Noch in diesem Jahr sollen Jugendliche in der neuen Produktionsschule in Laubach zur Schule gehen können. Dazu hat der Landkreis Gießen nun einen Pachtvertrag mit der Stadt Laubach unterzeichnet. Denn das zukünftige Schulgebäude ist eine ehemalige Unterkunft für Geflüchtete und steht auf städtischem Gebiet.
„Hier können in Zukunft Jugendliche, die ihre Stärken in der Praxis haben und den regulären Schulunterricht aus verschiedenen Gründen nicht bewältigen können, einen Weg zurück in die Schule finden“, erklärt Schul- und Baudezernentin Dr. Christiane Schmahl. In der Produktionsschule lernen die Jugendlichen beispielsweise rechnen und schreiben, indem sie Aufträge im Bereich des Landschafts- und Gartenbaus sowie im Bereich der Hauswirtschaft annehmen und ausführen. Gelernt wird anhand von Arbeitsaufgaben. „Zurzeit rechnen wir damit, dass hier etwa 20 Schüler*innen lernen und arbeiten – und wenn es gut läuft – einen Berufsorientierenden Abschluss (BO) oder Hauptschulabschluss erwerben können“, sagt Schmahl.
Bei der Produktionsschule in Laubach handelt es sich um eine Kooperation des Kreises mit dem Staatlichen Schulamt. Sie wird als Außenstelle der Anna-Freud-Schule (AFS) in Lich geführt. Weiterer Kooperationspartner ist die Willy-Brandt-Schule (WBS), die Berufsschule des Landkreises Gießen. Das Lehrangebot der Schule wird durch Lehrkräfte der WBS, der AFS und von allgemeinbildenden Schulen entwickelt. Vorbild für die Laubacher Produktionsschule ist die 2005 gegründete und bisher kreisweit einzige Produktionsschule in Heuchelheim.
Damit bereits dieses Jahr Schüler*innen an der Schule lernen können, baut nun als nächstes der Fachdienst Bauen des Landkreises Gießen die ehemalige Unterkunft für Geflüchtete um. Dazu werden die vorhandenen Räume teilweise zur Nutzung als Unterrichts- und Werkräume vergrößert. Auch ist der Einbau einer Lehrküche mit entsprechendem Lager und Spülbereich vorgesehen. Der Sanitärbereich wird umgebaut und erhält ein barrierefreies WC-Modul sowie eine Dusche. Sämtliche Räume werden so ausgestattet, dass sie als Unterrichtsräume genutzt werden können. Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf etwa 350.000 Euro. Hinzu kommt der jährliche Pachtzins von 400 Euro und Betriebskosten von1000 Euro.