„Regierungspräsidium
Gießen: Moderner Dienstleister für Bürger, Wirtschaft und Region“ – unter diesem Motto hat Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich am 21. Juni 2016
mit der Vollversammlung der IHK Limburg diskutiert. Schwerpunkte waren die Bündelungsfunktion
der Behörde, ihre Leistungen für Unternehmen sowie aktuelle Themen der regionalen Wirtschaft. „Das Regierungspräsidium Gießen ist eine Behörde, die
sich durch ihre Bündelungsfunktion auszeichnet. Den Bürgern und der Wirtschaft in der Region Mittelhessen bietet sie Problemlösungen aus einer Hand“,
fasste Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich die Aufgaben der Verwaltungseinrichtung zusammen, die er seit dem 3. Oktober 2015 leitet.
So seien in der Landesmittelbehörde Aufgaben aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammengefasst, von denen viele in engem Zusammenhang stünden und eine
ressortübergreifende Koordinierung erforderten. Die heimische Wirtschaft profitiere von dieser Bündelungsfunktion, wenn Unternehmen, auch bei komplexen
Genehmigungsverfahren zu etwa Infrastruktur- und Investitionsvorhaben, Beratung und Entscheidung unter einem Dach durch einen einzigen für sie zuständigen
Ansprechpartner erhalten. Im Weiteren hob der in Waldbrunn-Fussingen wohnende Regierungspräsident hervor, dass die Region Mittelhessen gut aufgestellt
sei. Sie verfüge über eine hohe Bildungsdichte sowie eine Vielzahl interessanter Unternehmen und Arbeitsplätze mit Kontakten nach Norden und Süden,
ohne die auch im angrenzenden Rhein-Main- Gebiet vieles nicht funktionieren würde. Dies sei jedoch noch zu wenig bekannt. Zugleich gebe es in Mittelhessen
keine historisch gewachsenen Strukturen sowie gemeinsame geschichtliche Tradition. Man müsse daher mehr über die Stärken der Region reden.
Das Regionalmanagement vertrete vor diesem Hintergrund die Interessen Mittelhessens im Wettbewerb mit anderen Regionen. Eine Umbenennung seiner Behörde
in „Regierungspräsidium Mittelhessen“ bewertete Dr. Ullrich auf Nachfrage als schwer umsetzbar, da sich die Namen der Regierungspräsidien aus den Verwaltungsstandorten
ableiten würden. Zur Verkehrsinfrastruktur kam aus den Reihen der Vollversammlung die Bekräftigung, dass das Regierungspräsidium bei der Umsetzung
von umstrittenen Projekten im regionalen Interesse koordinierend eingreifen solle, wie in der Vergangenheit geschehen etwa bei der Planung für den
Ausbau der B 49 oder der Ortsumgehung Elz. Dr. Ullrich erklärte, er sei bei Verkehrsprojekten ein Verfechter der „Salami-Taktik“. Es sei besser, kleine
realisierbare Abschnitte stückweise umzusetzen, als auf den „großen Wurf“ zu warten.
Zum Thema „interkommunale Zusammenarbeit“ führte der Regierungspräsident abschließend aus, dass er diese befürworte – sowohl mit Blick auf sinkende Kosten
als auch auf steigende Effizienz. Zudem seien Leistungen auch durch private Anbieter möglich. Jedoch müssten die Kommunen entsprechendes Wissen auch
in der eigenen Verwaltung erhalten, nicht zuletzt deshalb, um gegenüber Anbietern aus der Wirtschaft als kompetenter Auftraggeber agieren zu können.