilderung „Universitätsstadt Marburg“.
„Der in Marburg residierende Landgraf von Hessen, Philipp der Großmütige, hatte Luther schon mit 16 Jahren auf dem Reichstag von Worms kennengelernt“,
berichtete Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach. Er habe in Hessen die Reformation eingeführt, Marburg zu seiner evangelischen Vorzeigegemeinde gemacht,
hier die älteste noch bestehende protestantische Universität gegründet und „er initiierte 1529 das Marburger Religionsgespräch von
Luther und Zwingli“, betonte die Stadträtin. Gerade auch aus diesem Grund sei Marburg im internationalen Kontext so bekannt und von reformationsgeschichtlicher
Bedeutung, machte Burkhard zur Nieden, Dekan im Kirchenkreis Marburg, bewusst. „Der Titel ,Reformationsstadt‘ wurde in der Zusammenarbeit der Gemeinschaft
Evangelischer Kirchen in Europa verliehen“, erläuterte zur Nieden. Anlass genug, sich an diesem bundesweiten Reformationsjahr aktiv zu beteiligen,
betonte Kulturamtsleiter Dr. Richard Laufner. Zahlreiche lokale und regionale Akteure aus Kultur und Kirche, Geschichte und Wissenschaft hätten sich
unter Federführung der Stadt in Marburg mit vielen Veranstaltungen auf das Jubiläum vorbereitet.
Die Evangelische Kirche eröffnet das Reformationsjahr am 31. Oktober um 18 Uhr mit der Einbringung der neu editierten Lutherbibel im Rahmen eines
Gottesdienstes in der Lutherischen Pfarrkirche, der Elisabethkirche und der Universitätskirche. Danach folgt ein ökumenischer Sternweg zum Marktplatz
mit der Fortsetzung: „Bibel und Stadt“ – Einsichten über die Bedeutung der Stadt in der Bibel (bei Regen in der Universitätskirche).
Um 19.30 Uhr wird der Fachdienst Kultur die neue Stadtschrift „Die von Marpurg und die Welt Martin Luthers“ im Rahmen einer Lesung im Historischen Rathaussaal
vorstellen. Wer wissen will, wie die Marburgerinnen und Marburger zur Zeit Martin Luthers gelebt, gewohnt, gearbeitet, gegessen, getrunken und geliebt
haben oder wie die Enteignung der Klöster, die Universitätsgründung, das Marburger Religionsgespräch oder die Täuferdisputation ablief, sollte sich
die Präsentation des Buches nicht entgehen lassen.
Das 240-Seiten-Werk von Daniel Twardowski alias Dr. Christoph Becker, illustriert von Vitali Konstantinov,
ist im Rathaus-Verlag der Stadt erschienen. Erhältlich ist es beim Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit & Bürger/innen-Kommunikation der
Stadt Marburg im Rathaus, Markt 8, 06421/201-1346, oeffentlichkeitsarbeit@marburg-stadt.de sowie im Buchhandel.
Im Januar präsentiert der Fachdienst Kultur das hochkarätige Marburger Ökumenegespräch, ab März ein künstlerisches Fahnenprojekt sowie im Juni eine „Zeitreise“
zur Reformationszeit. Weitere kulturelle Schwerpunkte im Frühsommer werden die Ausstellung „#Bildungsereignis Reformation“ im Schloss und „Luther“
im Theatersommer „open Air“ auf dem Marktplatz sein.
Zudem gibt es eine vom Fachdienst Kultur zusammengestellte Reformationsroute auf den Spuren von Martin Luther, die unter www.marburg.de heruntergeladen werden kann. Die Gästeführung „Luther in Marburg“ findet von April bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat statt. Beginn ist um 14.30
Uhr, Treffpunkt ist der Kornmarkt zwischen Café Vetter und der Alten Universität.
Weitere Informationen unter: www.marburg.de/luther