Frau M. ist in Vollzeit berufstätig. Sie ist Mitte fünfzig, verheiratet
und die Kinder sind aus dem „Gröbsten“ heraus. Sie wohnt im Nachbarort ihrer hochbetagten Eltern. Ihre Mutter hat Pflegestufe 2 und ist demenziell
erkrankt. Die Tochter steht kurz nach fünf Uhr auf, macht das Frühstück für die Eltern, unterstützt beim Waschen und Ankleiden der Mutter und bereitet
die Versorgung für die Zeit ihrer Abwesenheit vor. Abends kümmert sie sich um die Wäsche, Behördenangelegenheiten und vieles mehr. Aber auch nachts
kommt sie oft nicht zu Ruhe. Ist die Mutter unruhig, ruft ihr Vater sie an und fragt nach Rat. Und in der spärlichen Freizeit erledigt sie Einkäufe
und begleitet die Mutter zu Arztbesuchen.
Wie lange wird das gutgehen?
Die Bevölkerungspyramide in Deutschland steht auf dem Kopf: Einer immer älter werdenden Generation stehen immer weniger Beschäftigte gegenüber. Daneben
fordert das wachsende Pflegebedürfnis alter und hochbetagter Menschen zum Handeln auf.
Viele Beschäftigte kümmern sich bereits heute um ihre hilfe- und pflegebedürftigen Familienmitglieder. In der Zukunft wird deren Anteil noch drastisch
steigen, denn als pflegende Angehörige sind sie ein unverzichtbarer Pfeiler in der Versorgung ihrer Eltern – so die Aussagen der Politik.
Berufstätigkeit und familiäre Pflege unter einen Hut zu bekommen, ist keine leichte Aufgabe. Ist die Belastung zu groß, kann es im Betrieb zu Leistungseinschränkungen
und krankheitsbedingten Fehlzeiten bis hin zur Kündigung kommen.
Um qualifizierte, motivierte und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu halten, müssen sich Unternehmen diesen Herausforderungen
stellen.
Mit einer pflegegerechten Personalpolitik unterstützen Unternehmen ihre Beschäftigten und erhalten damit ihre Leistungsfähigkeit und Motivation. Aufgeklärte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen die Anforderungen im beruflichen und familiären Bereich in Einklang und beugen damit einer Überforderung vor.
Die Beratungs-und Koordinierungsstelle für ältere und pflegebedürftige Menschen in der Stadt und im Landkreis Gießen (Abk.: BeKo, www.beko-giessen.de)
bietet ab September 2015 eine Schulung für Beschäftigte an. In einem ersten Schritt werden in 4 Schulungsterminen Inhalte vermittelt zuersten Maßnahmen,
wenn Pflege plötzlich auftritt, zu den Leistungen der Pflegeversicherung, Entlastungmöglichkeiten für pflegende Angehörige, Vorsorgemaßnahmen durch
Vollmacht und Verfügung sowie Tipps für Bewältigung des Pflegealltags.
Darüber hinaus präsentiert die BeKo in den Unternehmen kostenfrei aktuelle Daten, zu erwartende gesellschaftliche Entwicklungen sowie Lösungsansätze für
Unternehmen.
Bei Interesse wenden Sie sich an: BeKo, Andrea Kramer, Kleine Mühlgasse 8, 35390 Gießen. Tel.: 0641/9790090, Email: seniorenberatung.kramer@beko-giessen.de oder über www.beko-giessen.de.