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Von der Uni auf den Chefsessel

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 5 min. Lesezeit

Marcel Wagner. Foto: Agentur für Arbeit Limburg-WetzlarDen Bachelor-Abschluss
für das Studienfach „Fitness- und Gesundheitsmanagement“ hat Marcel Wagner seit diesem Frühsommer in der Tasche. Jetzt macht er Nägel mit Köpfen und
wagt den Sprung in die Selbständigkeit. Am 1. November hat der 26jährige die ‚Topform Squash & Fitness GmbH‘ im Bad Camberger Stadtteil Erbach
übernommen. Neu ist dann nicht nur der Chef, sondern auch der Firmenname ‚Fit 2 Do GmbH‘.

„Beruflich bin ich einige Umwege gegangen“, berichtet der Limburger, der sein Studium nebenbei als Tanzlehrer finanziert hat. Der Tanzsport ist Wagners
große Leidenschaft und hat bislang sein Berufsleben geprägt. Schon früh begab er sich als Leistungssportler auf das glänzende Parkett, heimste nationale
und internationale Titel in den Latein- und Standardtänzen ein: Deutschland Pokalsieger, schwedischer Vizemeister und mehrfacher Landesmeister in Hessen
und Rheinland Pfalz darf sich der Europameisterschaftsteilnehmer nennen. Seine Berufsausbildung als Bürokaufmann beim Planungsbüro Kraus in Limburg
konnte zeitlich so gestaltet werden, dass sich Beruf und Leistungssport gut verknüpfen ließen. „Irgendwann ist mir klar geworden, dass ich meine beruflichen
Ziele neu justieren muss. Denn die sozialen Kontakte be-schränkten sich reisebedingt zuletzt nur noch auf wenige Menschen und für Profitänzer gibt
es irgendwann auch eine biologische Grenze“, erinnert sich der lebenslustige junge Mann, der neben seiner kaufmännischen und sportlichen Ausbildung
auch Qualifikationen als Ernährungsberater, Personal- und Rückentrainer nachweisen kann.

Als Wagner, der dem Bachelor-Abschluss über eine Fernuniversität auch gleich sein Master-Studium folgen lässt, hörte, dass die bisherigen Betreiber des
Erbacher Fitness-Studios aufgrund des anstehenden Ruhestandes einen Nachfolger suchen, zögerte er nicht lange und griff zu. „Ohne die Hilfe meiner
Eltern und das große Verständnis meiner Freundin wäre das nicht möglich gewesen“, berichtet Wagner. Allein die juristischen, steuerlichen, verwaltungstechnischen
und finanziellen Aspekte seien alleine kaum zu überblicken. Großen Rückhalt fand der Gründer auch bei den bisherigen Inhabern, die jederzeit mit Rat
und Tat zur Seite stehen und über neun Monate einen fließenden Übergang möglich machten.

Auch das Personalkonzept steht. Wagner hat das komplette Team übernommen und zusätzlich eine Physiotherapeutin eingestellt. Das Team soll zudem um eine
Osteopathin erweitert werden. Wagner kommt es auf die Qualität seines Angebotes an. „Es reicht eben nicht, zu wissen, wie man die Maschinen einstellt.
Wenn unsere Mitglieder mit Kreuzbandrissen oder anderen Verletzungen kommen, muss das Angebot medizinisch abgestimmt werden“, so der Neugründer weiter.
An dieser Stelle sieht er auch den Unterschied zu vielen Fitness-Ketten: „Wir brauchen nicht immer das neueste Gerät in aktueller Farbe, sondern professionelle
Beratung und Begleitung unserer Kunden“. Für die Gründungsphase hat der ‚Teilzeit-Student‘ zunächst ein Urlaubssemester eingelegt, denn in nächster
Zeit stehen Sieben-Tage-Wochen auf dem Programm.

Wer sich ebenfalls mit dem Gedanken einer Firmengründung oder -übernahme trägt, kann sich am Donnerstag, 16. November, 18 bis 20.30 Uhr in der IHK Limburg beim 21. Limburger Gründertag kostenlos von Experten beraten lassen und Vorträge besuchen. Das Veranstaltungsprogramm ist hier zu finden.