Die Nachfrage nach Arbeitskräften war auch im Jahr 2018 ungebrochen hoch. Mehr als ein Drittel der befragten
Betriebe verzeichnete im ersten Halbjahr 2018 Neueinstellungen, wie das IAB-Betriebspanel zur Personalsituation ermittelt hat. Dabei entfielen über
die Hälfte (54 Prozent) der insgesamt 216.000 Neueinstellungen auf qualifizierte Stellen. Ein Viertel der einstellenden Betriebe konnte auf diesem
Weg seinen Personalbedarf vollständig decken, weitere zehn Prozent hätten gerne weitere Beschäftigte eingestellt. Unbesetzt blieben überwiegend qualifizierte
Stellen, die einen Berufs- oder einen Hochschulabschluss voraussetzen.
Neben Vollzeitjobs hat sich Beschäftigung in Teilzeit als festes Format etabliert. Durchschnittlich vier von fünf Betrieben ermöglichten im Jahr 2018 Teilzeitarbeitsverhältnisse.
Durch das seit dem 1. Januar 2019 geltende Rückkehrrecht von befristeter Teilzeit auf die vorherige Arbeitszeit ist zu erwarten, dass zukünftig noch
mehr Beschäftigte zumindest zeitweise in Teilzeit tätig sein werden. Frauen waren deutlich häufiger in Teilzeit vertreten als Männer. Ebenfalls häufiger
als Männer waren Frauen zudem befristet beschäftigt, wenngleich hier der Unterschied zwischen den Geschlechtern nicht ganz so stark ausfiel.
Sieben Prozent der Betriebe gaben an, dass bei ihnen Geflüchtete beschäftigt sind bzw. waren. Bei Berücksichtigung aller Beschäftigungsverhältnisse, also
auch Praktikantinnen und Praktikanten, Auszubildende oder Aushilfen, hat sich ihre Anzahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Die große Mehrheit der
Betriebe, die Geflüchtete beschäftigen oder beschäftigt hatten, hat hierbei positive Erfahrungen gemacht und würde wieder Geflüchtete einstellen.
Trotz bestehender Arbeitskräftenachfrage halten Betriebe an Befristungen fest. Zu Befristungen kam es 2018 in 17 Prozent der hessischen Betriebe, was dem
langjährigen Durchschnitt entspricht. Befristete Beschäftigungen konzentrierten sich hauptsächlich auf den Dienstleistungssektor. Fast zwei Drittel
aller befristet Beschäftigten waren in den wirtschaftsnahen und wissenschaftlichen Dienstleistungen sowie den Sonstigen Dienstleistungen tätig. In
beiden Wirtschaftszweigen lag der Anteil befristet Beschäftigter zudem etwas über der durchschnittlichen Befristungsquote von sieben Prozent.
Rund 200.000 Arbeitskräfte verließen im ersten Halbjahr 2018 ihren Betrieb. Das entspricht rund sechs Prozent aller Beschäftigten in Hessen. Gute Jobaussichten
bei positiver konjunktureller Entwicklung und hoher Nachfrage nach Arbeitskräften wirkten sich vor allem auf die Wechselbereitschaft der Beschäftigten
aus. Am häufigsten kam es folglich zu Kündigungen seitens der Beschäftigten. Ihr Anteil an allen Kündigungen betrug 41 Prozent. Im ersten Halbjahr
2018 wurde ein Viertel der Kündigungen durch die Betriebe ausgesprochen. Weitere acht Prozent der beendeten Arbeitsverhältnisse waren auf das Ende
einer Befristung zurück zu führen. Mit dem Eintritt in den Ruhestand erklärten sich sieben Prozent der Personalabgänge.