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Marburger Start-Up im Halbfinale des hessischen Gründerpreis 2019

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 5 min. Lesezeit

 Serghei von CrystalsFirst Die CrystalsFirst GmbH mit ihrem Sitz in Marburg hat sich im Teilnehmerfeld von 151 jungen Unternehmen gegen die Konkurrenz durchgesetzt und das Halbfinale des hessischen
Gründerpreises 2019 in der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ erreicht ( Originalmeldung ). Nun gilt es am 1 November im Leitz-Park in Wetzlar den nächsten Schritt zu gehen und sich gegen die vielversprechende Konkurrenz einen Podiumsplatz
zu sichern.

Im Interview mit der Digital Hub- Rhein Neckar GmbH sprach Dr. Serghei Glinca , Co-Founder und CEO von CrystalsFirst GmbH, über Vorteile des Startup Standorts
Deutschland und warum Deutschland eine Community braucht ( vollständiges Interview).

2018 gründete sich die CrystalsFirst GmbH aus der Philipps-Universität Marburg aus. Im Kerngeschäft nutzt das Unternehmen seine proprietäre SmartSoak®-Technologie.
Die innovative Technologie stabilisiert die empfindlichen Proteinkristalle für Screenings nach neuartigen Arzneistoffkandidaten in der frühen Phase
der Medikamentenentwicklung. Die Ausweitung der Computer Methoden, das Wachstum, und das Erweitern der Projektarbeit sind klar deklarierte Ziele der
Geschäftsführung für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens.

Den Erfolg des Unternehmens sieht Dr. Serghei Glinca ganz klar in der gemeinsamen Philosophie. Teamwork, so verrät er, ist mehr als das Konzept, das in
der Schule oder an der Universität vermittelt wird. Gutes Teamwork sei ein emotionales Erlebnis. In der Interaktion gemeinsam zu lernen, und sich komplett
auf jemand anderen verlassen können seien wichtige Faktoren für qualitativ hochwertige und vor allem erlebbare Zusammenarbeit.

Weiter führt er aus, dass Deutschland eine starke Community braucht, um das Startup Ökosystem auszubauen. Der Austausch zwischen Firmen und Startups sollte
weniger elitär sein. Den Grund für die existierende Distanz sieht er unter anderem in der Angst, dass die eigenen Ideen kopiert werden könnten. Eine
Sorge, die er nicht teilt. „Es geht darum, Erfahrungen auszutauschen und nicht bereits vorhandene Konzepte zu kopieren.“

Ihm selbst habe der Kontakt zu anderen immer dabei geholfen aus Fehlern zu lernen. Scheitern sollte weder glorifiziert, noch stigmatisiert werden. „Ich
bin selbst mehrmals gescheitert. Ich habe viele Dinge falsch gemacht, aber ich habe weitergemacht und daraus gelernt“ betont er.

Die Regularien in Deutschland betrachtet der CEO und Co-Founder nicht als Nachteil. Für manche Geschäftsmodelle bietet Deutschland ein vorteilhaftes Ökosystem.
Insbesondere für Startups, die viel Wert auf Datenschutz legen, liefert Deutschland eine gute Ausgangsbasis. Auch in den Forschungsbereichen Biotech,
Life Science und naturwissenschaftlichen Technologien ist Deutschland weltweit führend. Leider mangele es in diesen Bereichen häufig an dem nötigen
Kapital und ausreichend Know-How im Aufbau von Startups, um daraus markttaugliche Produkte zu entwickeln. Viele Investoren werden abgeschreckt von
der langen Entwicklungszeit der Technologien. Dabei sei die Konzentration auf die Stärken und auf Bereiche, in denen sich Deutschland bereits bewährt
hat, ein vielversprechenderer Weg als reflexartig ‚Silicon Valley Geschichten‘ nachzuahmen.

Für die Zukunft wünscht er sich neben dem Aufbau einer informellen Community aus Gründern und etablierten Unternehmen vor allem mehr Geduld mit jungen
Startups vonseiten der Investoren.

Das vollständige Interview wurde von Ronja Schrimpf geführt und ist zu finden auf der Homepage des Digital Hubs der Rhein-Neckar GmbH Link .