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Vier hessische Hochschulen sind neue „European Universities“

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 9 min. Lesezeit

Wiesbaden. Vier hessische Hochschulen hat die Europäische Kommission in Brüssel neu ausgewählt, in länderübergreifenden europäischen Hochschulnetzwerken ihr europäisches Profil zu stärken: Die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Philipps-Universität Marburg in einem Verbund sowie die Frankfurt University of Applied Sciences und die Hochschule Fulda erhalten Auszeichnungen und Förderzusagen für ihre Beteiligung an Europäischen Hochschulallianzen. Die Hochschule Darmstadt sowie die Technische Universität Darmstadt sind bereits an zwei weiteren European Universities beteiligt, so dass nun insgesamt sechs hessische Hochschulen an fünf Verbünden teilnehmen. Die European Universities Initiative (EUI) bündelt die Stärken und die Vielfalt von Forschung und Lehre in Europa in neuen Strukturen. Europaweit machen 430 Hochschulen mit.

„Die hessische Hochschullandschaft steht für intensive europäische Zusammenarbeit und internationale Forschungskontakte, was die heutige Nachricht aus Brüssel abermals bekräftigt: Europa lebt in Hessen, und Europa lebt ganz besonders an unseren Hochschulen“, kommentiert Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Die Förderung ist für die Hochschulen nicht nur eine Chance für tiefere Kooperation, sondern auch für weitere gemeinsame Anträge für spannende neue EU-Projekte. Dank der Förderzusage und der renommierten EU-Auszeichnung können die insgesamt sechs ausgewählten Hochschulen ihre Vorhaben in der internationalen Hochschul- und Forschungszusammenarbeit mit ausgewählten Partnerhochschulen voranbringen.“

Die Philipps-Universität Marburg und die Justus-Liebig-Universität Gießen sind mit ihrem Konzept zur Gründung einer „EU Peace“ University erfolgreich.

Die Allianz EUPeace erhält für die kommenden vier Jahre eine Förderung der Europäischen Kommission in Höhe von 14,4 Millionen Euro. Das Netzwerk, das die Philipps-Universität Marburg im engen Schulterschluss mit der benachbarten Justus-Liebig-Universität Gießen führt, ist damit eine von sieben neuen europäischen Hochschul-Allianzen, die von der Erasmus+ Initiative „European Universities – Development of new deep institutional transnational cooperation“ gefördert werden. Die Entscheidung wurde am 3. Juli 2023 bekannt gegeben.

Das Konsortium EUPeace – „European University for Peace, Justice, and Inclusive Societies“ besteht aus neun Universitäten und fördert Internationalisierung von Hochschulen unter der Prämisse der Stärkung von Frieden, Solidarität und Menschenrechten.

„Unsere Allianz zeichnet eine besondere Sensibilität für die Herausforderungen von Frieden, Gerechtigkeit und integrativen Gesellschaften aus, die sich aus dem jeweiligen nationalen Kontext und der institutionellen Entwicklung der Partnerinstitutionen ergibt. Wir freuen uns sehr, Teil dieser europäischen Initiative zu sein, und sind überzeugt davon, gemeinsam mit unseren Partner-Universitäten dazu beizutragen, eine neue Generation von Europäer*innen zusammenzubringen, die über Länder- und Fachgebietsgrenzen hinweg zusammenarbeiten und somit europäische Werte und Identität fördern“, erklärt Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Korn.

Das aus neun Universitäten bestehende Konsortium erstreckt sich geografisch von Madrid, Spanien (Comillas Universidad Pontificia) über Limoges, Frankreich (Université de Limoges), Gießen (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Marburg, Deutschland (Philipps-Universität Marburg), Pilsen, Tschechien (Západočeská univerzita v Plzni), Rende, Italien (Università della Calabria), Mostar, Bosnien und Herzegowina (Sveučilište u Mostaru) und Prishtina, Kosovo (Universiteti i Prishtinës) bis über die Grenzen des europäischen Kontinents hinaus nach Adana im Süden der Türkei (Çukurova Üniversitesi) und spiegelt die kulturelle und politische Vielfalt Europas. Die beteiligten Hochschulen befinden sich in Regionen mit einer großen internen Vielfalt und in Teilen auch mit einer noch jungen Konfliktgeschichte. Diese Vielfalt mit ihren Herausforderungen repräsentiert einen wichtigen Punkt des Netzwerks: die Achtung der Vielfalt und des Pluralismus als Kern der europäischen Werte.

Die EUPeace-Allianz verfolgt einen gesellschaftspolitischen Ansatz, der den Europäer*innen von morgen Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt, die zur Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und integrativen Gesellschaften in Europa und der Welt beitragen werden. Die Mitgliedshochschulen wollen unter Einbeziehung aller Disziplinen – von den Gesellschaftswissenschaften bis hin zu den Lebens- und Ingenieurswissenschaften – innovative Lehr- und Lernformate und gemeinsame Studiengänge entwickeln und in gemeinsamen Forschungs- und Outreach-Projekten aktuelle und künftige gesellschaftliche Herausforderungen angehen.

Die Allianz richtet sich an alle Hochschulmitglieder der beteiligten Universitäten – von Studierenden über Promovierende bis zu Professorinnen und Professoren sowie administrativ-technischem Personal.

Weitere Infos zu EUPeace finden Sie auf der Website der Allianz: www.eupeace.eu

Die Frankfurt University of Applied Sciences ist mit „Urban Research and Education Knowledge Alliance U!REKA SHIFT“ nun European University, zusammen mit sechs europäischen Partnerhochschulen und weiteren Partnern aus ganz Europa. U!REKA SHIFT (Sustainable Human Inclusive Future-proof Transition) steht für die Vision einer klimaneutralen Entwicklung in Europa.

Die Hochschule Fulda ist nun Neumitglied der Allianz E³UDRES² – die Abkürzung steht für „Engaged and Entrepreneurial European University as Driver for European Smart and Sustainable Regions“ und fördert die Entwicklung kleiner und mittlerer Städte und ihres ländlichen Umfelds zu intelligenten und nachhaltigen europäischen Regionen.

Die Hochschule Darmstadt wurde mit ihrer Allianz „EUt+“ erneut gefördert. Sie will als eine der ersten technologieorientierten European Universities die Kooperation in den Angewandten Wissenschaften voranbringen. Ein besonderer Fokus liegt auf Fragen zur Nachhaltigkeit, die in einem zukünftigen EUt+ Green Office koordiniert werden. Die Hochschule Darmstadt kooperiert unter anderem mit Hochschulen in Frankreich, Spanien, Irland und Lettland.

„University Network for Innovation, Technology and Engineering UNITE!“ wird von der Technischen Universität Darmstadt koordiniert, war bereits mit einem Folgeantrag erfolgreich und wird bis Ende 2026 weiter gefördert. UNITE! entwickelt bis Ende 2023 Leitlinien für eine gemeinsame „Research & Innovation-Agenda“, erste gemeinsame EU-Forschungsanträge waren erfolgreich.

Das Ministerium setzt sich in Kooperation mit den Hochschulen erfolgreich für eine stärkere europäische und internationale Ausrichtung des Forschungsstandortes Hessen ein. Um die Potenziale der europäischen Zusammenarbeit noch zu steigern, hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Jahr 2020 das Landesprogramm „Hessen Horizon“ auf den Weg gebracht und dadurch viele erfolgreiche hessische Projektanträge bei der EU ermöglicht. Das hessische Wissenschaftsministerium hat zudem die Bewerbungen der erfolgreichen Hochschulen bei der Europäischen Kommission unterstützt.