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Neues Graduiertenkolleg im Gebiet Tumorbiologie bewilligt

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 3 min. Lesezeit

Prof. Dr. Elke Pogge von Strandmann ist Sprecherin des neuen Graduiertenkollegs. (Quelle: Gabriele Neumann)Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein Graduiertenkolleg (GRK) auf dem Gebiet der Tumorbiologie bewilligt. Sprecherin ist Prof. Dr. Elke Pogge
von Strandmann vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg (UMR). Das Graduiertenkolleg „Das inflammatorische Tumorsekretom: Vom grundlegenden
Verständnis zu neuen Therapien“ wird von 2020 bis 2024 mit einer Gesamtsumme von rund 3,9 Millionen Euro gefördert.

Das Tumorsekretom – das ist die Gesamtheit der Substanzen, die vom Tumorgewebe abgegeben werden – spielt eine wichtige Rolle für die Ausbildung von Krebs.
Die Zusammensetzung des Sekretoms und der Einfluss seiner Bestandteile auf Tumorzellen und das Immunsystem sind jedoch noch weitgehend ungeklärt. Die
beteiligen Forscherinnen und Forscher erwarten, dass ein besseres Verständnis des Tumorsekretoms durch die Entdeckung von sogenannten „Biomarkern“
zur frühen Diagnose von Tumorerkrankungen beiträgt und neue Therapieansätze eröffnen wird.

„Unser Ziel ist es, ein international wettbewerbsfähiges Forschungszentrum für die strukturierte Ausbildung herausragender Doktorandinnen und Doktoranden
in diesem Feld zu etablieren und so zum Ausbau eines international attraktiven Standorts für Tumorforschung in Marburg beizutragen“, sagt Prof. Dr.
Elke Pogge von Strandmann. Studierende der Naturwissenschaften und der Medizin sind Zielgruppen des Programms und sollen schon früh im Verlauf des
Studiums eingebunden werden. „Das neue Graduiertenzentrum ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Marburger Universitätsmedizin den weiten Bogen von
der Grundlagenforschung zur Entwicklung von Therapien spannt und sich erfolgreich für die exzellente Ausbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
einsetzt“, sagt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause.

Das Graduiertenkolleg konzentriert sich auf drei Tumorarten, die besonders vom Tumormikromilieu abhängig sind: Eierstockkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs
und die akute myeloische Leukämie. Diese Erkrankungen haben trotz intensiver Forschung oft noch sehr schlechte Heilungschancen. Eine frühe Diagnose
unter Nutzung des Sekretoms, dessen Bestandteile sich im Blut nachweisen lassen, ist daher besonders wichtig, um die Chancen für erfolgreiche Therapien
zu erhöhen.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von entzündlichen Prozessen, die zur Zusammensetzung des Sekretoms beitragen, das wiederum Prozesse wie die Metastasierung
und die Therapieresistenz beeinflusst. Darüber hinaus wird die Bedeutung des Therapie-induzierten Sekretoms nach Chemotherapie und den damit verbundenen
DNA-Schäden für die immunologische Tumorabwehr untersucht. Insgesamt soll das Graduiertenkolleg zur Ausbildung einer Generation von Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern beitragen, die sich sowohl mit grundlegenden wissenschaftlichen Fragen als auch mit klinischer Forschung befasst.