12 Medizinstudierende der Philipps-Universität Marburg und der Justus-Liebig-Universität Gießen erhalten ab dem Wintersemester eine Förderung
durch das Stipendienprogramm der Von Behring-Röntgen-Stiftung, zu dem das Stipendium für Abiturbeste und das Deutschlandstipendium gehören. Im feierlichen
Rahmen konnten die Begünstigen im Marburger Landgrafenschloss ihre Förderer kennenlernen und hatten Gelegenheit Kontakte zu neuen und ehemaligen Stipendiaten
zu knüpfen.
„Unser Ziel ist es, jungen Talenten den Weg in ihr späteres Berufsfeld in der Medizin zu ebnen“, verdeutlichte Stiftungspräsident Friedrich Bohl. „Zudem
wollen wir durch regelmäßige Stipendiatentreffen ein Netzwerk qualifizierter Studierender und späterer Absolventen aufbauen, die der mittelhessischen
Region verbunden bleiben.“
Ein Stipendium für Abiturbeste erhalten Julia Muth, Barbara Rieß und Jonas Einloft, die seit dem Wintersemester an der Philipps-Universität
Marburg studieren sowie Selahattin Görkem Bayindir, Mirjam Wagner und Joanna Zoe Paulke, die ihr Studium an der Justus-Liebig-Universität Gießen aufgenommen
haben. Das Stipendium wird für zwei Jahre mit 500 Euro pro Semester bewilligt. Die sechs aus Hessen stammenden Stipendiaten haben ihr Abitur mit der
Durchschnittsnote 1,0 bestanden.
Bei der Auswahl geeigneter Kandidaten für ein Stipendium für Abiturbeste spielten nicht nur sehr gute Noten, sondern auch besondere Erfolge und Auszeichnungen,
ehrenamtliches und politisches Engagement sowie außerordentliche persönliche oder familiäre Umstände eine Rolle. Neben der erfolgreichen Teilnahme
an verschiedenen hessischen Schulwettbewerben im naturwissenschaftlichen Bereich, haben die Stipendiaten durch Praktika bereits während ihrer Schulzeit
Einblicke in ihr späteres Berufsfeld gewonnen.
Sechs weitere Medizinstudierende kommen durch die Unterstützung der Von Behring-Röntgen-Stiftung für ein Jahr in den Genuss eines Deutschlandstipendiums.
Über eine Förderung in Höhe von 300 Euro pro Monat können sich Amr Assaf, Hannah Camilla Bertrams und Aykut Kaya aus Gießen sowie Sophia Victoria Scheffen,
Saleh Tamin Asthar und Felix Zahnert aus Marburg freuen. Das Stipendium richtet sich an Studierende mit außerordentlichen universitären Leistungen,
die sich darüber hinaus gesellschaftlich engagieren oder Hürden auf ihrem Lebensweg überwinden mussten. Die Hälfte der Stipendiensumme wird von der
Von Behring-Röntgen-Stiftung übernommen, die andere Hälfe vom Bundesministerium für Forschung und Bildung.
Zum Abschluss der Feierstunde hielt Prof. Dr. Peter Jedlicka einen Vortrag über Ersatzmethoden für Tierversuche. Der Experte für klinische Neuroanatomie
entwickelt am Fachbereich Medizin in Gießen Strategien und Konzepte, mit denen im Sinne des 3R-Konzepts (Replace, Reduce, Refine) Tierversuche ersetzt,
verfeinert und langfristig reduziert werden können. Er nutzt dazu komplexe Computermodelle von Nervenzellen und Nervenzell-Netzwerken im gesunden und
erkrankten Gehirn. Jedlicka erklärte, dass mithilfe dieser Simulationsmethode Parameter untersucht werden können, die sonst nur mit Experimenten, zum
Beispiel Tierversuchen, möglich wären.
In diesem Jahr haben interessierte Abiturienten aus Hessen, die in Gießen oder Marburg Medizin studieren wollen, bis zum 31. Oktober 2018 Gelegenheit,
sich bei der Von Behring-Röntgen-Stiftung um ein Stipendium für Abiturbeste zu bewerben. Vorausgesetzt wird, dass der Bewerber oder
die Bewerberin zu diesem Zeitpunkt an der Justus-Liebig-Universität Gießen oder der Philipps-Universität Marburg immatrikuliert ist. Eine Bewerbung
für das Deutschlandstipendium ist direkt bei den Universitäten möglich.
Hintergrund:
Die im Marburger Landgrafenschloss ansässige Von Behring-Röntgen-Stiftung wurde am 8. September
2006 vom Land Hessen als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts zur Förderung der Hochschulmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und
der Philipps-Universität Marburg errichtet. Mit ihrem Stiftungskapital in Höhe von 100 Millionen Euro gehört sie zu den größten Medizinstiftungen in
Deutschland. Gegründet wurde sie im Zuge der Fusion der Universitätskliniken Gießen und Marburg im Jahr 2005 und der anschließenden Privatisierung
2006 mit dem Ziel, an beiden Standorten neue Perspektiven für die Hochschulmedizin zu sichern und zu entwickeln. Dem Stiftungsvorstand gehören als
Präsident der ehemalige Bundesminister Friedrich Bohl und als Vizepräsidenten der Marburger Virologe Prof. Dr. Hans-Dieter Klenk und die Gießener Augenärztin
Prof. Dr. Birgit Lorenz an.