In der Reihe „Verantwortung Zukunft“ behandelte die letzte Vorlesung des Sommersemesters an der
TH Mittelhessen in Friedberg das Thema „Auswirkungen der Digitalisierung“.
Nachdem THM-Vizepräsidentin Prof. Dr. Katja Specht das Auditorium begrüßt hatte, stellten Kim-Malin Winterhoff und Jonas Thorn von der Volksbank Mittelhessen
ihr Projekt „Die Netzwerker“ vor. Es ist für studentische Anliegen offen, will unter anderem Jobs, Praktika oder Wohnungen vermitteln, hat aber auch
zum Ziel, Unterstützung zum Beispiel bei Existenzgründungen zu leisten.
Im folgenden Vortrag sprach Prof. Dr. Gerrit Sames vom Fachbereich Wirtschaft der THM über „Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand“. Am Beispiel von Unternehmen,
die Taxifahrten vermitteln, ohne eigene Fahrzeuge zu besitzen, oder ohne eigene Betten Übernachtungen anbieten, machte er aktuelle Trends und das ökonomische
Potenzial von Online-Plattformen deutlich. Er resümierte, um den Übergang in eine globale digitalisierte Wirtschaft zu schaffen, seien Großbetriebe
und ebenso Mittelständler gefordert, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Dabei gelte es auch, bisher bewährte Geschäftsmodelle zur Disposition
zu stellen.
Dem Thema „Digitalisierung und Jobs“ wandte sich anschließend Prof. Dr. Daniel Piazolo vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen zu. Er erläuterte, Industrie
4.0 führe dazu, dass auch qualifiziertere Tätigkeiten, deren Routineabläufe
als Algorithmus abbildbar sind, von Systemen der Künstlichen Intelligenz oder Robotern ausgeführt werden können. An der Immobilienbranche zeigte er
exemplarisch gefährdete Berufe auf. Noch sei allerdings unklar, ob die Digitalisierung gesamtwirtschaftlich zum Jobkiller oder Jobmotor werde.
Vor diesem Hintergrund betonte der Referent die Bedeutung einer
fundierten Aus- und Weiterbildung.
In der anschließenden Diskussionsrunde ging es auch um die Frage, wie man das Studium stärker an den Herausforderungen durch die Digitalisierung ausrichten
kann. Die Vorlesungsreihe wird im kommenden Wintersemester fortgesetzt.
