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Mode, die nachhaltige Wirkung erzielt

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 8 min. Lesezeit

Löwen, Elefanten, Nashörner, Gorillas – sie alle sind vom Aussterben bedroht. Der Gießener Tim Weinel setzt sich schon lange für den Tierschutz ein und wollte ursprünglich eine eigene Spendenorganisation gründen. „Aber ich habe gemerkt, dass es schon viele tolle Organisationen gibt, die einen wertvollen Beitrag leisten. Da habe ich überlegt, wie ich diese von Gießen aus unterstützen kann‟, beschreibt Weinel den Weg zu seiner Geschäftsidee. Außerdem will der Gründer zum Um- und Nachdenken anregen, denn „wir leben in einer Zeit, in der Konsum mehr als reine Bedürfnisbefriedigung sein sollte. Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass sie mit jeder Entscheidung für oder gegen ein Produkt, die Welt von morgen beeinflussen,‟ so Weinel – und genau dort setzt der Ansatz von espero an. 

25 Prozent des Überschusses aus dem Verkauf spendet das Startup an Projekte zum Schutz von Tieren, die vom Aussterben bedroht sind. Im Online-Shop lässt sich unter dem jeweiligen Artikel genau ablesen, welchem Projekt eine Spende zu Gute kommt. Bei einigen Kleidungsstücken wird das dadurch geschützte Tier auch im Motiv angedeutet. Die Designs stammen alle von Weinel selbst, der bereits während seines Studiums als selbständiger Webdesigner gearbeitet hat. Bisher gibt es die alltagstaugliche Streetwear für Frauen und Männer, die Kollektionen bestehen unter anderem aus Shirts, Hoodies und Jogginghosen.   

Weinel legt außerdem Wert darauf, keine „fast fashion‟ zu produzieren. Darum bezieht er für sein Startup fair produzierte Ware, die von Ökotex und der Fair Wear Foundation zertifiziert ist und aus Bio-Baumwolle und recyceltem Polyester besteht. Zudem ist die Kleidung vegan und tierleidfrei, nachgewiesen durch die Tierschutzorganisation PETA.  

espero steht für lässige Streetwear für einen guten Zweck:
Aus dem Erlös spendet der Gründer 25 Prozent an Tierschutzorganisationen. (Foto: Candy Szengel)

Transparenz für die Kund*innen 

Der Gründer will vor allem Organisationen unterstützen, die nicht zu groß sind. Hierzu führte Weinel zahlreiche Einzelgespräche, die teilweise über Monate gingen, „das hatte auch mit technischen Herausforderungen zu tun – es ist einfach schwer, eine stabile Verbindung in den Kongo zu bekommen, damit man sich mit den Menschen vor Ort abstimmen kann‟. Das Startup unterstützt die Kindred Spirit Elephant Sanctuary in Thailand, den Virunga National Park in der Demokratischen Republik Kongo, Helping Rhinos in Kenia und den Drakenstein Lion Park in Südafrika. Die fünfte Organisation Saving The Survivors aus Südafrika kümmert sich um Tiere, die Opfer von Wilderern geworden sind. Mit den fünf Organisationen steht der Gründer im kontinuierlichen Austausch. Zur Zeit bringt er in Erfahrung, wofür sie die erbrachten Spenden konkret genutzt haben.

Große Pläne für die „One-Man-Show‟ 

Tim Weinel ist hauptberuflich im Segment Nachhaltige Geldanlagen tätig ist und hat sein Startup in den Abendstunden und den kostbaren Wochenenden aufgebaut. Nichtsdestotrotz ist der 33-jährige voller Tatendrang und hat sich für 2021 viel vorgenommen, zum Beispiel das Thema Reichweite. Hierfür nutzt er einen Newsletter und andere soziale Medien wie Instagram. „Unsere Erfahrungen mit Influencern sind sehr ambivalent, was die Ergebnisse angeht. Kooperationen mit Influencern, die eine eher kleine Reichweite haben, hatten teils größeren Erfolg als die Zusammenarbeit mit Influencern, die über 50.000 Follower haben.‟

Auch die Öffentlichkeitsarbeit soll ausgebaut werden, etwa mit einem eigenen Blog.  

Darüber hinaus will Weinel das Sortiment erweitern, angedacht sind Zip-Pullover sowie Longsleeves, eventuell auch Mützen und Kappen. Auch die Motivauswahl soll erweitert werden. 

Impulse aus Netzwerken nutzen 

Das Startup ist in den Räumlichkeiten des Gießener Technologie- und Innovationszentrums angesiedelt und kann die umfangreichen Angebote nutzen. „Die Gründertstammtische sind einfach klasse, um mein eigenes Netzwerk auszubauen. Darüber hinaus suche ich auch Kontakt zu Startup-Verbänden oder dem Regionalmanagement Mittelhessen. Das Netzwerk finde ich in Mittelhessen super stark und ist ein Impulsgeber für die ganze Region. Es ist immer jemand für dich da, wenn du als Gründer Fragen hast oder nicht weißt, wie die nächsten Schritte sind,‟ fasst Weinel seine Erfahrungen zum hiesigen Gründerökosystem zusammen.  

Menschen mit einer guten Idee kann er deshalb empfehlen, all diese Netzwerke zu nutzen, „das fängt an bei Gründernetzwerken bis hin zu Facebookgruppen, wo man sich Feedback holen kann, erklärt er. „Das wichtigste ist es, mit einer Idee einfach nach außen zu gehen. Das muss gar kein Pitch vor Investoren sein, sondern vor der Familie oder bei Kommilitonen. Gerade am Anfang einer Gründung hast du nichts zu verlieren und kannst von jeder Rückmeldung profitieren – also, einfach machen, sagt der Gründer.