„Wir waren auch aufgeregt“, gab Lucas Horz den Neuen mit auf den Weg. Vor einem Jahr war er auch
ein Neuer, einer der ersten Studierenden in Limburg. Er hat in dem vergangenen Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht. Tolle Unterstützung durch die Lehrenden,
eine professionelle Ausbildung mit viel Praxisbezug. Er forderte seine neuen Kommilitonen dazu auf, sich aktiv in die Gestaltung des THM-Standorts
Limburg einzubringen. Und Philipp Koch, ebenfalls im dritten Semester, hat erlebt, dass in Limburg jeder einzelne Student zählt, es nicht darum
geht, möglichst viele Studierende schnell zu verabschieden. Die „sehr familiäre Atomsphäre“ wirke sich positiv auf das Lernen aus.
„Nicht ungeduldig werden“, lautet die Empfehlung von Außenstellenleiter Tjon für die nächsten Jahre. Nicht ungeduldig werden mit Blick auf die Zahl der
Studierenden. 27 sind es nun in Limburg. Es brauche Geduld, denn die Unternehmen, die den jungen Menschen die Möglichkeit des Dualen Studiums eröffnen,
seien in der Region mittelständisch geprägt, die Großen fehlten. Deshalb müsse der Campus Limburg seine Studierenden und die damit verbundenen Unternehmen
aus einem Umkreis von rund 50 Kilometern rekrutieren. In diesem Semester zum Beispiel schickt Leifheit aus Nassau zwei Erstsemester nach Limburg zum
Studium.
„Von Limburg allein können wir nicht leben, das war uns von Anfang an klar“, verdeutlicht Tjon deutlich. Der Leiter der Außenstelle ist dennoch optimistisch,
andere Außenstellen hätten auch Zeit benötigt. Und er ist nicht nur optimistisch, er hat durchaus auch schon Vorstellungen über weitere Lehrangebote.
Die Informatikschiene könnte in der Domstadt durchaus aufgebaut werden. Auch dort könnte das Duale Studium punkten, denn es qualifiziere bestens für
das Berufsleben durch die Verbindung von Theorie und Praxis.
Starke Partner an der Seite der Studierenden und ein deutlicher Vorsprung am Ende des Studiums gegenüber all denen, die Maschinenbau, Elektrotechnik und
Betriebswirtschaft in ihrem Studium fast nur in der Theorie kennengelernt haben. Für Dr. Arno Roth als Vertreter des CompetenceCenter Duale Hochschulstudien,
in dem sich 780 Partnerunternehmen organisieren, bietet das Duale Studium viele Vorteile. Und die sehr guten Rankingeinstufungen von Studierenden der
TH Mittelhessen sei
ein deutliches Zeichen einer erfolgreichen Wissensvermittlung.
„Sie haben einen guten Standort in einer dynamischen Region ausgewählt“, begrüßte Helmut Jung als Erster Kreisbeigeordneter die neuen Studierenden, denen
auch die besondere Aufgabe zukomme, den noch jungen Campus weiterzuentwickeln. Die Dynamik der technischen Entwicklung biete jungen Menschen viele
Chancen. Jung forderte die 15 jungen Männer und eine Frau dazu auf, diese Chancen zu nutzen und sich aktiv in die Entwicklungen mit einzubringen. Eine
klare Orientierung würden alle, die sich für ein Duales Studium entscheiden, auf jeden Fall mitbringen.
Für Ulrich Aumüller, Leiter der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Grundstücksverkehr im Limburger Rathaus, gilt es das Ziel weiter zu verfolgen,
an dem Campus Limburg einmal 100 Studierende gleichzeitig auf den künftigen Einsatz in den Unternehmen vorzubereiten. Es sei ein wichtiges Ziel der
Stadt, mit ihrem Engagement für den Aufbau und den Betrieb der THM-Außenstelle dafür Sorge zu tragen, den Nachwuchs in der Region zu halten, damit
den Unternehmen auch sehr gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. Nach Angaben von Aumüller verfügt der Campus-Standort Limburg auf jeden
Fall über Erweiterungsmöglichkeiten, um sein Lehrangebot auszuweiten.
Die Außenstelle der THM in Limburg startete im vergangenen Herbst ihren Lehrbetrieb mit elf Studierenden und den zwei Bachelor-Studiengängen Betriebswirtschaft
und Ingenieurwesen Maschinenbau. Mit dem neuen Wintersemester sind es nun 16 Studierende und mit dem Ingenieurwesen Elektrotechnik ein Studiengang
mehr. In der Domstadt bietet die THM das StudiumPlus an, ein Duales Studium mit starkem
Praxisbezug, da die Studierenden stets in einem Unternehmen beschäftigt sind und dort auch praktische Erfahrungen sammeln.