Skip to main content

Weg frei für den Schwerlastverkehr auf der Datenautobahn

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 4 min. Lesezeit

Am
Freitag, den 16. August 2019, ging im Zuge des Erweiterungsprojekts zum Breitbandausbau mit der Stolz Mould Service GmbH in Gladenbach das erste von
mehr als 500 Unternehmen an das Glasfasernetz. Die restlichen Unternehmen sollen ebenso wie die kreiseigenen Schulen im Verlauf des kommenden Jahres
ans Glasfasernetzt und damit einer möglichen Up- und Downloadrate von 1 GBit/s angebunden sein.

Mit dem Erweiterungsprojekt sollen die verbliebenen weißen Flecken mit einer Downloadrate von unter 30 Mbit/s, die 75 Schulen des Kreises und die mit unter
30 Mbit/s Downloadrate unterversorgten, mehr als 500 Gewerbestandorte beseitigt werden. So lautet das Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis
Marburg-Biedenkopf, der Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH und der Deutschen Telekom.

Bereits im kommenden Jahr sollen die Arbeiten beendet sein. Dann werde der Landkreis Marburg-Biedenkopf „eine der besten Breitbandversorgungen im ländlichen
Raum bundesweit haben“, sagte Landrätin Kirsten. Bereits jetzt liege man bei der Versorgung von mindestens 50 Mbit/s im Vergleich zu anderen ländlich
geprägten Landkreisen oberhalb des Bundesdurchschnitts. Knapp 82 Prozent seien es im Bundesdurchschnitt, im heimischen Landkreis dagegen liege die
Versorgung bei 88 Prozent.

Mit der Erhöhung der Uploadrate auf bis zu 40 Mbit/s und der Downloadrate auf bis zu 250 Mb/s bei etwa 5.500 Privathaushalten mit Hilfe des Vectoring-
oder Supervectoring-Verfahrens ist ein Teil weitestgehend schon erledigt. Es folgen die direkten Glasfaseranschlüsse für die Schulen und Unternehmensstandorte.
Als erster von mehr als 500 Standorten konnte die Stolz Mould Service GmbH in Gladenbach den direkten Glasfaser-Anschluss des derzeitigen Erweiterungsprojekts
in Betrieb nehmen.

„Der Breitbandausbau als digitale Infrastruktur ist auf der einen Seite für die Menschen im täglichen Gebrauch des Internets wichtig. Auf der anderen Seite
stärken wir aber auch die online-fähigkeit unserer Schulen und die Unternehmen in der Region. Zum Beispiel gerade dann, wenn es um einen hohem Datenaustausch
zu Kunden und Lieferanten geht“, unterstrich Landrätin Kirsten Fründt.

Hintergrund

Die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 10,9 Millionen Euro, wovon der Bund fast 5.500.000 Euro und das Land Hessen mit 3.000.000 Euro übernehmen.
Die verbleibenden etwa 2,4 Millionen Euro teilen sich Kommunen und Landkreis je zur Hälfte. Den Eigenanteil für die Kosten für den Ausbau an den
Schulen trägt der Landkreis selbst. Darüber hinaus wird der Landkreis die anfallenden Projektkosten in der Breitband GmbH während der Durchführung
des Projektes übernehmen.
Schulen und Gewerbe werden im Rahmen des Ausbaus mit FTTH-Anschlüssen („Fibre-To-The Home“), also mit Glasfaser bis in das Gebäude versorgt. Für private
Haushalte ist ein FTTC-Ausbau („Fibre-To-The-Curb“ – Glasfaser bis an den Bürgersteig) vorgesehen. Dort bleibt die Kupferleitung vom Multifunktionsgehäuse
bis zum Gebäude bestehen. Die möglichen Bandbreiten werden dort mit Vectoring oder mit Supervectoring auf bis zu 250 Mbit/s verbessert.

In Marburg-Biedenkopf wurde bereits 2015 ein erstes Ausbauprojekt mit einer Versorgung von über 95 Prozent der Haushalte und Gewerbestandorte mit 25
Mbit/s in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom erfolgreich abgeschlossen.