Wissenschaftsminister
Boris Rhein hat vor einigen Tagen den Startschuss für ein neues Stipendienprogramm für Hochschulgründer gegeben. Das „Hessen Ideen Stipendium“ soll
erstmals zum 1. April 2018 vergeben werden, am 1. November 2017 wird die Ausschreibung veröffentlicht. Es richtet sich an gründungsaffine Hochschulangehörige
und -absolventen, die sich in einer frühen Phase der Ausarbeitung einer Geschäftsidee befinden. Die Höhe des Stipendiums beläuft sich auf monatlich
2.000 Euro. Das Land Hessen unterstützt die Initiative mit rund 2,9 Millionen Euro bis 2020.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Der zukünftige Erfolg des Innovationsstandorts Hessen hängt auch davon ab, wie wir an den Hochschulen entstandene unternehmerische
Ideen nutzen. Darum ist es wichtig, den Gründergeist an den Hochschulen zu stärken. Mehr Studierende, junge Hochschulabsolventinnen und -absolventen
sollen die Möglichkeit haben, ihre eigene Unternehmensgründung vorzubereiten. Mit dem Stipendienprogramm wollen wir potentielle Gründer aus den hessischen
Hochschulen dazu motivieren, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, und sie konkret auf dem Weg von der unternehmerischen Idee zu einem überzeugenden
Geschäftskonzept unterstützen.“
Die Stipendiaten erhalten sechs Monate lang einen Zuschuss zum Lebensunterhalt. Sie durchlaufen parallel den „Ideen Akzelerator“, ein Coaching- und Qualifizierungsprogramm,
in dem sie fit für den Start in die Selbständigkeit gemacht werden. Am Ende des Programms haben die Stipendiaten idealerweise einen erfolgreichen Markteintritt
geschafft oder konnten Investoren oder andere Fördergeber für eine Anschlussfinanzierung gewinnen.
Das Stipendienprogramm läuft bis zum 31. Dezember 2020 und bietet Unterstützung für über 50 Gründungsvorhaben und über 120 angehende Hochschulgründer.
Die Teilnehmer des Programms werden in einem Wettbewerb in insgesamt fünf Staffeln ausgewählt. Je Gründerteam können höchstens drei Personen gefördert
werden. Die Gründung darf noch nicht erfolgt sein. Die Ausschreibung zum ersten Programmdurchlauf wird am 1. November 2017 veröffentlicht, Stipendienbeginn
ist der 1. April 2018. In einer Pilotphase sollen 2018 erstmals bis zu 14 Stipendien vergeben werden, in den Folgejahren je etwa 20 Stipendien.
Mitwirken sollen alle Hochschulen des Landes. Die Universität Kassel koordiniert das Programm; ihr wurde 2013 vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) als
einer von drei Hochschulen bundesweit die Auszeichnung „EXIST-Gründerhochschule“ verliehen. Ihr zur Seite steht die TU Darmstadt, ebenfalls eine vom
BMWi geförderte Gründerhochschule mit hoher Kompetenz für wissens- und technologiebasierte Gründungen.
„Das Stipendium soll nicht nur ein Hochschulnetzwerk sein. Wir wollen auch die hessische Wirtschaft einbeziehen, um die Stipendiaten und Stipendiatinnen
vom Austausch mit der Praxis profitieren zu lassen“, ergänzt Wissenschaftsminister Boris Rhein.
Das „Hessen Ideen Stipendium“ ist Teil von „Hessen Ideen“, einer Initiative des Landes Hessen,
der hessischen Hochschulen und hessischer Unternehmen. Sie soll unternehmerische Ideen an den Hochschulen entdecken und fördern. An der diesjährigen
Wettbewerbsrunde des Hochschulgründerwettbewerbs „Hessen Ideen“ beteiligen sich neun hessische Hochschulen mit insgesamt 24 Gründungsideen. Am Online-Voting,
bei dem bis zum 18. September jeder die Ideen online bewerten und für seine Favoriten abstimmen konnte, haben sich über 5.000 Personen beteiligt.
„Es ist erklärtes Ziel der Hessischen Landesregierung, dass Ideen aus den hessischen Hochschulen verstärkt den Weg in die Anwendung gehen und davon auch
wirtschaftliche Impulse ausgehen. Dafür wollen wir die Voraussetzungen schaffen und dazu beitragen, dass Impulse aus der Forschung die Welt von morgen
gestalten helfen. Wenn Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten, entstehen gesellschaftlicher Fortschritt, Innovationen und hochqualifizierte
Arbeitsplätze. Ich bin gespannt, welche Ideen wir mit Hilfe des Ideenstipendiums in den kommenden Jahren auf einen erfolgreichen Weg bringen können“,
so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.