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Mittelhessische Forschungsallianz feiert Erfolg gegen MERS-Virus

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 3 min. Lesezeit

Mittelhessens Virologen in Gießen und Marburg sind weltweit
bekannt für ihren Forschung und ihre erstklassig ausgestatteten Labors. Nun ist den Forschern offenbar ein wichtiger Erfolg gegen den MERS-Coronavirus
(Middle East Respiratory Syndrom coronavirus) gelungen. Wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Universitäten in Gießen und Marburg heißt,
haben die Wissenschaftler einen Impfstoffkandidaten entwickelt, der sich in Versuchen als wirksam erweisen hat: „Forscher des Paul-Ehrlich-Instituts haben in Kooperation mit den Universitäten Gießen und Marburg sowie weiteren Forschungsgruppen innerhalb des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung
(DZIF) einen Impfstoff auf Basis eines Masern-Impfvirus entwickelt, der hoch immunogen und protektiv ist.“

Das Paul-Ehrlich-Institut ist ein Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittelmit Sitz in Langen. Über die Forschungsergebnisse berichtet
das Team um Dr. Michael Mühlebach vom Paul-Ehrlich-Institut, Professor Dr. Stephan Becker von der Philipps-Universität Marburg und Professorin Dr.
Susanne Herold von der Justus-Liebig-Universität Gießen in der aktuellen Online-Ausgabe des Journal of Virology. „Die Forschungsergebnisse zeigen,
dass die von uns entwickelten rekombinanten Masernviren als Impfstoffplattform für die Entwicklung von Impfstoffen gegen neu auftretende Krankheitserreger
geeignet sind“, erläutert Mühlebach. Der entwickelte Vektorimpfstoff sei ein vielversprechender Kandidat für eine klinische Prüfung auf dem Weg zu
einem MERS-Impfstoff.

Im Jahr 2012 wurden demnach erstmals Infektionen mit dem MERS-Coronavirus (Middle East Respiratory Syndrom coronavirus) diagnostiziert. Inzwischen wurden mehr als 1000 Infektionen bestätigt,
die ihren Ursprung auf der arabischen Halbinsel und dort vor allem in Saudi-Arabien nahmen. Zuletzt war Südkorea von einem inzwischen eingedämmten
Ausbruch betroffen. Die meisten Infektionen erfolgten vermutlich über Kamele, aber auch Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind möglich. Das Virus verursacht
beim Menschen schwere Infektionen mit grippeähnlichen Symptomen sowie häufig Lungenentzündung und Atemnotsyndrom. Weitere Symptome sind Durchfall sowie
bei schweren Verläufen akute Niereninsuffizienz. Die Erkrankung verläuft in etwa 30 Prozent der Fälle tödlich. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es
bisher nicht, die Behandlung erfolgt rein symptomatisch.

Bild rechts: Transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme (TEM) von MERS-CoV-Viruspartikeln außerhalb der Zelle (Virionen) (Quelle:
National Institute of Allergy and Infectious Diseases [NIAID])

Den vollständigen Text der Pressemitteilung mit Details zum Forschungsstand und weiteren Verweisen und Quellen gibt es hier im Internet.