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Optikindustrie Wetzlar trifft Laserforschung Prag

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 4 min. Lesezeit

Freuen sich über Forschungsförderung für die Optikregion Wetzlar: v.l. Ralf  Niggemann, André Noack, Rainer Dietrich, Thorsten Kortemeier und Harald Semler. Foto: Stadt WetzlarDas Industrienetzwerk für Optik,
Mechanik und Elektronik „Wetzlar Network“ ist in das Förderprogramm „Internationalisierung von Spitzenclustern“
des Bundesforschungsministeriums aufgenommen worden und kann in den nächsten fünf Jahren mit bis zu vier Millionen Euro an Fördermitteln rechnen. Gefördert
wird die internationale Zusammenarbeit der optischen Industrie in der Region Wetzlar mit dem Laserforschungszentrum „Eli“ in Prag.

Die Idee: Mithilfe der wissenschaftlichen Laserforschung aus Prag sollen industrielle Produkte in Wetzlar hergestellt werden. Elf deutsche Cluster wurden
in das Programm aufgenommen, das Wetzlarer Cluster als einziges aus Hessen. Dies erläuterten jetzt Vorstandsmitglieder des „Wetzlar Network“ und Wetzlars
Bürgermeister Harald Semler (FW), der auch für die Wirtschaftsförderung zuständig ist. Technologie-Berater André Noack, der dem Vorstand des Netzwerkes
angehört und den Förderantrag ausgearbeitet hat, berichtete, in einer 18-monatigen Konzeptphase sollen zunächst Projekte zwischen Wetzlar und Prag
konkretisiert, in den folgenden dreieinhalb Jahren dann Produkte bis zur Marktreife entwickelt werden. Als Beispiel nannte Noack die „adaptive Optik“,
ein Verfahren, bei dem man die Eintrübung der Sicht von Ferngläsern bei sehr großen Entfernungen – das sogenannte Luftflimmern – ausschalten kann.

Die Lasertechnik sei ein dynamischer Markt, so Noack, der im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 16 Prozent erzielt habe. Er rechnet damit, dass etwa drei
Projekte verwirklicht werden können. Die beteiligten heimischen Unternehmen bekämen dadurch Zugang zur High-Tech-Laserphysik, die bisher nur im Ausland
verfügbar ist. Der Kontakt zwischen Wetzlar und „Eli“ sei über den Forscher Stefan Borneis vom Darmstädter GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung
zustande gekommen. Am Ende dieses Prozesses stünden bei erfolgreichem Verlauf Wertschöpfung und Arbeitsplätze für die Region Wetzlar,
ergänzt Wirtschaftsförderer Rainer Dietrich von der Stadt Wetzlar.

Der Vorsitzende des „Wetzlar Network“, Minox-Geschäftsführer Thorsten Kortemeier, sagte, die Aufnahme in das Förderprogramm sei ein weiterer Meilenstein
für das Optikcluster Wetzlar und insbesondere eine Chance für die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Wirtschaftsdezernent Semler sieht die
Forschungsförderung aus Berlin als Bestätigung für die bisherige Arbeit des Industrienetzwerkes, das mit der Fachmesse „W 3 Fair“ und der Anbahnung einer Optik-Professur bereits erfolgreiche Aktivitäten entfaltet habe: „Unsere Wirtschaftsförderung
zahlt sich aus.“ Wetzlar-Network- Geschäftsführer Ralf Niggemann sieht die Optikregion Wetzlar auf der Erfolgsspur. Erst 2010 gegründet, erweitere
das Industrienetzwerk nun sein Tätigkeitsfeld um die internationale Projektarbeit. Auch für das geplante Optikzentrum in der Wetzlarer Spilburg mit
der Optik-Professur erwartet Niggemann einen Schub.