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Peter Becker-Preis für Friedens- und Konfliktforschung verliehen

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 3 min. Lesezeit

Peter Becker-Preis, Foto: Philipps-Universität Marburg | Christian Stein testDie Philipps-Universität Marburg verlieh am 11. Dezember 2015 zum sechsten Mal den Peter Becker-Preis. Mit 10.000 Euro dotiert und
gestiftet von dem Marburger Anwalt Dr. Peter Becker werden alle zwei Jahre Forschungsleistungen und Projekte ausgezeichnet, die die wissenschaftliche
Erkenntnis über die Entstehung, den Verlauf und die Bearbeitung von Konflikten voranbringen und so zu Konfliktregelungen beitragen.
Der Preis wurde in diesem Jahr geteilt verliehen und ging an die Refugee Law Clinic Gießen und Dr. Natasha Gill von der ETH Zürich. Ein Sonderpreis wurde außerdem an das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) überreicht. 

Die Refugee Law Clinic ist ein Ausbildungsprojekt der Justus-Liebig-Universität Gießen, das Studierende sowohl theoretisch als auch praktisch
im Asyl- und Flüchtlingsrecht ausbildet. So können Studierende im Laufe der Ausbildung bereits praktische Erfahrungen sammeln und ihr gelerntes Wissen
anwenden. Gleichzeitig werden sie befähigt, während ihres Studiums bereits ehrenamtliche Asylverfahrensberatung zu leisten. „Die RLC bringt jedes Jahr
über zehn Spezialisten für Aufenthalts- und Flüchtlingsrecht hervor. Ich bin stolz, solch wunderbare Nachwuchs-Kolleginnen und Kollegen zu haben“,
freute sich Laudator Rechtsanwalt Otto Jäckel, Vorsitzender der IALANA Deutschland, einer internationalen Organisation von Juristinnen und Juristen,
die sich für gewaltfreie Konfliktlösungen engagieren. 

Dr. Natasha Gill erhielt den Preis für ihr Buch „Inside the Box“, in welchem die Mediationsmethode der „Integrativen Simulation“ beschrieben
und analysiert wird. Dr. Simon Mason von der ETH Zürich erläuterte die Besonderheit dieser Methode: „Die von Natasha Gill über 20 Jahre entwickelten
und angewandten Verhandlungstechniken ermöglichen den Teilnehmern, Konfliktdynamiken sehr genau zu verstehen.“ Außerdem betonte er, dass dringend mehr
innovative Verhandlungsmethoden wie die von Natasha Gill notwendig seien, da in den letzten zwanzig Jahren nur weniger als die Hälfte der gewaltsamen
Konflikte durch Verhandlungen gelöst werden konnten. 

Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) veröffentlicht seit 1992 jährlich sein Konfliktbarometer, welches
Informationen über die Entstehung, den Verlauf und die Beilegung inner- und zwischenstaatlicher politischer Konflikte präsentiert und so zum Verständnis
des globalen Konfliktgeschehens beiträgt.