Vanessa Appoh war für fast 2 Jahre, während Ihres Masterstudiums im Fach Sprachtechnologie und Fremdsprachendidaktik an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, als studentische Aushilfe beim Regionalmanagement Mittelhessen im Social-Media-Marketing angestellt.
Tatsächlich war Vanessa nach der Gründung der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH die erste Studentische Aushilfe der Firma im Bereich Social-Media-Marketing!
Vor Ihrem Masterstudium hatte Sie bereits Angewandte Sprachwissenschaft und Interkulturalität an der Universität Augsburg sowie an der Newcastle University im Bachelor studiert.
Was hat dir an deiner Arbeit beim Regionalmanagement besonders gut gefallen?
Ich fand es super, wie ich in unterschiedliche Projekte und Fragestellungen eingebunden wurde und ich mich dabei auch immer wieder mit für mich gänzlich neuen Aufgaben beschäftigen konnte. So war ich beispielsweise in den Relaunch der RMG-Website involviert. Ich gewann wertvolle Einblicke in Unternehmenskommunikation, war in die Entstehung der Key Visuals und des Imagefilms eingebunden, befüllte das Backend mit ersten Informationen. In Summe war der Website-Relaunch ein Projekt, von dem ich in meinen späteren beruflichen Tätigkeiten immer wieder gezehrt habe und immer noch zehre. Wenn ich mittlerweile auf die RMG-Website gehe, dann werde ich tatsächlich etwas nostalgisch, weil ich vieles von dem, was wir damals konzipiert haben, noch zu erkennen ist.
Obwohl ich als studentische Hilfskraft ja nur temporär und mit zehn Wochenstunden, davon den Großteil von zuhause aus, für das RMG arbeitete, fühlte ich mich von Anfang an als Teammitglied. Meine Meinung wurde erfragt und auch wertgeschätzt. In meinem Aufgabenbereich durfte ich selbstständig agieren und hatte das Gefühl, dass mir Vertrauen entgegengebracht wurde.
Wo arbeitest du momentan und in welcher Position?
Ich bin seit 2020 bei der Deutschen Bahn. In meiner ersten Position dort habe ich in der zentralen Personalentwicklung gearbeitet und dort die digitale Qualifizierung von etwa 50.000 Mitarbeitenden strategisch aufgebaut und in digitalen Lernprodukten operationalisiert. Seit vergangenem Jahr bin ich als Projekt- und Produktmanagerin für digitale Lernangebote dafür zuständig, für verschiedenste Zielgruppen im gesamten Bahn-Konzern passgenaue digitale Lernlösungen zu konzipieren und technisch umzusetzen.
Was gefällt dir besonders gut an deiner momentanen Arbeitsstelle?
In meinem Job sind Kreativität, technisches Know-How und wirtschaftliches Denken gefragt – eine Balanceakt, der mich persönlich sehr reizt. Ein weiterer Aspekt ist die Kundennähe. Jedes Projekt ist anders, jeder Kunde mit seinen/ihren Bedürfnissen und Voraussetzungen anders. Dadurch ist mein Job sehr abwechslungsreich. Außerdem lerne ich in jedem Projekt dazu: Von den Lerninhalten, für die ein Lernprodukt entwickelt werden soll, habe ich in der Regel keine große Ahnung – z.B. Bahnbetrieb, Informationssicherheit oder Dispositionssysteme. Aber genau darin besteht die Kunst und auch der Reiz: sich ausreichend in die Lerninhalte zu fuchsen, um sie in ein digitales Produkt packen zu können. So lerne ich sozusagen jeden Tag dazu.
Konnten die Erfahrungen, die du beim Regionalmanagement gesammelt hast, dir in deiner jetzigen Position weiterhelfen? Wenn ja, wie?
Zwischen meinem letzten Arbeitstag beim RMG und heute liegen mittlerweile fast acht Jahre. Dazwischen habe ich in mehreren Unternehmen unterschiedliche Rollen bekleidet und durch jede Rolle, jede Tätigkeit habe ich mich weiterentwickelt. Dennoch hat mich gerade meine Zeit beim RMG sehr geprägt. Dadurch, dass ich in viele Themen und Projekte eingebunden wurde und bei vielem mitlaufen durfte, erfuhr ich hautnah, wie bestimmte Prozesse und Entscheidungswege in Unternehmen funktionieren, welche Stakeholder es geben kann und wie diese einzubinden sind, wie man eine Marke aufbaut und sich im Markt positioniert, wie Projekte aufgesetzt und durchgesteuert werden – kurz, meine Zeit beim RMG war sehr spannend und dadurch lehrreich. Gleichzeitig wurde beim RMG für mich ein Stück weit auch eine hohe Messlatte für Teamarbeit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz gelegt, an der ich spätere Arbeitgeber durchaus gemessen habe.
Warum hast du dich für eine Karriere/ Arbeitsstelle in Mittelhessen entschieden? Was gefällt dir an Mittelhessen?
Als ich gleich zu Beginn meines Studiums und auch meiner Zeit in Gießen die Stelle beim RMG antrat, schlug ich für mich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Ich hatte einen Verdienst, ich sammelte Berufserfahrung und ich lernte die für mich neue Region gleich noch besser kennen.
Ich kann mich noch erinnern, dass Jens Ihle es sehr schade fand, dass ich mich nach Abschluss meines Studiums für eine Karriere außerhalb Mittelhessens entschieden habe. In meiner damaligen Lebenssituation und mit der besonderen Chance, einen einschlägigen Job in meinem Studiengebiet der Sprachtechnologie anzunehmen, wurde es tatsächlich nicht Mittel-, sondern Südhessen (Offenbach), in das es mich nach dem Studium verschlagen hat. Mittlerweile arbeite ich in Frankfurt und wohne in Hanau – also tatsächlich gar nicht so weit weg von Mittelhessen.
Mit Mittelhessen verbinde ich eine sehr schöne Studienzeit. Mittlerweile zieht es mich dort auch immer häufiger zur Naherholung hin: mal den Wolkenkratzern den Rücken kehren und Ruhe, Entspannung und Weite suchen, am liebsten auf dem Rad. Außerdem habe ich inzwischen noch einige Edelsteine entdeckt, die es zu meiner Studienzeit noch nicht gab oder für die ich vielleicht damals noch kein Auge hatte. Eine für mich sehr besondere Erfahrung war zum Beispiel vor ein paar Jahren ein Dunkelrestaurant in Wetzlar. Eine kulinarische Neuentdeckung war außerdem eine bretonische Kneipe in Marburg. Auf meiner Bucket List steht außerdem noch die Vulkantherme im Vogelsberg. Es gibt in der Region tatsächlich viel zu entdecken.
In drei Worten: was assoziierst du mit Mittelhessen?
Bodenständigkeit, Vielfalt & „hidden gems“
Vielen Dank für die spannenden Einblicke, wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg auf deiner beruflichen Laufbahn!