Welche Rolle spielt zeitgenössische Literatur in der arabischen Welt – in einer Region, die in einer Spirale der Gewalt gefangen scheint?
Mit diesem Thema setzt Prof. Dr. Friederike Pannewick, Philipps-Universität Marburg, am 18. Juni die Ringvorlesung des Präsidenten
„Der Islam und die islamische Theologie in Zeiten der Radikalisierung“ fort. Ihr Vortrag in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) trägt den Titel „Blut und Tinte – die Ästhetik des gewaltsamen Opfers in der arabischen Kunst“.
In der von blutigen Konflikten gezeichneten arabischen Literatur ist die Figur der Kreuzigung sehr verbreitet: Christus am Kreuz, eine Erlöserfigur, umgeben
von Horrorszenarien der Gewalt und Angst – haben wir es hier mit religiöser Sinnstiftung zu tun oder eher mit revolutionärer Mobilisierung in Zeiten
der Radikalisierung? Was bedeutet es, wenn in muslimisch geprägten Gesellschaften christliche Symbolik in einem neuen ästhetischen Kontext verwendet
wird?
Prof. Dr. Friederike Pannewick ist seit 2007 Professorin für moderne arabische Literatur am Centrum für Nah- und Mittelost Studien (CNMS) der Philipps-Universität
Marburg, wo sie mit Mitteln des Gottfried Wilhelm Leibniz Preises, den sie im Jahr 2012 von der DFG verliehen bekommen hat, eine Forschergruppe zum
Thema „Denkfiguren | Wendepunkte. Kulturelle Praktiken und sozialer Wandel in der arabischen Welt“ leitet. Zudem wurde sie 2015 im Rahmen des Mittelhessenabends
im Hessischen Landtag in Wiesbaden vom Regionalmanagement Mittelhessen zur Mittelhessen-Botschafterin ernannt. Im Fokus der Ringvorlesung steht in
diesem Wintersemester ein aktueller und brisanter Themenkomplex: „Der Islam und die islamische Theologie in Zeiten der Radikalisierung“ lautet der
Titel der Reihe. Für die wissenschaftliche Koordination hat JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee Prof. Dr. Yasar Sarikaya von der Professur für
Islamische Theologie und ihre Didaktik gewonnen.
Die Ringvorlesung des Präsidenten wendet sich gleichermaßen an ein universitäres Publikum und an die Öffentlichkeit in Stadt und Region. Alle Vorträge
finden statt in der Aula im Universitätshauptgebäude (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen). Bis auf den letzten Vortrag beginnen alle Veranstaltungen um
19.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Termin
18. Januar 2016, 19.15 Uhr
Prof. Dr. Friederike Pannewick
„Blut und Tinte – Die Ästhetik des gewaltsamen Opfers in der arabischen Kunst“
Ort: Aula im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen
Weitere Informationen: www.uni-giessen.de/ringvorlesung