Mit dem Deutschlandstipendium zeichnet die Phillips-Universität Marburg jeweils zum Wintersemester besonders engagierte und leistungsstarke Studierende aus. Unternehmen, Stiftungen und Vereine aus der Region finanzieren
derzeit gemeinsam mit dem Bund 34 Stipendien. „Angesichts der Größe der Universität und der Menge an vielversprechenden Bewerbungen wüschen wir uns
viel mehr“, sagt Prof. Dr. Evelyn Korn.
Die Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Philipps-Universität erklärt: „Darum appellieren wir an alle Freunde der Universität und Menschen, die
kluge Köpfe bei ihrer Ausbildung unterstützen möchten, sich mit Spenden an unserem neu aufgelegten Stipendienfonds zu beteiligen.“ Alle Spenden
ab 50 Euro fließen in diesem Fonds zusammen. Der Bund verdoppelt den Spendeneinsatz. Sobald 1.800 Euro zusammenkommen, kann eine Studentin oder ein
Student für ein Jahr mit einer monatlichen Stipendienrate von 300 Euro unterstützt werden. Die Aktion läuft ab sofort und soll zusätzliche Stipendien
für Studierende aller Fachrichtungen ermöglichen. Eine unabhängige Jury berücksichtigt bei der Stipendienvergabe nicht nur erstklassige Noten, sondern
auch gesellschaftliches Engagement, besondere persönliche Leistungen und die soziale und familiäre Situation.
Akademische Spitzenleistungen und soziales Engagement
Wie das Deutschlandstipendium besonders talentierte und engagierte Studierende fördert, zeigt das Beispiel von Samuel Goll: Der 23-jährige Student der
Biologie, der in seiner frühen Kindheit bereits eine Leukämieerkrankung überwinden musste, wuchs in Indien und Malaysia auf. Nach einem Einser-Abitur
an der Deutschen Schule Kuala Lumpur und einem einjährigen Freiwilligendienst in Nordindien begann er 2016 sein Biologiestudium mit Schwerpunkt Molekularbiologie
in Marburg. Aktuell schreibt er seine Bachelorarbeit über die Regulation der Chromosomenreplikation in Vibrio cholerae, dem bakteriellen Erreger
der Cholera. Und er zählt zur Spitzengruppe seines Jahrgangs. Er lebt in einem Dorf nahe Marburg bei seinem pflegebedürftigen Großvater und unterstützt
diesen in seinem Alltag. Daneben arbeitet er in der Betreuung Geflüchteter. „Das Deutschlandstipendium schenkt mir die finanzielle und zeitliche Freiheit,
mich neben meiner akademischen Ausbildung gesellschaftlich einzubringen. Dieses Privileg schätze ich sehr“, sagt Goll.
Das Deutschlandstipendium ist die größte öffentlich-private Bildungspartnerschaft Deutschlands. Es aktiviert zusätzliche Mittel für vielversprechende Talente
unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Deutschlandstipendien werden zur einen Hälfte von privaten Förderern und zur anderen Hälfte vom Bund getragen.
Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen spenden pro Stipendium 1.800 Euro. Der Bund verdoppelt diesen Betrag. Ein Jahresstipendium beträgt 3.600
Euro. Somit erhalten Stipendiaten eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 300 Euro monatlich für ein Jahr.
Bundesweit beteiligen sich heute über 90 Prozent aller Universitäten und Hochschulen an dem 2011 erstmals vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) aufgelegten Programm. Im Jahr 2018 wurden bundesweit mehr als 27.200 Stipendiatinnen und Stipendiaten mit einem Deutschlandstipendium gefördert.
Spenden in den Fonds für das Deutschlandstipendium sind steuerlich absetzbar.
Mehr zu dem Projekt Deutschland Stipendium wir sind dabei! unter: https://www.uni-marburg.de/de/universitaet/profil/fundraising/ds.