Wie kann ich mich in Zeiten von Online-Bewerbungen wirkungsvoll im Internet präsentieren? Mit dieser Frage haben sich 15 Schülerinnen und
Schülern der Jahrgangsstufe 9 der Sophie-von-Brabant-Schule beschäftigt
und an fünf Tagen Internetseiten entwickelt, die sie nun als Teil ihrer Bewerbungen für ein Praktikum oder die Berufsausbildung verwenden können. Bei
der Präsentation am Tag der Offenen Tür am Samstag in der Willi-Mock-Straße überzeugten die Internetauftritte auch Bürgermeister Dr. Franz Kahle.
„Online-Schritte zu Praktikum und Beruf“ lautet der Titel des Projektes, das im Rahmen einer Kooperation von Sophie-von-Brabant-Schule
und Jugendbildungswerk der Universitätsstadt Marburg entstanden ist und im Rahmen der Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung (BOM) zusätzlich von der Arbeitsagentur Marburg finanziert wird. Das Projekt ist als Baustein in das Konzept der Sophie-von-Brabant-Schule im Bereich der beruflichen Orientierung eingebettet. Die
Gruppe arbeitete unter Anleitung der Lehrerin Jeannette Wasser-Kretschmer sowie Jugendbildungsreferentin Anne Gladigau und den Teamern des Jugendbildungswerks
Christopher Daut, Ananda Schader und Patrick Scheuermann.
Bürgermeister Kahle, der auch die Grüße der verhinderten Schuldezernentin und Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach überbrachte, betonte, dass das Projekt nun
schon zum wiederholten Mal erfolgreich durchgeführt wurde. Sicher sei es so, dass sich die junge Generation leichter im Umgang mit dem Computer und
sozialen Netzwerken tue, als Ältere. Trotzdem heiße das nicht, dass derartige Alltagsfähigkeiten auch für die berufliche Zukunft ausreichten, sagte
er, deshalb sei das Projekt so wichtig. Medienkompetenz werde heute in fast allen Berufsfeldern gefordert, hob er hervor, auch die
Hausmeister in der Stadtverwaltung seien da beispielsweise gefordert.
In Zeiten von Facebook, Twitter und Co. sind Schlagworte wie Medienkompetenz, Datenschutz, Privatsphäre und Urheberrecht in aller Munde.
Das Projekt „Online“ trägt dazu bei, jungen Menschen diese abstrakten Begriffe etwas näher zu bringen, sie zu sensibilisieren und gemeinsam mit ihnen
eine Haltung dazu zu entwickeln. In diesem Zusammenhang setzten sich die Schülerinnen und Schüler auch mit dem Unterschied der selbst erstellten Bewerbungshomepages
und einem persönlichen Profil etwa bei Facebook auseinander. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass zukünftige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
verstärkt in sozialen Netzwerken nach persönlichen Informationen ihrer Bewerberinnen und Bewerber suchen.
Gerhard Wenz von der Berufsberatung der Arbeitsagentur betonte es sei wichtig, sich bereits während der Schulzeit Gedanken über die zukünftige Berufswahl
zu machen, wobei eine Berufsberaterin an der Schule immer für Gespräche zur Verfügung steht. Auch die Erstellung der Homepages habe einen guten Beitrag
geleistet, befand er. Die entstandenen Webseiten können die Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz bei
zukünftigen Arbeitgebern nutzen. Dank des einfach zu bedienenden Baukasten-Systems sind sie in der Lage die Seiten eigenständig weiterzuführen und
zum Beispiel ihren Lebenslauf immer aktuell zu halten.
Schulleiter Thomas Hesse und Klaus Schäfer zeigten sich begeistert von der Professionalität der entstandenen Internetseiten. Und Bürgermeister Kahle betonte
abschließend, die Arbeit der vergangenen Woche habe den Schülerinnen und Schülern sicher „ein klein wenig den Weg in die Berufswelt geebnet“.
Die Bewerbungshomepages der Jugendlichen aus dem praxisorientierten und dem mittleren Bildungsgang können ab sofort hier eingesehen werden.